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BAD STAFFELSTEIN: See-Festspiele für die Kurstadt

BAD STAFFELSTEIN

See-Festspiele für die Kurstadt

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    Die Coburger Sommeroperette 2009 mit Andreas Schagerl als Vogelhändler auf der Waldbühne Heldritt.  Schagerl ist mittlerweile  als  Heldentenor  an den großen Opernhäusern der Welt  gefragt. Ab der kommenden Saison will die Coburger Sommeroperette nun allerdings auf der Seebühne in Bad Staffelstein agieren. FOTO: Albert Höchstädter
    Die Coburger Sommeroperette 2009 mit Andreas Schagerl als Vogelhändler auf der Waldbühne Heldritt. Schagerl ist mittlerweile als Heldentenor an den großen Opernhäusern der Welt gefragt. Ab der kommenden Saison will die Coburger Sommeroperette nun allerdings auf der Seebühne in Bad Staffelstein agieren. FOTO: Albert Höchstädter

    Die Coburger Sommeroperette verlässt das Coburger Land. Nach über 20 Jahren wird der bisherige Spielort, die Waldbühne Heldritt, aufgegeben zugunsten der Seebühne Bad Staffelstein. Das bestätigte die 1. Vorsitzende der Sommeroperette, Adelheid Frankenberger, jetzt dem Obermain Tagblatt.

    Voraussichtlich ab 25. Juli des kommenden Jahres wird es auf der zum Kurpark gehörenden Bühne so etwas wie die Bad Staffelsteiner See-Festspiele geben, präsentiert von der Coburger Sommeroperette. Die exakte Bezeichnung wird noch mit der Stadt Staffelstein festgelegt. Die freut sich, zusätzlich zu den bisher jährlich etwa 50 Konzerten im Kurpark ein solch umfangreiches und über die Region hinaus durchaus namhaftes Kulturangebot offerieren zu können, wie das Kur- und Tourismusbüro bestätigte. Dafür ist die Stadt sogar bereit, den bisher 900 Plätze umfassenden Zuschauerbereich zu überdachen, wie Frankenberger sagte.

    „Jedenfalls habe ich die Staffelsteiner Stadtspitze und den Lichtenfelser Landrat voll hinter mir, und die Infrastruktur könnte nicht besser sein.“

    Adelheid Frankenberger

    Gespielt wird in dieser ersten Saison nach Bad Rodach die beliebte Johann Strauss-Operette „Die Fledermaus“. Details und Besetzungen will Adelheid Frankenberger in nächster Zeit, „wenn alles unter Dach und Fach ist“, der Öffentlichkeit vorstellen. Jedenfalls „habe ich die Staffelsteiner Stadtspitze und den Lichtenfelser Landrat voll hinter mir, und die Infrastruktur könnte nicht besser sein.“

    Damit verliert Coburg, mehr noch die Stadt Bad Rodach, einen beachtlichen sommerlichen Kulturfaktor, der in besten Zeiten an die 8000 Besucher anzog. „Das ist sehr bitter für die Kurstadt“, sagte der 1. Vorsitzende des Heimatvereins Heldritt, Friedhelm Wölfert. Der Vertrag der Sommeroperette mit dem Heimatverein ist noch nicht gekündigt. Man werde derlei Bestrebungen aber nicht im Wege stehen, so Wölfert, zumal der Heimatverein selbst ohnehin kaum Nutzen aus dem Arrangement mit der Sommeroperette gezogen habe.

    Es passte nicht mehr

    Die konnte bisher etwa ab 8. August auf der Waldbühne spielen, nachdem der Heimatverein seine eigene beliebte Theatersaison beendet hatte. Eben das nennt Adelheid Frankenberger – neben einer Reihe weiterer Umstände, die halt „nicht mehr gepasst haben“ – als Hauptgrund für die grundsätzliche neue Ausrichtung der Sommeroperette. „Wir kommen bei so später Spielzeit oft in schlechtes Wetter. Wir wollen früher spielen. Und wir müssen endlich aus den roten Zahlen“, die sie selbst als Vorsitzende nach dem Tod des früheren Leiters der Sommeroperette, Klaus Lapins, im Jahre 2007 übernommen habe.

    Das mit nur etwa 5000 Besuchern sehr schlechte Ergebnis der Saison 2017 begründet Frankenberger eben mit dem Faktor Wetter. Allerdings sehen viele das erstmalige Experiment mit einer reinen Gastspieltruppe kritisch. Die Alzenauer Burgfestspiele gastierten mit „Blues Brothers in Prison“. Obwohl die Inszenierung schwungvoll war, blieb ein Teil des traditionellen Operettenpublikums fern. „Das mache ich nie wieder“, sagt denn Frankenberger auch selbst.

    Heimatvereins-Vorsitzender Friedhelm Wölfert gab sich gelassen; offiziell war er noch gar nicht informiert. „Vielleicht machen wir in dieser Zeit etwas anderes. Vielleicht spielen wir selbst. Oder wir stellen die Bühne Veranstaltungsagenturen zur Verfügung.“

    Coburger Sommeroperette: beliebtes Sommer-Theater für Region Der Verein geht auf eine Initiative der Regisseure Wolfgang Krautwig, Klaus Lapins und Bernhard Maxara aus dem Jahr 1993 zurück. Auf der idyllischen Waldbühne Heldritt sollte im Sommer eine professionelle Truppe mit Unterstützung von Kulturinteressierten aus der Region und jungen Nachwuchskräften Operette im eher kleinen, feinen Format aufgeführt werden. 1994 wurde zum ersten Mal gespielt: „Meine Schwester und ich“ von Ralph Benatzky. Die Coburger Sommeroperette wurde zu einem beliebten kulturellen Ausflugsziel für die ganze Region, das in guten Jahren bis zu knapp 8000 Besucher anzog. Nachdem 2007 Intendant Klaus Lapins gestorben war, übernahm 2008 die Coburger Stadträtin Adelheid Frankenberger (früher SPD, jetzt SBC) den Vorsitz des Vereins. 2008 bis 2010 brachte der österreichische Regisseur Horst Zander eine weitere professionelle Steigerung der Inszenierungen und verpflichtete zum Teil namhafte Künstler. Es kam jedoch zum Zerwürfnis mit Adelheid Frankenberger. Für die Saison 2011 konnte wiederum Bernhard Maxara als Regisseur verpflichtet werden, der sich allerdings unter Protest ebenfalls wieder zurückzog.

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