Die Einführung der digitalen Gästekarte und die Online-Übermittlung des „Meldescheines für Berherbergungstätten“ standen im Mittelpunkt des Informationsabend „Tourismus“ in der Adam-Riese-Halle. Johannes Garhammer von der Firma Reif Systemtechnik erklärte in Zusammenarbeit mit Tourismusleiterin Anne Maria Schneider, wie Daten per Mausklick eingegeben werden können und warum dies viele Vorteile hat.
„Wir müssen fortschrittlich bleiben - wir wollen nicht abgehängt werden“, betonte Bürgermeister Mario Schönwald eingangs. Die Vorteile der digitalen Gästekarte wären für die Touristen etwa, dass sie bereits am Anreisetag (bisher: erst nach dem offiziellen Einchecken) viele Angebote und Vergünstigungen nutzen könnten, sowie alle Infos dazu sozusagen in der Hand hätten.
Schneller Zugriff und weniger Papierkram

Vorteil für den Vermieter wäre etwa der schnelle Zugriff auf die Daten des Gastes, wenn er erneut urlaubt. Bereits 16 Vermieter würden schon digital melden. Dennoch müsse der Gast, nachdem seine Daten im Meldeschein eingegeben wurden und dieser vom Gastgeber ausgedruckt wurde, nach wie vor unterschreiben, zumindest eine Person, wenn es sich um eine Gruppe handele, so Anne Maria Schneider. Die Daten dürften aber nicht gespeichert werden, um sie Jahre später für eine Gästeehrung zu nutzen. Sobald der Gast unterschrieben hätte, bekäme er seine Gästekarte in digitaler Form auf sein eigenes Smartphone. Nach wie vor wird es die Papier-Gästekarte geben, beantwortete Schneider eine Zuhörerfrage.
Im Anschluss stellte sie die Gäste-Statistiken der Jahre 2020 bis 2022 vor. Von Januar bis März 2022 hätten schon mehr Gäste in Bad Staffelstein und den Ortsteilen verweilt, als in den Monaten Januar bis Hälfte Juni 2021 zusammen. Sie stellte bewährte Marketingaktivitäten und Projekte vor, informierte über aktuelle Veranstaltungen 2022 und wie sich Gastgeber etwa mit Werbung präsentieren können. Außerdem können sich heuer Kleinbetriebe bis 25 Betten kostenlos zum Thema Nachhaltigkeit und Digitalisierung weiterbilden lassen: Info dazu gibt es im Flyer oder direkt bei der Firma OBS GmbH.
Harte Zeiten für die Therme
Informationen zur Obermain Therme gab es von Werkleiter Hans-Josef Stich. Nach Corona seien der Ukraine-Krieg, steigende Spritpreise und die zunehmende Inflation gekommen - große Brocken für die 2020/21 von Coronabeschränkungen hart getroffene Heilbadbranche. Hohe Anreisekosten führen aktuell dazu, dass es beileibe nicht zu einem Einlass-Stopp kommen würde. Er berichtete von Lieferschwierigkeiten: Firmen, die im Moment mit Sanierungsarbeiten beschäftigt seien, hätten mit wochenlangen Wartezeiten zu tun. Zwölf Wochen etwa für eine kaputte Glasscheibe im Dampfbad, führte er auf.
Doch er war auch zuversichtlich: nachdem die Erweiterung der Saunalandschaft zwar heuer nicht wie geplant stattfinden wird, kann doch ein weiterer Bereich als Außenanlage umgestaltet werden. Während der „normalen“ Sanierungsarbeiten in der Therme, die voraussichtlich bis August dauern würden, gäbe es für die Bad-Besucher eine Badezeit-Verlängerung. „Nach mittlerweile 36 Betriebsjahren sind größere Modernisierungsarbeiten in der Gebäudetechnik fällig. Wasser- und Stromleitungen, Leuchten, Lüftungsanlagen - und Kanäle müssen optimiert oder erneuert werden“, so Stich.
Vom Auf und Ab bei der Freizeit GmbH

Neues von der Freizeit GmbH berichtete Geschäftsführer Martin Lüders. Von gähnender Leere bis hin zum Einlass-Stopp hätten er und sein Team in den vergangenen zwei Jahren alles mit gemacht. Jetzt könnten vor allem die Schwimmkurse wieder voll durchstarten. Geburtstagskinder haben zudem an freien Eintritt im Aqua Riese Bad und im Waldklettergarten. Die neue Broschüre „Hallo Camper“ liegt aus und zeigt das große Freizeitangebot rund um Bad Staffelstein auf.
Auf dem Plateau wird nichts passieren
Über aktuelle Projekte und Aktivitäten des Gebietsausschusses Obermain- Jura informierte Geschäftsführerin Andrea Musiol. Dabei ging es auch um die geplante Keltenbox. „Es wird nichts auf dem Plateau passieren“, versprach Musiol. Eine Besucherlenkung auf dem Staffelberg soll außerdem dafür sorgen, dass Radler wie Wanderer hoch könnten zum „Berg“ - sich dabei aber nicht in die Quere kommen. Die beiden neuen Moutainbike-Trails (Gebiet Banz/Lichtenfels) seien mittlerweile fertig gestellt und wie die anderen Möglichkeiten zum Sporttreiben in den neuen Broschüren vorgestellt. „Wanderer und Radfahrer sollen nicht kollidieren - dabei nehmen wir auch Rücksicht auf den Naturschutz“, so Andrea Musiol.
„Ja, den Badkurier wird es bald wieder geben“, so Bürgermeister Mario Schönwald auf die Frage einer Zuhörerin. Man sei diesbezüglich bereits in Verhandlungen und Gesprächen, fügte er an. Auch die Frage, ob man nicht wieder einen Shuttle zum Staffelberg einführen könne, konnte der Bürgermeister beantworten: Das werde im Sommer geschehen, Ansprechpartner sei hier der Seniorenbeauftragte Walter Mackert.
Eine Dame sprach sich für Seniorenparklätze näher am Thermeneingang aus. Die sei für ältere Menschen mit Gehbehinderung wichtig. Hierfür gibt es aber bereits Behindertenparkplätze, lautet ein Hinweis.