Zu Beginn des neuen Herbst-und Winterprogramms begab sich de Kolpingsfamilie Bad Staffelstein mit vielen Gästen nach Aufsess. Vor dem Eingang zur Schlosskirche wurde die Gruppe von Kirchenführerin Sonja Dohlmann begrüßt. Die Burg war im Mittelalter sehr viel umfangreicher als jetzt, erzählte diese. Um die innere Burg wie sie heut noch besteht, schloss sich eine äußere Burg, die mit Mauern und Toren befestigt war und den ganzen jetzigen Ortsteil umfasste. Anstelle der heutigen Pfarrkirche stand bereits eine Kapelle zum heiligen Blasius und Pankratius. Bis nach dem 30jährigen Krieg war die Kapelle von einem Friedhof umgeben.
Durch die Husitenkriege, Bauernkriege und dem Dreißigjährigen Krieg wurde mit der Burganlage auch die Kapelle verwüstet und danach im Stil der Zeit wieder aufgebaut. Spätestens seit 1593, mit zeitlichen Unterbrechungen, dient sie der evangelischen Kirche. Nach der Einführung in die Geschichte dieses Ortes zelebrierte Ruhestandspfarrer Thomas Thielscher den Gottesdienst. Er bedankte sich, hier Gast sein zu dürfen und bedauerte es, daß auch hier in Oberfranken in vielerlei Konfessionen gelebt wird.
Außerdem sei es schade, dass die Kirche kein offenes Ohr mehr findet. Es wäre schön, wenn die Bemühungen zu einer weiteren Einigkeit weitergeführt würden. Denn beide Kirchen hätten schon vieles von einander übernommen. Nach dem Gottesdienst stellte die Kirchenführerin der Gruppe den Innenraum der Kirche vor.
Das Gotteshaus ist im schlichten Stil gehalten, eine kleine Saalkirche mit hochrechteckigen Fenstern und dreiseitig geschlossenem Chor. Als kleines Andenken durften sich die Teilnehmenden noch kleine Engel mitnehmen, die von der Kirchenführerin selbst gebastelt wurden. (red)