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BAD STAFFELSTEIN: Helga Sieberts gereimter Rundumschlag

BAD STAFFELSTEIN

Helga Sieberts gereimter Rundumschlag

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    Klein, fein und gemein waren die Verse, die die Hamburger Kabarettistin Helga Siebert in Bad Staffelstein präsentierte.
    Klein, fein und gemein waren die Verse, die die Hamburger Kabarettistin Helga Siebert in Bad Staffelstein präsentierte. Foto: Gerda Völk

    Seit 37 Jahren schmiedet die Hamburger Kabarettistin Helga Siebert Verse – klein, fein und gemein. Mit ihrem Programm „Abgefeimtes und Gereimtes“ war sie nun wieder einmal im Stadtcafé zu hören. Zweimal im Jahr tritt sie dort auf.

    Mit norddeutschem Humor präsentiert Helga Siebert ihren Zuhörern die Essenz aus ihrer langen Bühnentätigkeit. Es sind kleine, feine und mit spitzer Zunge präsentierte Reime, die sie ihren Zuhörern quasi auf dem Silbertablett serviert. Sie sei froh, wenn sie bei Männern die Zähne sieht, sagt Siebert und blickt in die Runde. Was folgt ist eine Betrachtung über die einzelnen Formen des Lachens, aufgeteilt nach den jeweiligen Volksgruppen: „Der Schwabe lacht esoterisch, in Berlin ist man schnell.“

    Brillante Minik und Gestik

    Zu erwähnen sind auch die brillante Gestik und Mimik der Kabarettistin. Damit wird so manche Karikatur zum besonderen Vergnügen. Die Themen sind vielfältig, beispielsweise die Lebensmittelskandale der vergangenen Jahrzehnte. Angesichts der Vielfalt fragt man sich unwillkürlich, was einen die Lebensmittelindustrie noch alles zumuten will.

    Die Hamburger Kabarettistin scheint einen bekannten, meist ironisch gemeinten regionalen Spruch umgeschrieben zu haben, in „man kann schon dem Himmel danken für einen Zweitwohnsitz in Oberfranken“. Das ist mal ein eindeutiges Bekenntnis zur ihrer zweiten Heimat Bad Staffelstein. Wobei Helga Siebert eingangs ordentlich die Werbetrommel für Hamburg gerührt hatte.

    Es sind die alltäglichen Begebenheiten, Sorgen, Nöte, aber auch die kleinen Freuden des Alltags die Siebert in ein gefälliges Versmaß bringt. Der tägliche Kampf mit den Pfunden beispielsweise wird mit entsprechender Gestik in Richtung Körpermitte als „Terror an der Weichteilfront“ bezeichnet. Tagsüber ginge es ja noch mit dem Hungern, aber nachts lechzen Millionen von Zellen nach Aufladung.

    Die Absurditäten des Handyzeitalters

    Helga Siebert hat ihre Verse, Gedichte und Texte nach Themenblöcken sortiert. Bei der Suche nach den Absurditäten unserer Zeit hat die Kleinkünstlerin auch die „Telekommandobrücke“ des Handyzeitalters entdeckt. Glaubt man ihr, hilft ihr das Handy, die Distanz zwischen Hamburg und Bad Staffelstein zu überbrücken. Ihrem mobilen Glück hat sie sogar einen Song gewidmet.

    als würde sie dirigieren: Helga Siebert.
    als würde sie dirigieren: Helga Siebert. Foto: Gerda Völk

    Irgendwann ist dann die Politik an der Reihe. Auch dem scheidenden SPD-Fraktionschef Schäfer-Gümbel hat die Kabarettistin ein Lied gewidmet mit der Betonung auf Gümbel. Auch der Trampel aus Amerika bekommt sein Fett weg („ein kleiner Wicht mit so viel Macht“).

    Bei so viel sprudelnder Energie darf man auf Helga Sieberts Jahresrückblick gespannt sein. Der steht spätestens im Januar nächsten Jahres an.

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