Das BRK-Wohn- und Pflegeheim „Am Staffelberg“ beteiligt sich seit einem Jahr – gemeinsam mit etwa 20 anderen bayerischen ambulanten Diensten beziehungsweise vollstationären Pflegeeinrichtungen des Roten Kreuzes – am Bundesprojekt „Strukturierte Informationssammlung“ (SIS).
Mit der Einführung der SIS soll eine spürbare Veränderung in der Pflegedokumentation vollzogen werden: Weg von den bisherigen umfangreichen Pflegemodellen wie ATL („Aktivitäten des tägliches Lebens“) oder AEDL („Aktivitäten und existenziellen Erfahrungen des Lebens“), hin zu einer sogenannten personenzentrierten Pflege. Damit soll eine schnelle Orientierung über die aktuelle Situation des Pflegebedürftigen ermöglicht und in erster Linie die Individualität und die Selbstbestimmung des Pflegebedürftigen gestärkt werden.
In einem ersten Schritt haben Heimleiterin Elke Gäbelein und Pflegedienstleitung Carmen Stumpf die Ausbildung zum Multiplikator durchlaufen. Seit einigen Wochen wird nun die SIS schrittweise in die tägliche Arbeit im Wohn- und Pflegeheim eingebaut. „Das SIS-System besteht aus vier zentralen Elementen“, erklärt Elke Gäbelein.
„Nach der Erfassung der Stammdaten ist das Erst- oder Aufnahmegespräch der zentrale Hauptbestandteil, bei dem mit Leitfragen die Wünsche, Erwartungen und Wahrnehmungen des Bewohners abgefragt und damit im Vordergrund stehen“, so die Heimleiterin. Die aus dem Gespräch gewonnenen Erkenntnisse, werden in einem dritten Schritt mit pflegefachlichen Beobachtungen und Einschätzungen abgeglichen.
Abschließend werden pflegesensitive Risiken ermittelt und erfasst. Hier stehen in erster Linie die Expertenstandards zur Prophylaxe von Dekubitus, Sturz, Schmerz und Inkontinenz im Vordergrund als Hilfsmittel zur Verfügung.
Erste positive Erkenntnisse sind nach wenigen Wochen bereits sichtbar. So konnte die Arbeitszeit, die üblicherweise für die Pflegedokumentation anfällt, um mehr als die Hälfte reduziert werden. Die dadurch gewonnene Zeit kommt in erster Linie den Pflegebedürftigen zu Gute. Darüber hinaus wurde die Pflegedokumentation deutlicher schlanker, weshalb sich die Mitarbeiter in der neuen Dokumentationsform auch schneller und besser zurechtfinden.
Bis die gesamte Einrichtung auf das neue System umgestellt ist, werden noch einige Monate vergehen und es wird zusätzliche Arbeit auf das Pflegepersonal warten. Jedoch sind sich Elke Gäbelein und Carmen Stumpf sicher, dass sowohl Klienten als auch Personal vom neuen Modell profitieren werden.
Info: Wer mehr über das Projekt erfahren will, kann sich direkt mit der Heimleiterin Elke Gäbelein telefonisch unter Tel. (09573) 33 03 – 0 oder per E-Mail (gaebelein@ahstaffelstein.brk.de) in Verbindung setzen. www.kvlichtenfels.brk.de