Am Sonntag entscheiden die Staffelsteiner, ob das ansässige Logistikunternehmen CS Trans am Ortsrand von Grundfeld einen Hallenneubau errichten darf. Mitglieder des IHK-Gremiums Lichtenfels informierten sich vor Ort über die Planungen.
„In den vergangenen Monaten wurde viel gesagt und geschrieben über den geplanten Neubau des Logistikunternehmens CS Trans. Da war auch viel Widersprüchliches dabei“, so Wilhelm Wasikowski, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums. „Das war für uns Anlass, uns aus erster Hand bei den Unternehmern Werner und Christan Schad und dem Architekten Bernd Gierlich zu informieren.“
Lieferverkehr zwischen den verschiedenen Standorten entfällt
Christian Schad skizziert die Rahmenbedingungen und die aktuellen Planungen. Die Familie Schad, die selbst in Grundfeld lebt, will erweitern. Auf der jetzigen Fläche in der Ortsmitte ist eine Erweiterung nicht möglich, obwohl es sich laut Flächennutzungsplan um ein Gewerbegebiet handelt. Schad: „Weder die Eigentümerin der Hallen, noch die Eigentümer der angrenzenden Grundstücke wollen verkaufen, trotz Fürsprache etlicher Kommunalpolitiker.“
Christian Schad skizziert die Situation: „Derzeit haben wir fünf Lagerflächen angemietet, verteilt auf Grundfeld, Bad Staffelstein, Lichtenfels, Michelau und Oberwallenstadt. Zwei bis drei Lastwagen sind im Einsatz mit 20 bis 30 Fahrten täglich, um Güter zwischen den Standorten hin und her zu bewegen. „Deshalb habe man sich nach Alternativflächen umgesehen, die aber kurz- bis mittelfristig weder im Stadtgebiet von Bad Staffelstein noch in Lichtenfels verfügbar sind. In Woffendorf oder in Fesselsdorf gebe es Flächen, die groß genug seien, so Gierlich. „Diese Gewerbegebiete sind aber nicht erschlossen und liegen auch sehr ungünstig, da rund 80 Prozent der Kunden in Bad Staffelstein oder Lichtenfels sitzen.“ Hier würde viel unnötiger Verkehr entstehen. Christian Werner begrüßt, dass das Unternehmen versucht, den Verkehr zu minimieren.
Die vorgesehene Fläche für den Neubau bietet sich deshalb an, so Christian Schad, weil das Unternehmen aus der Ortsmitte rauskommt, die Lastwagen ohne Ortsdurchfahrt direkt auf die Umgehungsstraße und die Autobahn kommen, die Fläche direkt an die A 73 grenzt, und der Lieferverkehr zwischen den Standorten entfällt. Hinzu kommt, dass die aktuell genutzten Hallen bis zum 31. Dezember 2020 geräumt werden müssen.
Geplanter Neubau außerhalb der Sichtachse Banz - Vierzehnheiligen
Aus Sicht von Claus Essmeyer ist auch wichtig, dass auf dem Areal nur ein vorhabenbezogene Bebauungsplan verabschiedet werden kann, der ausschließlich für das Bauvorhaben der Familie Schad gilt.
Nicht nachvollziehbar seien die Aussagen der Gegner, so Christian Schad, der Neubau läge in der Sichtachse zwischen Kloster Banz und Vierzehnheiligen: „Das Gegenteil ist der Fall: Das bestehende Gebäude am jetzigen Standort liegt direkt in der Sichtachse, ein Neubau am geplanten Standort dagegen klar außerhalb.“
Hier klinkt sich Wasikowski ein und verweist auf den Bau der A 73 nach Suhl in den 2000er Jahren: „Auch damals gab es die Argumentation, dass der Bau der Autobahn das Landschaftsbild am Gottesgarten unzumutbar in Mitleidenschaft zieht. 2004 haben die Richter des Bundesverwaltungsgerichtes bei einer Ortsbesichtigung aber klar festgestellt, dass das Landschaftsbild durch den Neubau der Autobahn nicht unzumutbar in Mitleidenschaft gezogen wird.“ Damit wurde damals eine entsprechende Klage des Bund Naturschutz in letzter Instanz abgewiesen. Persönlich ist er der Meinung, dass diese Einschätzung auch für ein Gewerbegebäude gelte, das direkt an die Autobahn grenzt und schräg gegenüber von General Electric liege.
Hinter Neubau stehen keine auswärtigen Investoren
Hinter der geplanten Investition stehen auch keine externen Investoren, wie fälschlicherweise behauptet, so Werner Schad. „Hinter den Investitionen steht ausschließlich die Familie Schad.“ Auch wird der Neubau selbst genutzt und nicht vermietet. Die Unternehmer aus dem Raum Lichtenfels brauchen Logistiker vor Ort, am besten einheimische Logistiker, betont Günter Hofmann. „Deswegen sind Unternehmen wie CS Trans wichtig für den Standort.“