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SERKENDORF/HORSDORF: „Chinesenbart“ mindert Wert

SERKENDORF/HORSDORF

„Chinesenbart“ mindert Wert

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    Stattliche Fichte: Hans-Karl Hertel und Achim Schnapp ermitteln, dass dieser Baum auf Augenhöhe einen Durchmesser ohne Rinde von circa 70 Zentimeter besitzt.
    Stattliche Fichte: Hans-Karl Hertel und Achim Schnapp ermitteln, dass dieser Baum auf Augenhöhe einen Durchmesser ohne Rinde von circa 70 Zentimeter besitzt. Foto: Monika Schütz

    Rund 11 000 Hektar Wald hat der Landkreis Lichtenfels – Laub-, Nadel- und Mischwald. Die Besitzer sind sowohl Privatpersonen, als auch Kommunen. Etwa 2300 sind als Mitglieder bei der Waldbesitzer-Vereinigung (WBV) Lichtenfels-Staffelstein gemeldet; die Zahl der Waldbesitzer ohne Mitgliedschaft ist etwa doppelt so hoch.

    Meist sind es aber die Mitglieder, für die Holzwart Hans-Karl Hertel tätig ist. Es geht um Submission. „Die Waldbesitzer rufen mich an, wenn sie einen schönen Baum in ihrem Bestand haben, ich fahr hin und schau ihn mir an.“ Ist er gut gewachsen, gerade, hat einen bestimmten Durchmesser und ist zudem „astrein“, wird er nach der Besichtigung gefällt und zum Submissionsplatz gebracht.

    Dort treffen sich dann eine Anzahl von Käufern und Interessenten, bieten, verhandeln, kaufen. Früher lag der Submissionsplatz im Forstgut Banz, jetzt ist er in Litzendorf im Bamberger Landkreis. Im Vorjahr erzielte dort ein Nussbaum den Rekordpreis von 1005 Euro pro Festmeter. „Der war astrein im wahrsten Sinne des Wortes, doch dass der das teuerste Stück wird, hätt' ich nie gedacht“, sagt Hertel.

    Nuss gehe überhaupt gut, genauso wie Apfel, Birne, Eiche und die Edellaubhölzer. „Oft wissen die Leute nicht, was sie für Schätze im Wald stehen haben“, bedauert er und rät aber, vor dem Anruf an ihn oder die WBV erstmal den Durchmesser und die Länge des Stammes zu prüfen. 5,30 Meter sollte ein Nadelbaum mindestens lang sein, ein Laubbaum mindestens 2,50 Meter, dazu einen Durchmesser von mehr als 50 Zentimetern haben.

    „Oft wissen die Leute nicht, was sie für Schätze im Wald stehen haben.“

    Hans-Karl Hertel Holzwart

    „Fichte, Kiefer und Lärche gehen auch“, erklärt Hertel, „es kommt auf die Qualität an“. Was Bäume nicht haben sollten, sind „Nägel" und „Chinesenbärte“, weist Achim Schnapp, 2. Vorsitzender der WBV, auf verborgene Mängel vor allem bei Lärchen und Buchen hin. Auf den ersten Blick schwer erkennbar verstecken sich kleine überwachsene Ästchen unter der Rinde. Doch dem Auge des Fachmanns entgeht nichts, auch nicht ein Frost-Riss am unteren Stammende eines etwa 80-jährigen Nussbaumes.

    500 Festmeter Laubholz und 1500 Festmeter Nadelholz von rund 20 Anbietern aus ganz Oberfranken waren im Vorjahr bei der Submission gehandelt worden. Käufer sind Schreiner, Möbel- und Furnierbauer, aber auch Künstler und Schnitzer.

    Für die nächste Submission Mitte Januar 2014 kann man sich noch bis zum 5. November bei der Waldbesitzervereinigung anmelden unter Tel. (09571) 73563, Lichtenfels, oder direkt bei Holzwart Hans-Karl Hertel, Tel. (09573) 1006.

    Weitere Informationen gibt es auch

    auf der Homepage der WBV: www.wbv-lif-sta.de.

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