Vor 140 Jahren wurde Johannes Baptist Dietz in Birkach geboren, vor 60 Jahren starb der Fuldaer Bischof: Aus diesem Grund besuchten nun seine Verwandten die Bischofsstadt Fulda.
Für viele Teilnehmer war es ein lang gehegter Wunsch, die Wirkungsstätte des Großonkels, Urgroßonkels oder anderweitig Anverwandten zu besuchen. Der Tag begann mit einer Messfeier in der historischen Michaelskirche, der zweitältesten Kirche Deutschlands. Pfarrer Monsignore Edgar Hagel zelebrierte den Gottesdienst. Im Anschluss erklärte die Mesnerin die Kirche, deren ältester Teil, die Krypta, schon im achten Jahrhundert als Friedhofskirche erbaut wurde.
Anschließend besuchte die Gruppe in der Johanneskapelle des Doms das Grab von Bischof Dietz. Bernhard Dietz würdigte sein beeindruckendes bischöfliches Wirken. 1936 wurde er von Papst Pius XI. zum Koadjutor ernannt. 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, trug er bischöfliche Verantwortung. In der Zeit des Nationalsozialismus verteidigte er die christlichen Werte mit großem Mut und Tapferkeit und lief dabei immer Gefahr, dass ihn die Gestapo einsperrt. In seinen Reden benannte er immer wieder das Unrecht und erzeugte dadurch auch Widerstand dagegen.
Durch die Trennung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der eiserne Vorhang mitten durch sein Bistum gezogen. Höhepunkte seiner Bischofszeit waren 1954 das Bonifatiusjubiläumsjahr und der Katholikentag.
Bei all diesen Aufgaben hing er mit großer Liebe an seiner fränkischen Heimat, an seinen Verwandten und an seinem Heimatort Birkach, deren Ehrenbürger er war. Er wäre auch in der heutigen Zeit Mutmacher und Anker im Glauben, so die Einschätzung von Bernhard Dietz. Ein Blumengebinde an seinem Grab drückte den Dank der Verwandtschaft aus. Anschließend erhielt die Reisegruppe eine interessante Dom- und Dommuseumsführung. (red)