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VIERZEHNHEILIGEN: „Die beste Küche in Afrika“

VIERZEHNHEILIGEN

„Die beste Küche in Afrika“

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    Die Aktiven Bürger Lichtenfels hatten zu einem Kochabend eingeladen, bei dem die äthiopische Küche im Mittelpunkt stand.
    Die Aktiven Bürger Lichtenfels hatten zu einem Kochabend eingeladen, bei dem die äthiopische Küche im Mittelpunkt stand. Foto: Fotos: Gerda Völk

    Arno Reichert, Horst Kiesewetter und die Äthiopierin Tigist schnibbeln gemeinsam auf einem Schneidbrett Unmengen von Zwiebeln klein. Diese werden dann in einen Topf angebraten und ergeben mit weiteren Zutaten das äthiopische Nationalgericht „Doro Wot“. Der scharfe Hühnereintopf ist in Äthiopien ein typisches Festtagsessen, ein Nationalgericht.

    In der amharischen Sprache (sie ist nicht nur die Muttersprache der Amharen, sondern auch die Verkehrssprache Äthiopiens) heißt „Doro“ Huhn und „Wot“ Sauce. Eigentlich sollte es ein ganzes Hühnchen sein. „Wir nehmen Hühnerbrust.

    Ein besonderes Erlebnis

    Das geht schneller“, erklärte Maria Hollering-Hamers von den Aktiven Bürgern. Ein ganzes Hühnchen hätte erst zwei Stunden kochen müssen. Das wäre dann doch etwas zu spät geworden, bis das Essen auf dem Tisch steht.

    „Äthiopische Küche – wie schmeckt das?“: Unter diesem Motto stand ein ganz besonderer Kochabend in der Berufsfachschule Vierzehnheiligen, organisiert von den Aktiven Bürgern Lichtenfels in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule. „Das Interesse ist groß“, freute sich Gabi Berg, ebenfalls von den Aktiven Bürgern. 21 Personen waren angemeldet, sieben standen noch auf der Warteliste.

    „Es hat mich interessiert, eine andere Küche und Menschen kennenzulernen.“

    Susanne Tana, Uetzing

    Auf der Speisekarte standen, neben dem äthiopischen Nationalgericht „Doro Wot“, ein Lauch-Paprika-Möhren-Gurken-Salat mit Berbere-Gewürz und zur Kaffeezeremonie äthiopische Datteln mit Nussfüllung. Die Aufgaben waren schnell verteilt. Eigentlich suchte sich jeder eine Aufgabe.

    Eine Gruppe schnitt das Gemüse für den Salat klein, eine andere bereitete die Nachspeise zu und das Team an der ersten Küchenzeile war mit der Zubereitung der Hauptspeise beschäftigt. Es herrschte eine fröhliche Stimmung.

    Unmengen Zwiebeln angedünstet

    Schließlich waren auch die Unmengen an Zwiebeln angedünstet, und die beiden äthiopischen Frauen Meti und Tigist fügten die Gewürze und die weiteren Zutaten hinzu, außer dem Hühnerfleisch. Das kam erst ganz zum Schluss in dem Topf.

    „Doro Wot“ wird typischerweise mit Injera, dem äthiopischen Fladenbrot gegessen. Das Fladenbrot wird aus Teff- Mehl (Zwerghirse) hergestellt, einem sehr alten äthiopischen Kulturgetreide. Wie diese Fladen hergestellt werden, zeigte Tigest anhand eines Probe-Fladens.

    Kaffeezeremonie ist Frauensache

    Welche Motivation hatten die Teilnehmer des nicht ganz alltäglichen Kochkurses? „Es hat mich interessiert, eine andere Küche und Menschen kennenzulernen“, sagt Susanne Tana aus Uetzing. „Weil ich leidenschaftlich gerne esse, und großen Spaß daran habe“, sagte Menisa Mustafoska.

    Für Arno Reichert war es so etwas wie eine Erinnerung an alte Zeiten. Er hat in Äthiopien zwei Jahre als Entwicklungshelfer gearbeitet und verfügt über Vergleichsmöglichkeiten „Die äthiopische Küche ist die Beste in Afrika“.

    Unterdessen wandte sich Kidst der Kaffeezeremonie zu, die in ihrer Heimat Frauensache ist und eine höchst kommunikative noch dazu. Zunächst müssen die Kaffeebohnen erst über offenen Feuer geröstet werden. Parallel dazu wird in einem offenen Gefäß Weihrauch verbrannt. Danach werden die braun-schwarzen Bohnen in einer handbetriebenen Kaffeemühle vermahlen. In Kidst Heimat geschieht dies in einem Mörser.

    Schließlich waren alle Gerichte fertig und es konnte gegessen werden. Als zusätzliche Beilage gibt es Reis, äthiopischer Grünkohl und eine Art Tatar. Es war eine fröhliche Runde, die sich mit Appetit die fremdartigen Speisen schmecken lassen.

    Neuauflage angedacht

    Währenddessen hatte Kidst Wasser in einer bauchförmigen Kaffeekanne mit schlanken Hals zum Kochen gebracht und das Kaffeepulver eingefüllt. Wenige Minuten später konnten die ersten schon ihren Kaffee genießen. „Die Atmosphäre des Kochabends war toll“, fand Hollering-Hamers. Damit dürfte sie manchen aus der Seele gesprochen haben. Eine Wiederholung ist wahrscheinlich.

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