Von Pferdeställen und Verkehrssicherheit vor den Schulen bis zu Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Gesundheit – mit einer sehr „bunten“ Tagesordnung hatte es der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung zu tun.
Los ging es mit zwei Ortsbesichtigungen. Zunächst machte sich das Gremium in Stadel ein Bild vom Fortschritt des Umbaus des Feuerwehr- und Gemeinschaftshauses „Blumenschänke“. Hier entstehen Toiletten, Küche und Schulungsraum, für letzteren wurden neue Fenster eingebaut. Die Schallschutzdecke im Schulungsraum ist bereits fertig gestellt. Bürgermeister Jürgen Kohmann sprach beim Rundgang durch die Räumlichkeiten auch die vormaligen Unterschiede in den Bodenhöhen an, die im Zuge der Maßnahme ausgeglichen wurden. Neu konzipiert ist außerdem ein Zugang von der Fahrzeughalle in den übrigen Gebäudetrakt. Stadtbaumeister Andreas Ender lobte das Engagement der Ortsbevölkerung: „Die Stadeler waren schon fleißig.“ So zeigte sich das Gremium zuversichtlich, dass das Ziel, den Umbau bis zum Stadeler Brunnenfest am 21. Mai abzuschließen, erreicht werden kann.
Von einem günstigen Aussichtspunkt aus zeigte Bauamtsleiter Michael Hess den Stadtvertretern beim zweiten Ortstermin die vier Standorte in den Gemarkungen Stadel und Altenbanz, auf denen das Unternehmen Green City Energy aus München Freiflächen-Photovoltaikanlagen errichten möchte. Die Bauvoranfrage betrifft vier Areale in einer Größe zwischen zwei und 2,7 Hektar. Kohmann betonte beim Ortstermin und im Rathaus, dass in dieser Sitzung noch nichts entschieden werde. Die Fraktionen werden sich nun erst beraten. Sollten sie sich an einem oder mehreren der anvisierten Standorte Freiflächenanlagen vorstellen können, wäre hier zunächst ein Aufstellungsbeschluss des Stadtrates vonnöten.
Halte- und Parkverbote
Zeit nahm sich das Gremium für zwei Anträge zur Verkehrssicherheit vor Schulen. So wollten die Freien Wähler eine Einbahnstraßen-Regelung in der Sankt-Veit-Straße an der Viktor-von-Scheffel-Realschule. Die Experten der Verkehrsfachbehörde hielten eine Einbahnstraßenlösung nicht für zielführend. Mehrheitlich folgte das Gremium dieser Sichtweise. Stattdessen werden entlang der Sankt-Veit-Straße verschiedene Halte- beziehungsweise Parkverbote eingeführt, die von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr gelten. Mit zwei Gegenstimmen einigte man sich im Gremium, die neue Regelung sechs Monate lang zu testen und dann über das weitere Vorgehen zu entscheiden.
Herbert Menhorn hatte zur Verkehrssituation in der Sankt-Georg-Straße an der Adam-Riese-Schule einen Antrag eingereicht. Er thematisierte die Gefahrenlage durch gleichzeitigem Busverkehr und Holen oder Bringen von Schulkindern durch die Eltern. Um die Situation zu entschärfen, beschloss das Gremium nun, einen „Eltern-Bringparkplatz“ im hinteren Bereich der Sankt-Georg-Straße nach der Bus-Parkbucht im Bereich der Adam-Riese-Halle einzurichten.
Niedrigere Firsthöhen am Ortsrand
Im Juni des Vorjahres hatte Christian Dinkel die Aufstellung des Bebauungsplans „Uetzing – Am Theisenort“ beantragt. Auf dem rund 8900 Quadratmeter großen Areal am westlichen Ortsrand Uetzings sind neun Bauparzellen als allgemeines Wohngebiet geplant. Das Gremium verständigte sich nun auf eine Änderung: Für die drei nördlichen Grundstücke am Ortsrand wird die Firsthöhe der Häuser auf neun Meter festgelegt. Dies war laut Bürgermeister Kohmann auch eine Forderung des Landratsamtes. Bei den übrigen sechs Bauparzellen gilt eine Firsthöhe von nun zwölf Metern. „Durch die am Rand jetzt niedrigere Bebauung wird das Baugebiet insgesamt verträglicher“, fasste Bauamtsleiter Hess zusammen. Es folgt die erneute Auslegung zur förmlichen Beteiligung von Öffentlichkeit, Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange.
In unmittelbarer Nähe zur „Seniorenresidenz am Kurpark“ in Bad Staffelstein entstehen zehn Appartements zur Intensivpflege, jeweils fünf auf zwei Geschosse verteilt. Das Gremium segnete den Bauantrag für den ersten von voraussichtlich zwei oder drei beabsichtigten Bauabschnitten ab. Die Höhe des Gebäudes passe sich der Umgebung, sprich dem bestehenden Pflegeheim an. Der Bauausschuss erteilte eine Befreiung von den Festsetzungen des dort geltenden Bebauungsplans und ermöglichte damit die Gestaltung mit einem flach geneigten Satteldach. Walter Mackert (CSU), Seniorenbeauftragter der Stadt, zeigte sich erfreut: „Das Vorhaben ist nur zu begrüßen. Schwerstpflegeplätze gibt es eh zu wenig.“
Vorhabenbezogener Bebauungsplan
Den Bau eines Pferdestalles, eines Reitplatzes sowie einer Maschinenhalle in Horsdorf zum Gegenstand hat eine Bauvoranfrage von Manfred Heinkelmann. Das Vorhaben soll der Unterbringung von bis zu 22 Pferden dienen, und zwar etwa 150 Meter Luftlinie entfernt vom benachbarten Loffeld. Laut Bauamtsleiter Michael Hess handelt es sich um einen gewerblichen Betrieb, es liegt keine landwirtschaftliche Privilegierung vor. Wie ein Vorgespräch im Landratsamt ergab, ist dieses Vorhaben nur zugelassen, wenn öffentliche Belange nicht berührt werden. Deshalb bräuchte es zur Realisierung einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Hess betonte, dass die Bauverwaltung das Vorhaben am geplanten Standort eher kritisch sehe, und ließ wissen, dass der Bauwerber auch die Möglichkeit habe, dieses auf einem anderen verfügbaren, 4930 Quadratmeter großen Areal zu realisieren.
Nun wird das Gespräch mit dem Bauwerber gesucht und in Erfahrung gebracht, ob er das Verfahren eines vorhabenbezogenen Bebauungsplan „mitgehen“ will.
Die Schön Klinik in Bad Staffelstein plant schon länger einen Erweiterungsbau. Im April läuft die erteilte Baugenehmigung aus. Auf Antrag verlängerte das Gremium sie um weitere zwei Jahre.