Mit mehr als 120 automobilen Schmuckstücken ist die „ADAC Deutschland Klassik“-Tour wie ein rollendes Museum. Am Freitag 29. Juni, passieren die Fahrzeuge zwischen 10 und 12 Uhr die Bahnhofstraße und werden auf der Höhe des Bistros den Betrachtern beim „Stadtgespräch“ vorgestellt. Anschließend machen die Fahrer mit ihren Oldtimern eine „Wanderpause“ auf dem Parkplatz der Obermain Therme. Über den Lautergrund und Bad Staffelstein geht es in Richtung Unnersdorf und Herreth und weiter zum Schloss Eyrichshof bei Ebern. Weitere Wegpunkte sind Hofheim in Unterfranken, Königsberg in Bayern und Pettstadt. Ende der Rundfahrt ist zwischen 16 und 17.50 Uhr auf dem Bamberger Maximiliansplatz.
Die „ADAC Deutschland Klassik“-Tour bietet den Fahrern entspanntes Autowandern durch eine reizvolle Landschaft. Für die PS-Botschafter von gestern stehen insgesamt vier Tage lang Kurven, Kultur und Kulinarisches auf dem Programm.
Ford Model T Tourabout von 1911
Fast ein Sinnbild für den entspannten Charakter der neunten Auflage der „ADAC Deutschland Klassik“-Tour ist der Ford Model T Tourabout. Der Klassiker aus dem Baujahr 1911 schnauft mit nur 20 „Pferdestärken“ durch die Lande. Der Studebaker SF Four-Forty Series 18 Roadster stammt aus dem Jahr 1916 und bringt immerhin kraftvolle 44 PS auf die Straße. Die beiden Veteranen aus der Jugendzeit des Automobils belegen, dass beim „Autowandern“ nicht die Leistung, sondern der Fahrspaß das Entscheidende ist. Speichenräder, eine endlos lange Motorhaube, aber nur zwei richtige Sitze – der Excalibur Series IV Roadster von Rüdiger und Maria Rommel sieht aus wie ein Hollywood-Traumauto aus den 1930-er Jahren. Er dürfte bei vermeintlichen Autokennern für gehörige Verwirrung sorgen, denn in Wahrheit ist das barocke Spielmobil aus dem Jahr 1985. Inzwischen ist der mehr als fünf Meter lange, plüschige Retro-Wagen selbst ein Klassiker mit historischem Kennzeichen, der mit seiner Vorkriegsoptik staunende Gesichter am Streckenrand hinterlässt.
Echte Vorkriegsklassiker
Echte Vorkriegsklassiker präsentieren sich bei der „ADAC Deutschland Klassik“-Tour ebenfalls in stattlicher Zahl. Zu den mondäneren gehört das Horch 780 Sport-Cabriolet von Frank und Pia Riedel. Der 100 PS starke Traum vieler Schuljungen kostete 1932 gigantische 16.500 Reichsmark – ein Durchschnittsverdiener hätte dafür über acht Jahre lang seine Monatslöhne sparen müssen! Das Adler Trumpf Junior Cabriolet von Wolfgang Trakies-Fuderer und Sabine Fuderer war 1938 deutlich günstiger, überzeugte aber schon mit fortschrittlicher Frontantriebs-Technik. Außerdem fahren ein Packard One Twenty Convertible Coupé von 1936, Facel Vega Facellia von 1960, ein Citroen DS 21, ein orangefarbene VW-Fensterbus von 1956, ein Opel Commodore A Coupé, ein Opel Monza GS/E, ein Talbot Matra Murena oder auch ein BMW 635 CSi mit. Vom Vorkriegsfahrzeug bis zur Sportwagenikone der 1970-er ist alles dabei, was automobilen Rang und Namen hat.