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ZAPFENDORF: Ihr Wirken als Anlass zum Nachdenken

ZAPFENDORF

Ihr Wirken als Anlass zum Nachdenken

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    Festgottesdienst: Klemens Fink (hinten links), Pater Placidus, Pfarrer Schmitt, Pfarrer Eckert und Pater Charles zelebrierten ihn gemeinsam.
    Festgottesdienst: Klemens Fink (hinten links), Pater Placidus, Pfarrer Schmitt, Pfarrer Eckert und Pater Charles zelebrierten ihn gemeinsam. Foto: Fotos: Johannes Michel

    „Nostalgische Schwärmerei ist unangebracht. Wir sollten die Chancen des Priestermangels begreifen, denn auch unsere Zeit ist Zeit Gottes.“ Pfarrer Josef Eckert fand ungewöhnlich eingängige Worte in seiner Predigt, die zugleich eine Festpredigt zur Feier der Weihe zum Priester vor 60 Jahren des ehemaligen Zapfendorfer Pfarrers Johann Baptist Schmitt und zur 60-jährigen Profess (Ordensgelübde) von Pater Placidus Berger, dem Hausgeistlichen der Abtei Maria Frieden in Kirchschletten, war.

    In Modschiedel geboren

    Am 26. Juli 1953 wurde Johann Baptist Schmitt im Bamberger Dom zum Priester geweiht. Seine Zeit als Kaplan führte ihn in den Frankenwald und nach Nürnberg, bevor er 1962 die Gemeinde Neufang im Frankenwald als erste Pfarrerstelle übernahm. Von 1972 bis 2000, also 28 Jahre, war er Pfarrer von Zapfendorf, ab 1992 war er auch für Kirchschletten zuständig. Vor wenigen Tagen konnte er mit vielen Gästen in seinem Heimatort Modschiedel seinen 85. Geburtstag feiern.

    Pater Placidus Berger hingegen hat es kaum in der Region gehalten, erst seit 2004 ist er in Kirchschletten angekommen und betreut das dortige Kloster aus Hausgeistlicher. 1933 in Würzburg geboren, trat er 1952 dem Benediktinerorden in Münsterschwarzach bei und wurde 1958 Priester.

    Acht Sprachen die Voraussetzung

    Nach seinem Theologiestudium an der ordenseigenen Universität in Rom (die Voraussetzung war die Beherrschung von acht Sprachen) war er als Missionar in Korea tätig, gab als Professor Vorlesungen in koreanischer Sprache und zog 15 Jahre lang mit Abtprimas Notker Wolf weltweit durch Benediktinerklöster, um sie fit für die Zukunft zu machen.

    Somit wurden am vergangenen Sonntag eigentlich gleich vier Feste in Zapfendorf gefeiert: 60 Jahre Priesterweihe und 85. Geburtstag von Pfarrer Schmitt und 60 Jahre Profess und 80. Geburtstag von Pater Placidus. Dementsprechend gut besucht war auch die Pfarrkirche St. Peter und Paul, nur durch zusätzliche Stühle konnten alle Besucher untergebracht werden. Neben Pfarrer Schmitt und Pater Placidus zelebrierten auch Prälat Klemens Fink (er war Studienkollege von Pfarrer Schmitt), Pater Charles und Pfarrer Josef Eckert.

    „Vielleicht ist euer beider Wirken Vorbild für junge Menschen und Anlass zum Nachdenken“, sagte Eckert in seiner Predigt. „Warum Gott mich haben wollte, weiß ich nicht, aber ich habe den Ruf nie bereut. Gott braucht Menschen, ihr schaut auf ein gesegnetes Wirken für Gott und Menschen zurück. Vieles war Beglückung, manches auch Versagen. Aber alles war Gnade.“

    Priestermangel als Chance begreifen

    Eckert schlug auch nachdenkliche Töne an: „Nach 60 Jahren haben wir heute eine andere Zeit. Aber nostalgische Schwärmerei ist unangebracht. Wir sollten die Chancen des Priestermangels begreifen, denn auch unsere Zeit ist Zeit Gottes.“ Zum Abschluss überbrachten Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat Gratulationen an die Jubilare. Die Gemeinde war anschließend zu Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen ins Pfarrheim eingeladen. Viele nutzten die Chance, den zwei Geistlichen persönlich zu gratulieren und alte Erinnerungen wieder aufleben zu lassen.

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