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Die Geisterfahrt stoppen

Bad Staffelstein

Die Geisterfahrt stoppen

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    Ein Logistiker hat fünf Standorte und 43 Arbeitsplätze. Der Mietvertrag für eine Halle endet 31. Dezember 2020.

    Bleiben also vier Hallen „übrig“ und weiter in Betrieb. Die „kleine Lösung“ wäre, jetzt einstweilig eine Ersatzhalle

    für die „wegfallende Halle“ zu finden. Kunden und Aufträge sind weiterhin vorhanden. Der Unternehmer betont: Die Bücher sind voll.

    Die Tourismusindustrie Obermain-Jura (Lichtenfels, Bad Staffelstein, Ebensfeld) im Gottesgarten hat rund 180 Mio Euro Umsatz pro Jahr. Der Tourismus ist das Herz der Region. Er sorgt dafür, dass der Rubel rollt. Egal ob in Kurklinik, Facharztpraxen, Gaststätten, Hotels, Ferienwohnungen. Und auch Einzelhandel, Dienstleister, regionale Produzenten und Handwerker werden mit dem Geld bezahlt, das vorher im Tourismus verdient wurde. Wenn fünf Prozent weniger Touristen kommen würden, dann wären das neun Millionen Euro weniger Umsatz. So viel, wie das ganze Projekt von CS kostet. Wieviel wäre dieser Rückgang dann in Arbeitsplätzen?

    Wer in Google „Gewerbeflächen Bayern“ eingibt, der landet beim www.standortportal.bayern.de der IHK Bayern. Dort sind für den Landkreis Lichtenfels acht Standorte ausgewiesen (u. a. Zeil, Altenkunstadt, Weismain, Ebensfeld). Das sind alles ausgewiesene Gewerbeflächen mit Baurecht. Was steht dem entgegen, sich dort zu informieren?

    Es gibt Gesetze und Verordnungen. Im Stadtratsprotokoll von Bad Staffelstein vom 19. Februar steht schwarz auf weiß, dass 16 Stadträte gegen alle vorliegenden Einschätzungen von öffentlichen Ämtern, der eigenen Verwaltung und gegen gesetzliche Vorgaben für diesen Hallenbau in Grundfeld gestimmt haben? Warum? Wurde mit einem Verlust von Arbeitsplätzen (= Wählerstimmen) und dem Kündigungstermin hier möglicherweise ein „Notfall“ mit „Zeitdruck“ erzeugt und so die Hilfsbereitschaft der Stadträte gezielt einkalkuliert?

    Halten wir fest: Die Auftragslage des Unternehmens ist gut. Eine Halle kann durch eine andere Halle ersetzt werden, bis eine gute Lösung für alle gefunden ist. Der Architekt von Concept Laser, Bernd Gierlich, der auch die CS-Hallen bauen will, wird sicherlich CS weiter zur Seite stehen. Ausweichmöglichkeiten im Landkreis sind vorhanden. Alle Arbeitsplätze können erhalten werden. Gewerbesteuer wird über lange Jahren von CS-Trans nicht viel erwartet werden können, da die neun Millionen Euro getilgt werden müssen.

    Der Wunsch eines einzelnen Unternehmens, am eigenen Wohnort auf billigem Ackerland zu bauen, ist verständlich. Wenn dieses Projekt ein völlig neues Gewerbegebiet nach sich zieht und somit möglicherweise Gäste verstört, dann ist das eine Geisterfahrt. Und die müssen alle gemeinsam stoppen. Per Bürgerentscheid.

    Claudia Wiesner

    Coburg

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