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BAD STAFFELSTEIN: .Wenn der Tofu mit dem Herpes: Vorndran stellt Buch vor

BAD STAFFELSTEIN

.Wenn der Tofu mit dem Herpes: Vorndran stellt Buch vor

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    Nach seiner Lesung im Stadtmuseum signierte Helmut Vorndran die ihn vorgelegten Bücher.
    Nach seiner Lesung im Stadtmuseum signierte Helmut Vorndran die ihn vorgelegten Bücher. Foto: Gerda Völk

    Sie heißen Tofu, Presssack, Zwieback, Schnitzel, Herpes und …: Sieben kleine Ferkel hat das Ermittlerschweinchen Riemenschneider auf den sündhaft teuren Kaschmirmantel des Chefs der Bamberger Polizei zur Welt gebracht. Mitten in die namensgebende Zeremonie platzt die Nachricht von einem Mord.

    Am Dienstagabend hat Helmut Vorndran in der Stadtbücherei sein neues Buch „Lupinenkind“ vorgestellt. Eine gute Nachricht gab es gleich vorne weg: Im Herbst erscheint eine Zusammenfassung aller drei Thermentod-Episoden plus einer vierten Fortsetzung als Buchausgabe. Die beiden Bände „Das Horrorskop“ und „Der Fall Buddha“ sind ausverkauft und der Verlag verweigere einen Nachdruck, erklärte der Autor.

    Der Rattelsdorfer hat längst eine große Fangemeinde

    Helmut Vorndran ist in Franken kein Unbekannter, auch in Bad Staffelstein nicht. „Die Fangemeinde wird jedes Jahr größer, weil er so oft bei uns ist“, meinte Erwin Richter, Vorsitzender des Vereins „Freunde und Förderer der Stadtbücherei Bad Staffelstein“ zu Beginn der Lesung.

    Nachdem sich bei den vorangegangenen Lesungen von Vorndran einige ältere Damen darüber beschwert hatten, dass es keinen einzigen Mord gibt (Vorndrans lapidare Vermutung: „Wahrscheinlich haben sie nichts mehr zu verlieren“), gab es diesmal den gewünschten Todesfall. Er passiert während einer Beerdigung auf einem Bamberger Friedhof als plötzlich ein Mann erschossen wird. Seltsamerweise gab es vorher mysteriöse Nachrichten auf den Handys der Trauergäste.

    Auf der Spur der Marienerscheinugnen

    Doch damit nicht genug: Der 58-jährige Autor schickt diesmal sein kriminalistisches Ermittlerteam auf die Spur einer Reihe von geheimnisvollen Marienerscheinungen in Heroldsbach (nahe Forchheim), die nach dem Krieg eine der größten Massenbewegungen in Deutschland auslöste.

    Helmut Vorndran las aus seinem jüngsten Buch Lupinenkind.
    Helmut Vorndran las aus seinem jüngsten Buch Lupinenkind. Foto: Gerda Völk

    Allerdings weigerte sich die katholische Kirche damals die Marienerscheinungen der vier Mädchen anzuerkennen. Schlimmer noch: Es wurde jeden mit der Exkommunizierung gedroht, der daran glaubte, Priester wurden in die „Verbannung“ geschickt und einem Professor die Lehrerlaubnis entzogen. Neben den realen Ereignissen füttert Helmut Vorndran seine Zuhörer mit höchst skurrilen Geschichten, so zu sagen kleine Appetithäppchen die Lust auf mehr machen sollen.

    Da wäre die Geschichte des genialen Informatikers Dr. Winfried Schick, der seine Villa am Würgauer Berg zum „Smart Home“ ausbaute. Alle Haushaltsgeräte kommunizierten reibungslos miteinander und taten ihren Dienst, bis der Haushaltsroboter Sokrates neu konfiguriert werden musste. Ab da war nichts mehr wie es vorher war. Der Toaster entdeckte sein Umwelt-Gewissen und der Bodenstaubsauger benahm sich wie notgeiler Prolet. Schließlich sperrten sie Schick sogar aus seinen eigenen Haus aus.

    Ein höchst amüsanter Heiratsantrag

    Skurriles und höchst amüsantes Highlight der Lesung war der Heiratsantrag von Professor Siebenstädter in der Erlanger Rechtsmedizin an die neue Bamberger Ermittlerin Andrea Onello. Nur schade, dass die Angebetete sich nicht von der aufwändigen Inszenierung beeindrucken lies und den sündhaft teuren Champagner und die eigens dafür angeschafften Gläser ablehnte. Auch den von Siebenstädter geschmiedeten Ehering aus der Speerspitze einer 800 Jahre alten Moorleiche lehnte sie ab.

    Am Ende seiner Lesung präsentierte Vondran seinen Zuhören noch ein Amtsblatt der Erzdiözese Bamberg aus den Jahren der Marienerscheinungen in Heroldsbach. Darin werden Pfarrer aufgefordert, jedem die heilige Kommunion zu verweigern, der zum Ort der Erscheinungen pilgerte.

    Beim Signieren pflegt Vorndran die Angewohnheit, exakt das Gesagte in die ihm vorgelegten Bücher zu schreiben, was als Wunsch an ihn herantragen wird. Das erheitert manchen seiner Fans dann doch.

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