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BAD STAFFELSTEIN: Auch ohne Namen nicht vergessen

BAD STAFFELSTEIN

Auch ohne Namen nicht vergessen

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    Stiller Moment: Pfarrerin Anja Bautz und Pfarrer Georg Birkel bei der  Segnung der neu gestalteten Grabstätte - neben dem Ahornbaum können  Blumen oder Kerzen abgelegt werden.
    Stiller Moment: Pfarrerin Anja Bautz und Pfarrer Georg Birkel bei der Segnung der neu gestalteten Grabstätte - neben dem Ahornbaum können Blumen oder Kerzen abgelegt werden. Foto: Fotos: Monika Schütz

    Unter anonymer Bestattung versteht man die Beisetzung eines Verstorbenen ohne ein individuelles Grabzeichen. Die Urne mit den sterblichen Überresten findet in einer Urnengemeinschaftsanlage ihren Platz, wobei den exakten Beisetzungsort nur die Friedhofsverwaltung kennt. Ein unscheinbarer kleiner Abschnitt direkt neben der Aussegnungshalle ist auch am Bad Staffelsteiner Friedhof für anonyme Bestattungen vorgesehen.

    Bis vor kurzem war hier bis auf einen mit Gras bewachsenen Flecken Erde und einem Stein nichts zu sehen – niemand wäre auf die Idee gekommen, dass sich die anonyme Grabstätte hier befindet. Auf Initiative von Marlies Thiele wurde die Begräbnisstelle neu gestaltet. Sie, als Vorsitzende der Garten und Blumenfreunde Staffelstein, und ihre Vereinsmitglieder haben die Patenschaft für die Grabstätte übernommen. Die Fläche unter dem Ahornbaum wurde ansprechend gestaltet, mit Erde aufgefüllt, angesät und mit einer Buchsbaumhecke gesäumt.

    Ein Gedenkstein und ein ewiges Lichtlein sind der einzige Schmuck der Grabstätte, direkt daneben haben Anverwandte oder Besucher aber die Möglichkeit, Blumen und Kerzen abzulegen. „Engel oder andere Dekorationsartikel sind nicht erwünscht“, so Marlies Thiele.

    Das anonyme Grab gibt es bereits seit 2005, es beherbergt derzeit 48 Urnen. Wolfgang Jung, der für die Verwaltung des Bad Staffelsteiner Friedhofes zuständig ist, kann sich zwei Gründe vorstellen, warum der Trend zur anonymen Bestattung ansteigt. Oft seien keine Verwandten vor Ort, die sich um das Grab kümmern können, zum anderen wollen viele nicht, dass ihre Hinterbliebenen mit der Grabpflege Arbeit haben.

    450 Euro kostet die anonyme Urnenbestattung. Die Kosten für einen Sarg, die Einäscherung und die Trauerfeier kommen noch dazu. Die beiden Geistlichen Anja Bautz und Georg Birkel segneten die Stätte und gaben den vielen Gläubigen, die nebst Bürgermeister Jürgen Kohmann an der kleinen Feier teilnahmen, etwas wichtiges mit auf den Weg: „Die, deren Namen hier nicht genannt werden, sind nicht vergessen.“

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