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BAD STAFFELSTEIN: Bad Staffelstein: Christoph Maul und Söders Bart

BAD STAFFELSTEIN

Bad Staffelstein: Christoph Maul und Söders Bart

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    Lachgarantie inbegriffen: Christoph Maul auf der Bühne in der Alten Darre.
    Lachgarantie inbegriffen: Christoph Maul auf der Bühne in der Alten Darre. Foto: Werner Diefenthal

    Im zweiten Anlauf hat es funktioniert. Nachdem beim ersten Versuch der Auftritt mangels Interesses abgesagt wurde – es wäre die erste Veranstaltung nach der Corona-Pandemie gewesen – stand Christoph Maul in der Alten Darre auf der Bühne. Und zeigte, dass er ein Vollblut-Comedian ist.

    „Live und Ungeprobt!“, so der Titel des Programms. Und man merkt, er ist mehr als nur spontan, zieht seine Gags aus der Reaktion des Publikums. Es gehört eine Menge Einfühlungsvermögen dazu, um zu erspüren, was die Zuhörerinnen und Zuhörer wollen. Aber Christoph Maul ist pragmatisch. „Ich mache da immer eine Umfrage“, beginnt er, „was die Leute als nächstes wollen. Also, wollt ihr was politisches?“ Keine einzige Hand geht nach oben. „Hab ich mir schon gedacht, also wollt ihr was absolut Blödsinniges?“ Hier ist die Resonanz besser und eine Steilvorlage.

    Von Politik und Blödsinn

    „Kann man überhaupt noch einen Unterschied zwischen Politik und Blödsinn ausmachen?“, fragt er. „So, wie die agieren, kann man das nur verneinen.“ Und da Bayern ja immer ganz weit vorne mit dabei sein will, haben wir hier das Duo Söder/Aiwanger: „Man weiß nie, wann die Politik und wann Blödsinn machen.“ Dabei stehe im Koalitionsvertrag eindeutig, dass in der einen Woche Söder für die Politik und Aiwanger für den Blödsinn zuständig sei, in der anderen Woche sei es umgekehrt. Und dazu habe man eine Excel-Liste erstellt. „Nun hat der Bruder vom Aiwanger die gelöscht und jetzt weiß keiner, wer wann dran ist mit Blödsinn. Und das merkt man halt.“

    Überhaupt Markus Söder. Ein unendliches Thema. Sei es der Bart, den er sich hat wachsen lassen oder sein Verhalten bei Fastnacht in Franken. „Ich hab ja mal überlegt, ich könnte mich ja mal aufstellen lassen für ein politisches Amt. Aber ich hab dann Angst gehabt, dass man mir auf den Plakaten so nen hässlichen Bart anmalt. Das hat der Söder wohl auch gedacht und ihn sich daraufhin wachsen lassen.“ Vor Fastnacht in Franken hat er ihn abrasiert. „Haben sie das Video gesehen, wo er den Rasierer in die Kamera gehalten hat? Der war vor der Rasur schon voller Haare. Wenn ich meinen Hund schere, sind da nicht so viele Haare dran.“

    Und Söder sitze nicht bei der Sitzung, er liege mehr. „Und er kann nicht klatschen. Er haut immer nur mit der Hand auf den Oberschenkel. Ich hab nur gedacht, wenn er das Schuhplatteln anfängt, werfe ich ihn raus.“

    Viel Lob hat Christoph Maul für die Umgebung von Bad Staffelstein. „Es ist ja toll. Auf der einen Seite Kloster Banz und auf der anderen Seite Vierzehnheiligen.“ Die Frage folgte, ob Kurgäste anwesend seien, woraufhin er zwei Pärchen aus Thüringen fand, die seit 25 Jahren zweimal im Jahr in Urlaub kommen. „Das ist fast ein ganzes Lebensjahr. Andere fahren seit 40 Jahren immer nach Bibone. Bad Staffelstein ist wohl das Bibione Oberfrankens.“

    Und er hat eine Idee, um nicht nur den Tourismus anzukurbeln. „Man könnte ja mal tauschen. Wenn man die Autobahn herfährt, ist Banz links und Vierzehnheiligen rechts. Warum tauscht man das nicht mal? Ein Jahr ist Banz links, dann rechts der Autobahn. Gibt völlig neue Perspektiven.“ Dass Markus Söder große Spiegel vor Vierzehnheiligen aufstellen wollte, erklärt er damit, dass dann Banz immer auf der rechten Seite sei, egal, von wo man kommt.

    Der Bürgermeister seines Heimatortes, so Maul, sei auf einer Tourismusmesse gewesen. „In China. Ich hab ihn gefragt, was er da wollte. Es sei wegen der Touristen, hat er gemeint.“ Er erklärt, dass es im Ort nicht einmal ein Restaurant gäbe, nur eine Dönerbude und dienstags käme der Hähnchenwagen. „Und unser Bürgermeister will ein Prozent aller Chinesen als Touristen holen. Hoffentlich kommen die nicht alle im gleichen Bus, sonst wird es in der Dönerbude voll. Müssen sie halt am Dienstag kommen, da gibt´s dann noch Hähnchen.“

    Christoph Maul stellte fest, dass Bayern sehr katholisch geprägt sei. „Die Hochburg ist da Eichstätt. Die sind so katholisch, das ist sogar dem Papst peinlich. Wenn man von der Autobahn aus reinfährt, wechselt der Radiosender automatisch auf Radio Vatikan und das Navi zeigt, dass alle Wege nach Rom führen.“ Bei einem Auftritt wäre er nach eigenen Angaben fast mal auf dem Scheiterhaufen gelandet, man habe schon die Paletten gestapelt. Und das, weil man ihn falsch verstanden hatte. Gerettet habe ihn ausgerechnet der Dorfpfarrer. „Der hat darüber gelacht. Seine Frau nicht.“

    Und selbstfahrende Autos wären einfach nur blöd. „Selbstputzende Häuser, das wäre sinnvoll. Ich meine, stellen Sie sich vor, sie putzen und in der Zeit fährt ihr Auto ohne Sie zum Gardasee.“ Am Ende erklärt er noch, wie er auf das Programm gekommen ist. „Ich bin faul. Und ich dachte, lieber zwei Stunden geschämt als drei Monate geprobt.“ Schämen brauchte er sich nicht, im Gegenteil. Erst nach einer Zugabe konnte er die Bühne verlassen.

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