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ROMANSTHAL: Obstmarkt in Romansthal: Blauäpfel und Goldrenetten im Blick

ROMANSTHAL

Obstmarkt in Romansthal: Blauäpfel und Goldrenetten im Blick

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    Eine umfang- und lehrreiche Apfelausstellung fand das Interesse der Besucher.
    Eine umfang- und lehrreiche Apfelausstellung fand das Interesse der Besucher. Foto: Fotos: Klaus Gagel

    Was ein 100-Seelen-Dorf leisten kann, wenn alle an einem Strang ziehen, davon konnte man sich am Sonntagnachmittag in Romansthal überzeugen. Der 20. Obstmarkt und strahlendes Herbstwetter lockten unzählige Besucher an den Fuß des Staffelbergs. „Alles Bio“ liegt im Trend, das zeiget sich nicht nur bei den vielen Apfel- und Birnensorten, sondern auch an den zahlreichen Produkten, die sich aus schmackhaften Obst herstellen lassen.

    Die Region ist prädestiniert für ein derartiges Großereignis. Rund 600 Obstbäume gibt es in und um Romansthal. Auf zahlreichen Höfen und entlang der gesperrten Straßen wurden die vielen Produkte angeboten. Parkflächen standen ausreichend zur Verfügung. Für die Ordnung und Einweisung sorgten die freundlichen Männer der örtlichen Feuerwehr.

    Diese war gemeinsam mit dem Obst- und Gartenbauverein für den reibungslosen Ablauf des Großevents verantwortlich. Natürlich hatte man auch an die Verköstigung der Besucher gedacht. Die fand im Hof der Familie Donath statt. Angeboten wurden warme Gerichte, Kaffee und Kuchen, aber auch Bier und Federweiser.

    Stockbrot über kleiner Flamme

    Die Frauen hatten alle Hände voll zu tun, um den nicht abreißenden Ansturm auf die leckeren Kuchen und Getränke zu bewältigen. Dicht gedrängt saßen die Besucher auf den bereit gestellten Bierbänken im Hof oder unter dem Schatten spendenden Hallendach. Alternativ dazu röstete die Jugend ihr Stockbrot im Freien über der kleinen Flamme.

    Trotz des heißen Sommers sind die Obstpreise stabil geblieben. Bio-Äpfel wurden in Romansthal für 90 Cent das Kilogramm angeboten. Natürlich gab?s das Ganze auch in flüssiger, zum Teil hochprozentiger Form. Erstaunt registrierte man, wie viele Obstbrände und Liköre sich aus den Früchten herstellen lassen. Für Obstbrände eignen sich Äpfel, Birne, Quitte, Pflaume, Himbeere und Mirabelle. Aus roter und schwarzer Johannisbeere, Schlehe, Holunder Brombeere und anderen Früchten lassen sich wohlschmeckende Liköre destillieren. Und niemand musste „die Katze im Sack“ kaufen. Ein Gläschen zum Probieren wurde gerne gereicht.

    Fahrdienst mit dem Handkarren

    Geschäftstüchtig präsentierte sich auch der Nachwuchs. Lustige Figuren aus Kastanien hatten die Kids gebastelt, Maronen gab?s im Beutel zu 300 Gramm für zwei Euro, und ganz clever wurde im Handwagen ein Fahrdienst für schwere Lasten zum Parkplatz für 20 Cent angeboten. Niemand musste also mühsam seine Obstkisten schleppen.

    Auf reges Interesse der Besucher stieß die Apfelsorten-Ausstellung in der Scheune von Georg Donath. Da lagen sie rot, gelb und grün glänzend in kleinen Körbchen, die Grünen Stettiner, Bamberger Blauäpfel, Rheinische Bohnäpfel, die Goldrenetten von Blenheim und wie sie alle heißen. Es lohnt, sich mit den alten Apfelsorten auseinander zu setzen. Es gibt eben nicht nur den Boskop, den man aus dem Supermarkt kennt.

    Sein Wissen erweitern konnte man an gleicher Stelle auch bei Georg Donath höchstpersönlich, der auf einem Wagenrad die verschiedenen Getreide-, Bohnen und weitere Samensorten vorstellte und fachmännisch erläuterte.

    „Biozertifizierter“ Honig

    Als profunder Fachmann, wenn es um Bienen geht, erwies sich Henrik Arndt der rund 100 Völker sein eigen nennt. Seit Jahrzehnten sind seine Produkte „biozertifiziert“. Das gilt nicht nur für die verschiedenen Honigsorten, sondern auch für sein Bienenwachs ohne Rückstände, das als absolutes Naturprodukt vielfältige Verwendung findet.

    Dabei machten dem Imker und seinen Immen der trockene heiße Sommer ernsthaft zu schaffen. Der höhere Futterverbrauch im Sommer kann zu wenig Futter für den Winter bedeuten. Es gab auch weniger Pollen. Die Spätfolgen wird man erst im Frühjahr sehen, erfuhr man vom Fachmann.

    Dass Romansthal lebt, erkannte man auch am Rande des Obstmarktes. Auf großen Schautafeln wurde das Dorferneuerungskonzept vorgestellt. Ein Dorfladen sowie ein Raum zum Obstpressen sollen entstehen, der Spielplatz für Kinder soll ausgestaltet werden, und heiß diskutierte wurde bei Dorfversammlung über eine Kneippanlage. Es lebe die Gemeinschaft: Das gilt nicht nur für den Obstmarkt, sondern auch für alle diese Konzepte.

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