Den Sonntagsausflug am Wochenende mit einem Einkaufsbummel durch die Innenstadt von Bad Staffelstein verbinden: Damit warb die Adam-Riese-Werbegemeinschaft für den verkaufsoffenen Sonntag am 24. November. Die Bad Staffelsteiner und Touristen nutzten ihn, um bereits das ein oder andere Weihnachtsgeschenk vorsorglich vor dem anstehenden Adventsstress zu besorgen.

„Man sieht ja, dass die Sonntage gut angenommen werden“, erklärt Frank Mirsberger, Vorsitzender der AR-Werbegemeinschaft, mit einem bestätigenden Kopfnicken in Richtung seines gut besuchten Geschäfts „Felicissimo“. „Viele Berufstätige haben unter der Woche nicht die Zeit“, bemerkt er und schließt an: „Den verkaufsoffenen Sonntag nutzen dann viele, um in Ruhe im heimischen Lieblingsgeschäft einkaufen zu gehen.“ Und die Resonanz? Sehr gut.
„Den verkaufsoffenen Sonntag nutzen viele, um in Ruhe im heimischen Lieblingsgeschäft einkaufen zu gehen.“
Frank Mirsberger, Vorsitzender der Adam-Riese-Werbegemeinschaft

Die viermal im Jahr stattfindende Shoppingaktion, darunter der „Autofrühling“ und bald eine mit dem Weihnachtsmarkt verbundene Einkaufsmöglichkeit am Sonntag, wird im Durchschnitt von den Bad Staffelsteinern sehr gut angenommen. Das Bewusstsein für die Unterstützung heimischer Firmen steige an. Das reale Shopping-Erlebnis fernab der virtuellen Computerwelt ist nicht vergleichbar mit Bestellungen bei großen Warenverkaufsseiten im Netz, so der Inhaber des Modegeschäfts.

„Es ist beruhigend, dass dieser Trend da ist und den Leuten bewusst ist: ,Hey, ich wohne hier in Staffelstein und möchte mal nicht vor leerstehenden Geschäften stehen.‘“, freut sich Mirsberger. Bewusstsein für das Bestehen von regionalen Arbeitsplätzen, Wertschätzung der heimischen Einkaufsmöglichkeiten und auch der Umweltgedanke komme zum Tragen, wenn es darum geht, ob man im Ausland bestellt oder doch lieber bei ansässigen Firmen und Geschäften mit im Vergleich kurzen Lieferwegen einkauft.
Das Geschäft verlagert sich vom Wochen- auf den Sonntag

Dagegen fordert Nasir Güler von der „Obstkiste Güler“ auch zum Überdenken des verkaufsoffenen Sonntags auf: „Wer arbeitet bei den Einzelhändlern? – Familien. Am Sonntag sollte man Zeit für die eigene Familie haben.“ Das Arbeiten am Sonntag lohne sich für ihn als Einzelhändler nur wenig. Schließlich kämen seine Stammkunden normalerweise unter der Woche, und die Öffnung des Geschäfts an einem weiteren Tag führe dazu, dass sich das an den darauf folgenden Tagen eher negativ bemerkbar mache.

Jedoch sei viermal im Jahr eine solche Aktion „schon in Ordnung“, so der Gemüse- und Obsthändler. Und als eine Coburger Familie den Laden betritt und sich nach frischen Lebensmitteln erkundigt, kann sich auch Güler ein Lächeln nicht verkneifen. Weiter stadteinwärts Richtung Rathaus ist das Getümmel um Stände und Geschäfte derweilen groß. Alt und Jung trifft sich auf einen Kaffee beispielsweise bei „Café Schäfer“ – „eine schöne familiäre Atmosphäre“, kommentierte Rentner Kurt – oder stöbert in den Auslagen nach einem neuen Hut, Wintersocken oder einer Geschenktüte.
Gute Qualität für stilbewusste Einkäufer

„Sie können auch mal den oliven Hut aufsetzen“, wird Kurt, der mit seiner Frau heute zum Sonntagsspaziergang unterwegs ist, ermuntert. Bei einem Blick in dem Spiegel fällt allerdings beiden auf: „Der schwarze hat ein braunes Band. Da hat man ein bisschen mehr Kontrast.“

Als mode- und stilbewusster Shoppingjäger achtet der angehende Hutkäufer vor allem auf gute Qualität: „Schon viele Jahre kommen wir hierher. Denn man bekommt einfach gute Ware und kann sie auch gleich genau anschauen und tragen. Einfach super.“