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BAD STAFFELSTEIN: Bad Staffelsteiner Backmaschinenhersteller Fortuna ist zahlungsunfähig

BAD STAFFELSTEIN

Bad Staffelsteiner Backmaschinenhersteller Fortuna ist zahlungsunfähig

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    Der Bad Staffelsteiner Hersteller von Backmaschinen, die Fortuna, hat am 8. Oktober die Zahlungsunfähigkeit erklären müssen.
    Der Bad Staffelsteiner Hersteller von Backmaschinen, die Fortuna, hat am 8. Oktober die Zahlungsunfähigkeit erklären müssen. Foto: Markus Drossel

    Die Fortuna Maschinenbau Holding AG mit Sitz in Bad Staffelstein hat am Montag, 8. Oktober, ihre Zahlungsunfähigkeit erklären müssen. Das Unternehmen, das derzeit 90 Mitarbeiter, darunter zehn Auszubildende, beschäftigt, steht nach einer Entscheidung des Insolvenzgerichts Coburg unter vorläufiger Eigenverwaltung. Dies geht aus einer Pressemitteilung des unternehmens hervor.

    Vorstand Marc Kneiphoff wird in dem Bemühen, das Unternehmen wieder auf einen stabilen Kurs zu führen, vom Bayreuther Fachanwalt für Insolvenzrecht, Dr. Ulrich Graf und dem Betriebswirt Siegfried Meisel, beraten. Als vorläufigen Sachwalter hat das Gericht den Kronacher Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht Jürgen Wittmann bestellt. Übereinstimmend erklärt das jetzt in der Verantwortung stehende Team, man werde alles tun, um in den kommenden drei Monaten einen Investor für das traditionsreiche Unternehmen zu finden und damit zu gewährleisten, dass das international im Bereich von Bäckereimaschinen renommierte Unternehmen eine Zukunft haben wird.

    Rückläufiges Auftragsvolumen

    Im Geschäftsfeld der Fortuna liegt ein großer Schwerpunkt auf der weltgrößten Bäcker-Messe „iba“, die alle drei Jahre stattfindet. Dort, erklärt Vorstand Marc Kneiphoff, werden die wichtigsten Abschlüsse getätigt. Die Messe in diesem Jahr habe allerdings der Fortuna nicht das erhoffte Auftragsvolumen eingebracht. Als eine der Ursachen nennt Kneiphoff Gerüchte um die schlechte wirtschaftliche Situation des Betriebs. Die Maschinenbaubranche arbeitet, wie Marc Kneiphoff erklärt, vor allem anzahlungsfinanziert. Rückläufige Aufträge wirkten sich dadurch noch mehr und noch schneller auf das Unternehmen aus.

    Insolvenzgeld für drei Monate

    Die 90 Beschäftigten sind in den kommenden drei Monaten durch das Insovlenzgeld abgesichert. Bei einer Mitarbeiterversammlung wurde die Belegschaft informiert. „Die Nachricht wurde mit gemischten Gefühlen aufgenommen, vor allem, weil das Unternehmen 2006 schon einmal insolvent war“, informiert der Vorstand. So bitter es damals gewesen sei, herrsche jetzt aber ein positiver Geist. „Das liegt auch am vorläufigen Sachwalter und den Beratern, die sehr bodenständig und positiv auftreten.“ Nachdem auch er als Vorstand an Bord bleibe, werde es gelingen zu zeigen, dass die Fortuna Kontinuität bieten kann.

    Gute Hoffnung

    Erstes Ziel sei es nun, in den kommenden drei Monaten einen Investor zu finden. Diese Suche, erklärt Marc Kneiphoff, habe die Fortuna in professionelle Hände gelegt. „Wir haben gute Hoffnung, dass wir einen Investor finden. Ein Unternehmen wie unseres hat seine Berechtigung auf dem Markt.“

    Der Kronacher Rechtsanwalt Jürgen Wittmann hat langjährige Erfahrung als Insolvenzverwalter und Sachwalter mit Insolvenzen. Er erklärt, nachdem er sich einen ersten Überblick über die Situation der Fortuna verschafft hat: „Natürlich werden wir alles tun, um das Unternehmen weiterführen und für die Zukunft erhalten zu können.“

    Die Firmenhistorie Die Fortuna Maschinenbau wurde im Jahr 1887 von Edmund Schröder in Langenwetzendorf in Thüringen gegründet. Als kleiner Handwerksbetrieb startete das Unternehmen mit dem Bau von Backöfen, die an Bäckereien in der Region verkauft wurden. Die Firma entwickelte sich rasant. Patente wie das für die automatische Teigteil- und Wirkmaschine „Fortuna Automat“ sind wesentliche Grundlage für den Erfolg. 1951 zog der Betrieb nach einer kurzen Zwischenstation in Lichtenfels nach Bad Staffelstein um, wo er bis heute seinen Sitz hat. Bereits seit 1955 hat Fortuna Maschinenbau auch Absatzmärkte in den USA für sich erschlossen. Mehrfach wurde die Firma aus dem oberfränkischen Bad Staffelstein mit der „iba-Trophy“ für innovative Neuentwicklungen im Bäckereihandwerk ausgezeichnet. Das traditionsreiche Unternehmen gilt heute als eines der ältesten im Maschinenbau insgesamt und insbesondere im Bereich des Bäckereimaschinenbaus. 2012 feierte Fortuna Maschinenbau sein 125-jähriges Bestehen.

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