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EBENSFELD: 12. Mai 1907: Maihitze lässt Zug in Ebensfeld entgleisen

EBENSFELD

12. Mai 1907: Maihitze lässt Zug in Ebensfeld entgleisen

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    Ein Fotograf hat das Bahnunglück bei Ebensfeld für die Nachwelt festgehalten.
    Ein Fotograf hat das Bahnunglück bei Ebensfeld für die Nachwelt festgehalten. Foto: Archiv Günther Klebes

    Der 12. Mai 1907 war ein schwarzer Tag in der Geschichte der Eisenbahn im Freistaat Bayern. Damals entgleiste der Schnellzug Nummer D 40 von Berlin nach München bei Ebensfeld. Der Grund war eine Gleisverwerfung aufgrund der großen Hitze – und das im Frühjahr.

    Der Zug verließ Berlin um 10.40 Uhr und sollte nachmittags um 16.57 Uhr Bamberg erreichen, um am Abend um 20.59 Uhr in München anzukommen. Probstzella durchfuhr der Zugführer noch planmäßig um 15.27 Uhr. Doch später sollte nichts mehr nach Plan verlaufen.

    Bei 80 Stundenkilometern

    Bei Ebensfeld entgleiste der Zug, und zwar vollständig. In der „Fränkischen Presse“ vom 13. Mai 1907 ist zu lesen: „Gestern Nachmittag ist der um 5 Uhr in Bamberg fällige D-Zug Berlin – Prostzella - München auf der Station Ebensfeld infolge der großen Hitze, welche auf die Schienenstöße Einfluß hatte, gänzlich entgleist. Die Entgleisung verlief insofern günstig, als nennenswerte Verletzungen des Personals und der Passagiere nicht zu verzeichnen sind.“ Der Materialschaden dagegen sei sehr bedeutend. Weiter heißt es: „Materialzüge von Lichtenfels und Bamberg sind nach Ebensfeld zur Einhebung abgegangen. Doch dürfte vor 10 Uhr abends der Doppelgleisbetrieb nicht hergestellt werden können.“

    Selbst in Österreich war das Zugunglück im Landkreis Lichtenfels Thema. So schrieb das „Linzer Volksblatt“ am 15. Mai 1907: „ ... Der Zug fuhr mit voller Schnelligkeit, etwa 80 Kilometer in der Stunde, als kurz vor der Station Ebensfeld der Lokomotivführer durch Stoßen des Zuges die Gefahr bemerkte.“ Er gab sofort Gegendampf und bremste, die Lokomotive und die Waggons waren aber bereits aus den Geleisen gesprungen und bohrten sich in den Erdboden. „Die Lokomotive riß sich los und dadurch wurde schweres Unheil verhütet ...“. Der auf dem Bild zu sehene Speisewagen der „Deutschen Eisenbahn-Speisewagen-Gesellschaft“ wurde erst im Jahr vor dem Unglück in Dienst gestellt.

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