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BAD STAFFELSTEIN: Steuerfahnder bei IBC Solar in Bad Staffelstein

BAD STAFFELSTEIN

Steuerfahnder bei IBC Solar in Bad Staffelstein

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    Am 29. Oktober durchsuchten 70 Zollfahnder sowohl den Firmensitz als auch Privatwohnungen des Vorstands des Bad Staffelsteiner Unternehmens IBC Solar.
    Am 29. Oktober durchsuchten 70 Zollfahnder sowohl den Firmensitz als auch Privatwohnungen des Vorstands des Bad Staffelsteiner Unternehmens IBC Solar. Foto: Markus Drossel

    Rund 23 Millionen Euro an hinterzogenen Einfuhrabgaben könnten der Firma IBC Solar in strafrechtlicher Hinsicht angelastet werden. Die Staatsanwaltschaft Hof ermittelt mit dem Zollfahndungsamt München, Dienstsitz Nürnberg, gegen die Firmenverantwortlichen wegen Verdachts der Steuerhehlerei, begangen durch den Ankauf von zuvor falsch deklarierten Solarmodulen aus China. Hierzu durchsuchten am 29. Oktober rund 70 Zollfahnder gemeinsam mit der Steuerfahndung Nürnberg den Firmensitz und die privaten Wohnungen der Vorstände. Dies teilte die Staatsanwaltschaft Hof auf Nachfrage unserer Redaktion mit.

    Im Verlauf anderweitiger Ermittlungen stellten die Fahnder demnach fest, dass der Importeur und Lieferant der aus China stammenden Solarmodule bei der Zollabfertigung die tatsächliche Herkunft absichtlich verschleierte, um somit die seinerzeit fällig werdenden Antidumping- und Ausgleichszölle für Solarmodule aus China zu sparen. Es handelt sich dabei um sogenannte Transshipments.

    Sechs Millionen Euro Firmenvermögen gesichert

    Im Zeitraum März 2015 bis August 2016 soll die Firma in knapp 60 Fällen die bei der Zollabfertigung zuvor falsch deklarierten Module, vorgeblich mit Ursprung in Indien, Taiwan, Malaysia oder Vietnam, erworben haben. Noch am Tag der Durchsuchung gelang es den Ermittlern von Zoll und Staatsanwaltschaft sechs Millionen Euro Firmenvermögen zu sichern. Die Auswertung der zahlreich sichergestellten Firmenunterlagen, insbesondere in digitaler Form, dauert an. Aufgrund der laufenden Ermittlungen seien derzeit keine weiteren Auskünfte möglich.

    Dies teilte uns auch die Pressesprecherin des Unternehmens mit. „Wir kooperieren vollumfänglich mit den Behörden und sind selbst noch dabei den Sachverhalt zu evaluieren“, teilte sie mit.

    "Wir sind eines der Opfer dieses groß angelegten Betrugs. Wir haben stets ausschließlich Solarmodule von Importeuren in der Europäischen Union zu angemessenen Marktpreisen erworben, die bereits ordnungsgemäß verzollt waren. Dabei haben wir alles in unserer Macht Stehende getan, die korrekte Deklaration der Warenherkunft sicherzustellen. Das wurde uns auch mehrfach durch den Zoll bestätigt. Als führendes Systemhaus für Photovoltaik und Energiespeicher ist es in unserem größten Interesse, dass der Betrug vollumfänglich aufgeklärt wird», erklärt Udo Möhrstedt, Vorstandsvorsitzender der IBC Solar AG.

    Das Unternehmen werde Ansprüche gegen die Importeure geltend machen, die ihre Ware falsch deklariert hätten.

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