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BAD STAFFELSTEIN: Bad Staffelstein: Grobkonzept für Beschilderung steht

BAD STAFFELSTEIN

Bad Staffelstein: Grobkonzept für Beschilderung steht

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    Quartiersmanagerin Eugenia Freund bei der Vorstellung des Grobentwurfs zum Beschilderungskonzept.
    Quartiersmanagerin Eugenia Freund bei der Vorstellung des Grobentwurfs zum Beschilderungskonzept. Foto: Markus Drossel

    „Es ist eine Sache, an der wir schon seit 20, 30 Jahren basteln“, sollte CSU-Fraktions-Chef Jürgen Hagel während der Sitzung bemerken. Es ging um ein einheitliches Beschilderungs- und um ein Grobkonzept, das Eugenia Freund für das Quartiersmanagement vortrug. Dieses löste, nicht zum ersten Mal, eine Grundsatzdiskussion aus. Und die sollte abermals eine Dreiviertelstunde dauern.

    Schilder gibt es viele in Bad Staffelstein – in unterschiedlichen Größen und Farben, mit unterschiedlichen Konzepten und Informationen. Diesen Schilderwald zu reduzieren und zu vereinheitlichen, hat sich die Stadt Bad Staffelstein vorgenommen. „Ein lang ersehnter Wunsch“, wie Bürgermeister Mario Schönwald (FW) es formulierte. „Er wurde schon vom vorherigen Quartiersmanager bearbeitet, leider nicht zur Zufriedenheit der Regierung von Oberfranken.“ Mittlerweile aber gibt es ein abgestimmtes Konzept, für das eine Förderzusage vorliegt. „Ein ganzheitliches Konzept für ganz unterschiedliche Zielgruppen“, wie es Eugenia Freund zusammenfasste.

    Das Ziel ist ein Fußgängerleitsystem mit klaren Strukturen und eindeutiger Systematik. Es soll den Gästen helfen, sich zu orientieren, also zu Bahnhof, Therme oder in die Innenstadt führen, aber auch über Sehenswürdigkeiten informieren und wichtige Einrichtungen nennen, allen voran die Tourist Info. Es soll Wegweiser mit Ziel und Richtungsangaben geben, die auch Informationen zur Entfernung geben, außerdem Stadtinformationstafeln und Themeninformationstafeln (mit Text und/oder Bild). Im Laufe des Planungsprozesses wird eine Liste von Zielen erarbeitet, die ausgeschildert werden sollen. Die Standortuntersuchung laufe bereits, so Freund.

    Bereits Farben abgestimmt

    Noch liegt nur ein Grobkonzept vor. Quartiersmanagerin Eugenia Freund könnte sich vorstellen, auch eine Schnittstelle zum Digitalen zu schafen, beispielsweise über QR-Codes und zu einem Teilprojekt Audioguide. Bereits abgestimmt mit der Tourist Info sind Typografie und Farben, abgeleitet aus dem bestehenden Design und Farben des Stadtwappens. Die Grundfarbe könnte dunkelblau sein, eventuell mit dem Gelb der Steine im Stadtwappen. Die Farben seien Teil der städtischen Corporate Identity, die bereits in Publikationen und beim Gästeführer Anwendung finde. Als Logo könnte Adam Riese diesen, wie es ihn schon bei der Ortseingangsbeschilderung gibt. Eine Übersichtskarte beziehungsweise ein schematischer Stadtplan soll die Orientierung erleichtern. Auch Piktogramme sind denkbar.

    Die Regierung von Oberfranken geht von förderfähigen Kosten in Höhe von 245.000 Euro aus, wovon sie 196.000 Euro übernehmen würde. Das entspricht 80 Prozent. Eine Nachförderung aber ist grundsätzlich ausgeschlossen: Jegliche Mehrkosten wären von der Stadt zu tragen. Dem Förderbescheid von 2021 lagen Gesamtkosten von 335.000 Euro zugrunde, mit genannten förderfähigen Kosten. Das neue Konzept sieht Gesamtkosten von 297.840 Euro vor, worin bereits die Ortseingangstafeln als Teilmaßnahme enthalten sind (rund 60.000 Euro). Somit verbleiben noch etwas mehr als 237.000 Euro für die weitere Umsetzung.

    Es war zuerst Zweiter Bürgermeister Holger Then (JB), der den Finger in die Wunde legte und nach einheitlichen Hinweisschildern für Gewerbetreibende und Einzelhandel fragte. Diese seien, wie er als Antwort bekam, nicht Teil des Konzepts – und auch nicht förderfähig. Davon war Hans-Josef Stich ebenso überrascht wie Rosi Jörig (beide CSU). Auch Volker Ernst (FW) hätte gerade diese „kunterbunten Schilder“ gerne vereinheitlicht. Auf Jörigs Frage, ob das Quartiersmanagement schon den Kontakt zur Adam-Riese-Werbegemeinschaft gesucht hätte, um über eine einheitliche Beschilderung zu sprechen, antwortete Lisa Schütz, das man von „AR+“ bislang nur zur Sitzung im Oktober eingeladen worden sei. Bürgermeister Mario Schönwald wiederum war verwundert über die Verwunderung: Sein Kenntnisstand sei immer gewesen, dass die Schilder der Gewerbetreibenden kein Teil des Förderkonzepts sein würden.

    „Was ist denn mit den dunkelblauen Schildern, die aufgestellt wurden?“, fragte Jürgen Hagel. Diese Bestandsfußwegbeschilderung, so Eugenia Freund, werde geprüft, integriert und gegebenenfalls ergänzt. Hagel war mit der Präsentation des Grobkonzepts dennoch nicht wirklich zufrieden: „Mir fehlt die Innovation, die Technik, die Zukunft.“ Hans-Josef Stich (CSU) plädierte für digitale Info-Tafeln („so ist es sehr altbacken“). „Wenn wir die Schilder aktuell halten wollen, bleibt nur der digitale Weg“, pflichtete ihm Rosi Jörig bei. Immer wieder kamen, unter anderen bei Stefan Dinkel (CSU), Informationsstelen zur Sprache, die in Kloster Banz und Vierzehnheiligen auf Wichtiges und Wissenswertes in der Kernstadt hinweisen. Bürgermeister Mario Schönwald äußerte Zweifel, ob diese förderfähig sein werden, da sich das Fördergebiet eigentlich nur auf die Kernstadt beziehe. Digitale Elemente könne er sich dort vorstellen, so Schönwald, wo es veränderliche Inhalte gebe – jedoch nicht dort, wo immer das gleiche angezeigt werde.

    Ottmar Kerner (CSU) vermisste im Grobkonzept Hinweisschilder auf Parkplätze. Freund versprach zu prüfen, ob sich diese ins Kostenbudget integrieren lassen. Stefan Dinkel mahnte, den förderfähigen Kostenrahmen auf alle Fälle voll auszuschöpfen.

    Zusage bis Oktober 2025

    Der Rathaus-Chef warb für die Beauftragung der Feinkonzeptionierung. „Wir müssen langsam mal zu einem Ergebnis kommen“, sagte er mit Blick auf die Jahrzehnte währende Diskussion. „Wenn wir noch tagelang diskutieren, haben wir in fünf Jahren noch kein Ergebnis“, mahnte auch Dritter Bürgermeister Dieter Leicht (SPD). Wie Geschäftsleiter Fabian Leppert ausführte, gelte die Förderzusage noch bis Oktober 2025, ohne Aussicht auf Verlängerung.

    „Wir haben bis Oktober erste Elemente aufgestellt, wenn wir alle zusammenarbeiten“, versprach Eugenia Freund. Das war ganz im Sinne von Winfried Ernst (FW): „Lieber das jetzt und wir haben etwas.“ Nur Jürgen Hagel und Hans-Josef Stich stimmten letztlich gegen Feinkonzeptionierung und Umsetzung.

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