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HORSDORF: „Horsdorf in Flammen“: Von Lichterzauber und Anwohnerärger

HORSDORF

„Horsdorf in Flammen“: Von Lichterzauber und Anwohnerärger

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    Der aufgestaute Mühlbach wurde für das Fest zum Lichermeer.
    Der aufgestaute Mühlbach wurde für das Fest zum Lichermeer. Foto: Peter Bäumel

    „Moment, bleib stehen, sonst find ich dich in dem Gewühl nimmer!“ – Peter Donath, Vorsitzender des Obst und Gartenbauvereins Horsdorf/Loffeld, steht mitten auf dem Dorfplatz in Horsdorf und spricht mit einem Helfer. Um ihn herum tummeln sich wohl 1000 oder mehr Besucher. Der kleine Ort im Lautergrund erfreut sich bei „Horsdorf in Flammen“ eines riesigen Zuspruchs. Die Veranstalter sprechen von einem Besucherrekord.

    Bei „Horsdorf in Flammen“ geht es sehr stimmungsvoll zu.
    Bei „Horsdorf in Flammen“ geht es sehr stimmungsvoll zu. Foto: Peter Bäumel

    Mit dem Handy am Ohr ordert Peter Donath nochmals eine ordentliche Portion Bratwürste beim heimischen Metzger. Obwohl die Uhr erst kurz nach 20 Uhr anzeigt, sind die fränkischen Grillspezialitäten ausverkauft. Bis dahin sind auch schon 65 Kilo Käse und zehn Kilo Lachsersatz (für Lachsbrötchen) verkauft worden, dazu mehr als 600 Paar Bratwürste, 300 Steaks und 16 ganze Salzbäuche. Die Kuchen, Blechkuchen und Torten haben die fleißigen Helfer der Gartenfreunde und der Freiwilligen Feuerwehr Horsdorf gar nicht erst gezählt.

    Die Plätze reichen für die zahlreichen Gäste nicht aus

    Seit morgens um 8 Uhr sind die meisten im Dauereinsatz, haben 95 Biergarnituren und viele, viele Stehtische auffgestellt. Dennoch reichen die Plätze nicht: Der Besucheransturm zum Dorffest ist in diesem Jahr noch größer als in all den Jahren zuvor.

    Die Gäste suchen sich selbst lauschige Plätzchen am Ufer von Mühlbach und Lauter. Sie sitzen auf den Brücken oder haben es sich bei herrlichstem Sommerwetter einfach im Gras gemütlich gemacht.

    Ein Pack Ziegelsteine wird kurzerhand umfunktioniert

    Stefan und Manuela Seelmann aus Reundorf sind zum ersten Mal da gewesen. Sie haben eine Fahrgemeinschaft mit Freunden gebildet, und das war gut so. „Wir sind total überrascht, positiv überrascht, so viele Menschen!“, sagte Manuela Seelmann staunend. Mangels eines „echten“ Tischs haben sie sich zum Essenabstellen einen Pack Ziegelsteine vom Nachbarhaus ausgesucht. Brotzeit, Aperol und das Fassbier schmecken auch im Stehen. Ein fröhliches „Prost!“ macht die Runde.

    Notbehelf anstatt Tisch: Manuela und Stefan Seelmann beimBrotzeitmachen.
    Notbehelf anstatt Tisch: Manuela und Stefan Seelmann beimBrotzeitmachen. Foto: Monika Schütz

    Gegen halb neun begannen die Helfer in den giftgrünen T-Shirts mit dem Aufdruck „Fest-Team“ damit, die Lichter, Kerzen, Lampions und Fackeln anzuzünden. Feuerschalen sorgten an der Lauter für eine romantische Stimmung, der Lichterschein der vielen Schwimmkerzen spiegelte sich unvergleichlich in dem ruhigen, aufgestauten Mühlbach. Leistungsstarke LED-Scheinwerfer, die das Team um FFW-Kommandant Johannes Uhmann und Gartenbauvereins-Vorsitzenden Peter Donath schon Tage zuvor positioniert hatte, rücken die Fachwerkhäuser und schön geschmückten Anwesen im Ort ins richtige Licht.

    Uneinsichtige Gäste parken die Einfahrten der Gehöfte zu

    Zahlreiche Besucher sind bekommen, um im kleinen Ort im Lautergrund zu feiern.
    Zahlreiche Besucher sind bekommen, um im kleinen Ort im Lautergrund zu feiern. Foto: Peter Bäumel

    Nicht ganz glücklich waren einige Anwohner: Obwohl ausreichend Parklätze ausgewiesen waren, zum Beispiel der große Wanderparkplatz und einige gut zu befahrene Wiesen am Ortsrand, obwohl die Straße unmissverständlich als Einbahnstraße gekennzeichnet war und auch eine Polizeistreife gelegentlich nach dem Rechten sah, stellten manche Verkehrsteilnehmer ihre Autos direkt vor oder gegenüber von Einfahrten ab, direkt in Kurven oder in Engstellen. Sie erhielten einen sehr persönlich verfassten, aber anonymen „Liebesbrief“ an ihrer Windschutzscheibe. Insgesamt gesehen aber waren die Verantwortlichen zufrieden. Peter Donath bilanziert: „Es blieb alles friedlich, alles war gut, alles nette Menschen!“

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