Südwestlich der Realschule liegt zwischen der Bayernstraße und der Sudetenstraße ein derzeit landwirtschaftlich genutzter, unbebauter Bereich in einer Größe von rund 15.000 Quadratmetern. Dieser Bereich ist im Süden und Norden von Wohnhäusern umbaut, im Westen von der Viktor-von-Scheffel-Schule. Doch diese Lücke könnte bald passé sein.
Im jüngsten Stadtrat ging es um die Aufstellung von Bebauungsplan mit Grünordnungsplan Sudetenstraße/St.-Veit-Straße. Für Bürgermeister Mario Schönwald (FW) und etliche andere Stadträte nur eine logische Konsequent, denn Bedarf sei ja da. Bauamtsleiter Werner Gunreben ging ins Detail. Nach Auffassung des Landratsamts sei es aufgrund der Größe nicht mehr nur eine Baulücke im Innenbereich, sondern stelle Außenbereich (Richtung Äußerer Frankenring) dar. So sei ein Bebauungsplan aufzustellen. Ob eine Änderung des Flächennutzungsplans für eine östliche Teilfläche notwendig werde, werde noch geklärt.
„Die Grundstückseigentümer sind grundsätzlich bereit, die Grundstücke zu bebauen“, hatte Gunreben im Vorfeld abklären lassen. Im gesamten Geltungsbereich des Bebauungsplans solle ein allgemeines Wohngebiet entwickelt werden. „Dafür werden die Eigentümer wohl einen Erschließungsträger beauftragen.“ Der kümmert sich dann um alles, legt die Erschließungskosten auf die Eigentümer umlegen um, einschließlich der für die Bauleitplanung. Keine Kosten für die Stadt also. Vorher aber gilt es noch, die Öffentlichkeit zu beteiligen.
Sandra Nossek (Grüne/Staffelsteiner Bürger für Umwelt und Naturschutz) machte an, doch erst einmal die innerörtlichen Baulücken zu schließen und Leerstände anzugehen, ehe auf die „grüne Wiese“ gebaut werde. Ihr Fraktionschef Werner Freitag sprach von wertvollem Ackerland, das verloren gehe. Bürgermeister Schönwald erwiderte, dass er von den Baulücken und Leerständen sehr wohl wisse, die Stadt auch immer wieder nachfühle, doch zwingen könne man niemanden.
„Die Nachfrage nach Bauplätzen in Bad Staffelstein ist nun einmal da“, meinte Walter Mackert (CSU). Mit einem verordneten Bauzwang könne man auch ausschließen, dass die Grundstücke zu Spekulationsobjekten würden. Das sahen auch Jörg Breidenbach (FW) und andere Räte so, zumal der Bereich auch im Flächennutzungsplan drin sei (Hans-Josef Stich, CSU). Letztlich stimmten nur Werner Freitag und Sandra Nossek gegen die Aufstellung des Bebauungsplans.