Nein, es schneite nicht im Kurpark von Bad Staffelstein. Nicht einmal ansatzweise. Dafür waren die Temperaturen eindeutig zu hoch. Auch wenn beim Hit „Schifoan“ (Skifahren) des Austropop-Interpreten Wolfgang Ambros die Stimmung bereits hoch kochte und der Refrain aus rund 1000 Kehlen erklang: „… weil schifoan des leiwaundste is, wos ma sich nur vurstelln kann“.
„Es war ein richtig gutes Fest“, wie die Coverband „I am from Austria“ nach über zweieinhalb Stunden Partystimmung auf und vor der Seebühne treffend feststellte. Darüber hinaus war es ein Wiederhören mit bekannten Liedermachern und Interpreten der Rock- und Popszene von Wolfgang Ambros, Ludwig Hirsch, Georg Danzer, Rainhard Fendrich, STS und Falco bis zur Ersten Allgemeinen Verunsicherung. So gesehen waren es eine ganze Menge Künstler, die zumindest geistig mit dabei waren.
„Es war ein richtig gutes Fest.“
Coverband „I am from Austria“ zum Auftritt im Kurpark
Seit 2013 gibt es die Band „I am from Austria“. Sechs gestandene Jungs, die sich dem Austropop verschrieben haben. „Jeder, der einmal Gitarre gespielt hat, ist mit der Musik konfrontiert worden“, erklärt Robert Ertl, der Schlagzeuger der Band. Inzwischen ist das Sextett rund 150-mal aufgetreten. Unter anderem im legendären Circus Krone vor rund 2000 Zuschauern, im ZDF-Fernsehgarten und in der MDR-Schlager-Show. Auch eine CD haben die Sechs eingespielt.
An der Grenze zu Österreich, jedoch komplett aus Bayern
Die sechs Musiker stammen allesamt aus Bayern. „Aber sehr grenznah zu Österreich“, wie Robert Ertl mit einem Augenzwinkern erklärt. Im Gepäck haben sie Songs und Lieder, die unvergessen sind und bei denen jeder mitsingen kann. Den ersten Teil des Konzerts widmen sie den gefühlvollen Songs, nach der Pause wird es dann lauter und härter. Das Publikum ist bunt gemischt. Auch wenn die Lieder schon einige Jahrzehnte alt sind, sprechen sie immer noch ein breites Publikum an. Mittlerweile wächst sogar eine junge Generation nach.
Cornelius-Song verbindet völlig unbekannte Menschen
Es ist schon erstaunlich, welches Potenzial in den Austro-Pop-Liedern steckt. Bei Rainhard Fendrichs „Schickeria“ wird das Publikum aufgefordert, den Refrain mitzusingen. Die Band hat etwas an der Lautstärke des Publikums auszusetzen. Die passt noch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass sich wieder einmal nur Frauen zum Mitsingen überreden ließen. Spätestens bei Peter Cornelius und seinen 1981 erschienen Song „Du entschuldige – i kenn? di“ werden allerdings Emotionen laut. Da finden einen Song lang einander völlig unbekannte Menschen zusammen, flirten und tanzen miteinander.
Reminiszenz an den legendären Falco
Ergänzt werden die Hits vergangener Zeiten mit einer ansprechenden Lichttechnik und einem passenden Sound. Nach der Pause ist dann die Tanzfläche endgültig eröffnet. In den 1980-er Jahren wurde der österreichische Musiker Falco mit „Der Kommissar“ und „Rock me Amadeus“ weltberühmt. Sein früher Tod machte ihn zur Legende. Ihm sind einige Lieder gewidmet.

Inzwischen hat die Dämmerung eingesetzt. Die Band gewinnt noch einmal mächtig an Fahrt mit einem Medley der Ersten Allgemeinen Verunsicherung, darunter Hits wie „Märchenprinz“ und „Heiße Nächte in Palermo“. Doch damit ist noch lange noch nicht Schluss. Wobei der Song der österreichischen Band STS „I will hoam nach Fürstenfeld“ sicher nicht ganz wörtlich zu nehmen war.
Am Ende gibt es noch das obligatorische Foto mit Band und den Zuschauern im Hintergrund und das Versprechen, beim nächsten Auftritt der Coverband „I am from Austria“ jeden einzelnen der rund 1000 Besucher der Veranstaltung mit einem Handschlag zu begrüßen. Das dürfte dann aber dauern. Auch zu einer Zugabe ließen sich die Jungs natürlich überreden: „Zwickt's mi“ von Wolfgang Ambros.