Großer Geburtstag - großes Programm: Die Berufsfachsschule für Kinderpflege Vierzehnheiligen ist 50. Die staatlich anerkannte Einrichtung ist einer der aktuell 13 Standorte der GGSD, der Gemeinnützigen Gesellschaft für soziale Dienste.
Hier in Vierzehnheiligen und in den Orten Coburg, Ingolstadt, München, Nürnberg und Rosenheim können Frauen und Männer in einer zweijährigen Vollzeitausbildung den Beruf der Kinderpflegerin beziehungsweise des Kinderpflegers erlernen. Nach erfolgreich abgelegter Prüfung wird dann die Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte Kinderpflegerin“ oder „Staatlich geprüfter Kinderpfleger“ verliehen.
Auch vor genau 50 Jahren hieß die Berufsbezeichnung so. Allerdings war die Ausbildung damals eine ganz andere. In einem Rückblick, der teils lustig-ironisch aber durchaus interessant und informativ war, trugen einige der geladen Gäste bei den Feierlichkeiten einen gelungen Beitrag zum runden „Geburtstag“ der Schule bei.
Der wurde nach dem ökumenischen Gottesdienst von Pfarrerin Sabine Schmid-Hagen und Prof. Dr. Elmar Koziel im nahe gelegenen Konrad-Saal gefeiert. Gäste aus der Politik, der Kirche und natürlich der Berufsfachschule hatten ihre wahre Freude an der Moderation der beiden Schüler Simone (17 Jahre) und Erik (19). Gekonnt führten die im zweiten Ausbildungsjahr Lernenden die rund 100 Gäste durch das Programm. Unterhaltsam und fröhlich lockerten weitere Schüler den Fest-Vormittag am Freitag mit Liedern, Show-Einlagen und Videoclips auf, plaziert zwischen den Grußworten der Gäste.
„Aktuell fehlen in den deutschen Kindertagesstätten rund 120 000 Erzieher.“
Regina Pröls, Generaloberin
„Aktuell fehlen in den deutschen Kindertagesstätten rund 120 000 Erzieher“, betonte Schwester Regina Pröls, Generaloberin der Franziskusschwestern, die Wichtigkeit und Bedeutung dieses Berufes. Bis vor fünf Jahren leitete die Kongregation der Franziskusschwestern diese Bildungseinrichtung. 2014 übernahm sie die GGSD. Ute Kick, Geschäftsführerin dieser gemeinnützigen Gesellschaft, erinnerte kurz an die nicht ganz einfachen Überlegungen zu Beginn: „Ein wirtschaftliches Wagnis war es schon“, sagte sie in ihrer Rede. Schließlich sei die Zahl der Interessenten damals deutlich zurück gegangen gewesen. Eine Schließung der Schule stand sogar zur Debatte. Nun sei es wieder eine Lern-Atmosphäre, in der man sich wohlfühle.
Elvira Berkel, Schulleiterin, resümierte: Natürlich seien in den vergangenen 50 Jahren die Werte einem Wandel unterzogen gewesen. Die Zeit sei schnelllebiger geworden, Technik und Smartphone bestimmten zunehmend den Alltag – auch in der Schule. Doch, und das bekräftigte sie: „Der Mensch und seine Persönlichkeit sind das einzige Konstante“. Die Zusammenarbeit zwischen weltlichen und kirchlichen Mitarbeitern und auch ihr Verhältnis sei sehr gut und harmonisch, der soziale christliche Grundgedanke sei geblieben.
38 Frauen und Männer besuchen Schule
Aktuell besuchen 38 junge Frauen und Männer in zwei Klassen die Kinderpflegeschule. Sie werden unterrichtet in Religionspädagogik, Deutsch und Kommunikation, Englisch, Sozialkunde und Berufskunde, Pädagogik und Psychologie, Ökologie und Gesundheit, Rechtskunde, Mathematik und Naturwissenschaft, Praxislehre und Medienerziehung, Werk- und Musikerziehung, Sport, Hauswirtschaft und nicht zuletzt in der Säuglingsbetreuung.
Als Wahlfach bietet der Standort Vierzehnheiligen noch Natur - und Erlebnispädagogik an. Nach dem Festakt und einer Stärkung am Büffet lud die Schuleitung noch zu einer informativen Führung durch die Schule ein.