Eine fantastische Stimmung herrschte beim „Böhmischen Abend“ der Musikvereinigung Ebensfeld. Ausverkauft waren die Plätze im Greßano-Saal Ebensfeld bei der schon traditionellen Kulturveranstaltung. Vorsitzender Rudolf Dierauf hatte wieder ein kurzweiliges Programm zusammengestellt, so dass sich alle Freunde der traditionellen und besonders böhmischen Blasmusik an diesem gemütlichen Abend erfreuen durften. Unter der Leitung des Ebensfelder Dirigenten Reinhold Stärk präsentierten die Musiker nahezu alle Hits des Komponisten und Dirigenten Ernst Mosch.
Fulminanter Marsch
Sympathisch und mit viel Witz und Humor führte Rudolf Dierauf durch das Programm. „Der volle Saal, der große Zuspruch zeigt uns, der ,Böhmische Abend‘ hat sich etabliert. Es ist der Beweis, dass die Musik Ernst Moschs lebt, auch 19 Jahre nach seinem Tod“, sagte Dierauf. Eröffnet wurde der musikalische Reigen mit dem Stück „So schön ist Blasmusik“, die Erkennungsmelodie des „Grand Prix der Volksmusik“ von 1986 bis 2010. Weiter ging‘s mit einem fulminanten Marsch von Julius Fucid. Nach den ersten Takten wusste jeder im Saal: Es ist der Marsch „Gruß an Böhmen“, ein Gruß an die alte Heimat von Ernst Mosch.
Nach den Eröffnungsmärschen erklang die „Jubiläums-Polka“, die einen nachhaltigen Eindruck bei den Zuhörern hinterließ. Die aufrichtige und sehnsüchtige Melodik wurde von schwungvollen Mittelteilen ergänzt. Dierauf erinnerte daran, dass die Musikvereinigung in diesem Jahr Jubiläum feiere, nämlich 145 Jahre Blasmusik in Ebensfeld und 50 Jahre Wiedergründung der musikalischen Vereinsaktivität. Bei dem bekannten Volkslied „Kein schöner Land“ begleitete Franz Hornung die bekannte Melodie mit seinem warm timbrierten Bariton.
Bierquiz
Immer wieder wies der Moderator auf das Egerland hin. So nahm es nicht wunder, dass auch ein Bierquiz in das Programm eingebaut wurde. Den „Schorsch“ (Georg Horn) hatte er als Biertester ausgewählt. Mit verbundenen Augen sollte er fünf Sorten erkennen. Dabei landete der Bierfahrer nur einen Treffer. Vor der Pause begeisterte Tim Endres mit einem Solo an der kleinen Trommel beim Marsch „Der Lieblingstrommler“, der aus dem Repertoire der böhmischen Volksmusik nicht wegzudenken ist.
Den zweiten Teil des Konzerts eröffneten die Musiker mit dem volkstümlichen Schlager „Lasst euch grüßen mit schöner Blasmusik“ von Robert Payer, der 50 Jahre die Original Burgenlandkapelle leitete. Bei dem Abstecher in die blühenden Gärten von Sanssouci erklang eine deftige Marschpolka, die Hans Ailbout-Niel komponierte. Schunkeln und singen war beim Walzer „Wenn der Wein blüht, ist es schön an der Donau“, angesagt.
Das musikalische Feuerwerk mit allen Hits und der Musik aus dem Egerland setzte die Kapelle mit dem „Egerländer Musikantenmarsch“ fort, den Ernst Mosch komponiert hatte. Ein weiteres Highlight des Böhmischen Abends war das Flötensolo von Eva Murrmann und Alexandra Horn in der „Spatzenhochzeit“. Die Musik hatte Witz, Leichtigkeit, sprühte vor Lebensfreude.
Alphorn-Solo
Reinhold Stärk rundete das Konzert mit einem Solo auf dem Alphorn ab. Meisterlich beherrschte er das außergewöhnliche und schwer zu spielende Instrument. Erst mit zwei Zugaben entließ das begeisterte Publikum die Ebensfelder Musiker. Sie erlebten, wie sehr diese Musik erfreut, entspannt, sowie gleichzeitig erhebend wirkt und in Seele und Gemüt einfließt.