„Was spricht gegen das Vorhaben der Firma CS Trans? – Die Firma hat mit größter Offenheit und Transparenz die betriebswirtschaftlichen Gründe dem Stadtrat von Bad Staffelstein und auch der Öffentlichkeit vorgetragen. Dass der Stadtrat der Voranfrage zu der Planung seine Zustimmung gab, zeigt doch ganz deutlich, dass keine rechtlichen Gründe oder Vorbehalte bestanden.
Zu den Initiatoren und Unterstützern des Bürgerbegehrens: Zunächst geisterten Horrorbilder durch die Öffentlichkeit, dass der Neubau direkt unterhalb der Basilika entstehen sollte mit entsprechenden wirren und irreführenden Spekulationen. Dass dies nicht der Wahrheit entspricht, wurde mit einem Flyer, einer Panoramakarte der Firma CS Trans eindrucksvoll bewiesen und auch im Leserbrief von Gerd Backert bestätigt.
Dann meldeten sich die Naturschützer und Umweltaktivisten zu Wort: Ihnen ging es hauptsächlich um unnötigen Flächenfraß. Haben diese Leute ignoriert oder nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass CS Trans klar aussagte: ,Wenn wir hier nicht bauen dürfen, dann bauen wir unsere Firma auf jeden Fall woanders.‘ Damit verschwinden auch Arbeitsplätze und auch Gewerbesteuern. Der Flächenfraß findet dann eben an anderer Stelle statt.
Zu der Behauptung, dass wertvoller Ackerboden verloren geht: Um 1960 gab es in Staffelstein etwa 60 Voll- und Nebenerwerbslandwirtschaftsbetriebe. Heute sind es nur noch drei Vollerwerbslandwirte! Denen geht es auch nicht besonders gut! Sie kämpfen hart um ihre Existenz! Kein Bauer würde auch nur einen Quadratmeter seines Grundes verkaufen, wenn er gut und sorgenfrei davon leben könnte. Hunderte von Landwirten konnten das nicht und mussten ihren Hof aufgeben. In den vergangenen zwei Jahren kamen lange Hitze- und Trockenheitsperioden hinzu, was zu erheblichen Ernteausfällen führte.
Noch ein Gedanke zum Flächenfraß: Kein Hausbauer, egal, ob sein Grundstück 600 oder 6000 Quadratmeter groß ist, würde akzeptieren, wenn man ihm wegen Flächenfraß die Baugenehmigung verweigern würde! Dasselbe gilt natürlich auch für Firmen!
Zum Brief von Frau Nossek: In unmittelbarer Nähe zum geplanten Neubau wurde ein wesentlich größeres Industriegroßprojekt verwirklicht. Hatte dies messbare Auswirkungen auf Wallfahrten, Touristen oder Fremdenverkehr? Zum Brief von Herrn Dr. Büdenbender über Flächenfraß: Am Thermalbad entstanden und entstehen immer mehr Parkplätze. Hätte man mit einem ordentlichen Parkhaus nicht viel weniger Platz benötigt? Auch bei den sehr groß dimensionierten Parkplätzen der hiesigen Discounter wurde Ackerboden vernichtet. Leider äußerte sich Herr Prof. Dr. Dippold recht salopp und ohne größere Sachkenntnis: Wegen Parkplätzen für Laster und ,einer Handvoll Arbeitsplätzen‘ soll die Kulturlandschaft unserer Heimat verschandelt werden (genau nachzulesen im OT vom 11. November). Was mich an der Argumentationsweise der Befürworter sehr stört, ist, dass bei dem Streit ständig der Begriff „Gottesgarten“ verwendet wird, um die eigene Meinung zu untermauern. Abgesehen davon, dass hier in eklatanter Weise gegen das zweite Gebot verstoßen wird, sollte man wissen, dass Gott die absolut höchste Instanz ist, bei der kein Widerspruch möglich ist. Wer will sich das anmaßen? Aus diesem Grunde ist diese Art zu diskutieren unredlich und unzulässig.
Weil der Bürgerentscheid am 24. November die Stadt Bad Staffelstein eine Menge Geld an Porto-, Personal- und Verwaltungskosten ausgeben muss, hoffe ich, dass ich vielen Bürgerinnen und Bürgern bei ihrer Wahlentscheidung behilflich sein kann. Eine sehr hohe Wahlbeteiligung würde deutlich zeigen, dass unsere Mitbürger nicht politikverdrossen sind und mit ihrer Stimme ein klares Ergebnis herbeiführen werden. Ich werbe natürlich dafür, dass Sie mit ,Nein‘ stimmen werden.“
Harald Schmidt, Bad Staffelstein