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BAD STAFFELSTEIN: „Geisterstunde“ am Nachmittag

BAD STAFFELSTEIN

„Geisterstunde“ am Nachmittag

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    Lauschende Leseratten: Für die jungen Zuhörer sehr unterhaltsam gestaltete Judith Allert die Veranstaltung in der Stadtbücherei – natürlich ohne das Ende der Geschichten zu verraten.
    Lauschende Leseratten: Für die jungen Zuhörer sehr unterhaltsam gestaltete Judith Allert die Veranstaltung in der Stadtbücherei – natürlich ohne das Ende der Geschichten zu verraten. Foto: Fotos: Mario Deller

    Gespenstergeschichten üben seit jeher eine Faszination auf uns aus. Wenn in alten schiefen Gemäuern ominöse Schatten vorbeihuschen und unerklärliche Dinge passieren, beschleicht uns der Gedanke, dass da vielleicht doch was Wahres dran sein könnte. Passend zum bevorstehenden Halloween bescherte Kinderbuchautorin Judith Allert bei einer Lesung in der Bad Staffelsteiner Stadtbücherei am Mittwoch eine zweckmäßigerweise quasi auf den Nachmittag vorverlegte literarische „Geisterstunde“ mit Kostproben aus ihrer Buchreihe „Paula und Lou“.

    Zwar ist die 31-jährige Püchitzerin in der Kinderbuchszene längst kein unbeschriebenes Blatt mehr, und selbst das eine oder andere Kind bringt mittlerweile den Namen „Judith Allert“ mit spannend-witzigen Geschichten in Verbindung. Doch mit dem bei einer Lesung dennoch hilfreichen, einleitenden Warm-Up der Autorin baute diese eine von Herzlichkeit geprägte emotionale Brücke zu den Jungen und Mädchen, die es sich vor ihr auf Stühlen und Sitzkissen bequem gemacht hatten.

    „Hier seht ihr unsere zwei neuen Haustiere, die Wollschweine Krümel und Fussel“, lächelte Allert und hielt ein mitgebrachtes Farbfoto in die Höhe. Dass es Krümel und Fussel im Hause Allert „saugut“ geht, davon kann man bei der tierlieben Kinderbuchautorin ausgehen, in deren Familie ja bereits zwei Hunde für zusätzlichen Trubel sorgen.

    Dann wurde es zur Freude der Kinder am helllichten Tag plötzlich herrlich-gruselig. Paula, eine der wichtigsten Figuren in ihrer Buchreihe „Paula und Lou“, ist schließlich ein Gespensterfan durch und durch. Fasziniert lauschten die Kinder – auch diejenigen, die die „Paula und Lou“-Bücher schon kennen, als Allert auszugsweise aus „Wirbel in der Sternstraße“ „Tiger, Stern und ein Kroko-Mann“ vorlas. Da ist von dunklen Gestalten, alten Gemäuern und Tapeten im „Faule-Gurken-Grün“-Farbton die Rede, und das Gänsehaut-Feeling ist auf dem Höhepunkt, als der Kassettenrekorder neben der von Paula in einem uralten Haus aufgestellten Gespensterfalle tatsächlich geheimnisvolle Geräusche – vermutlich die Stimmen herumspukender Geister - aufgezeichnet hat.

    Doch es gruselt nicht nur in den Geschichten Allerts, sondern es menschelt auch. So erfuhren die jungen Leseratten, dass Paula und Lou sich anfangs gar nicht grün sind, weil ihre Charaktere so weit auseinander liegen wie die Erde vom Mond. Während die chaotische Paula Gespenstergeschichten liebt, findet Lou Geister doof und beschäftigt sich lieber damit, sich vor dem Spiegel hübsch zu machen. Allerdings zwingt sie ein Wasserrohrbruch in der Wohnung von Lous Familie, in der dadurch notwendig werdenden WG miteinander auszukommen und sie erkennen mit der Zeit, was sie aneinander haben. „Mehr will ich heute aber nicht verraten. Ob die Geräusche auf dem Kassettenrekorder wirklich von einem Geist stammen und was Paula und Lou sonst noch alles erleben, erfahrt ihr in meinen Büchern“, lächelte sie in die Runde der jungen Zuhörer zum Abschluss der fast einstündigen Lesung, in der Judith Allert auch Zeichnungen von Joelle Tourlonias zeigte, mit denen die „Paula und Lou“-Bände illustriert sind.

    Im Anschluss an die Lesung konnten sich die jungen Leseratten Paula-und-Lou-Stundenpläne und von der Autorin signierte Paula-und-Lou-Lesezeichen mitnehmen und auch die dann stattfindende rund halbstündige Malaktion fand positive Resonanz. Mit Begeisterung verliehen die Jungen und Mädchen mittels Buntstiften den Malvorlagen auf Grundlage der Buchillustrationen von Joelle Tourlonias Farbe. Beliebte Motive waren hier die Sternstraße, in der sich die Handlungen abspielen und Paulas chaotischer Hund „Muhackl“.

    Die „Paula und Lou“-Geschichten von Judith Allert sind in der Stadtbücherei ausleihbar und – bald beschäftigt die Eltern wieder die Frage nach einem schönen Weihnachtsgeschenk für ihre Sprösslinge – natürlich auch im Buchhandel zu erwerben. Bisher sind in der Reihe vier Bände erschienen, im Januar kommen laut Allert zwei weitere dazu.

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