„Über Weihnachten hat sich viel angesammelt“, begrüßte Bürgermeister Mario Schönwald am Dienstag die Mitglieder des Grundstücks-, Umwelt - und Bauauschusses sowie einige Gäste im Sitzungssaal des Rathauses. In der Tat standen 13 Bauanträge und Bauvoranfragen auf der Tagesordnung, allein drei davon kamen von der Obermain Therme.
Erstens: das Technikgebäude
Die Therme beantragte zuerst den teilweisem Umbau mit Nutzungsänderung und die Erweiterung des Technikgebäudes. Auf der Gebäude-Südseite sollen durch eine Verlängerung der Außenwand um 1,30 Meter und die Errichtung einer neuen südlichen Außenwand unter dem schon bestehenden Pultdach je ein neuer Lager- und ein Technikraum geschaffen werden. Der aktuell dahinter liegende Raum soll durch den Einbau einer Kombi- und einer Tiefkühlzelle in einen Lagerraum („Trockenlager 1“) umgenutzt werden.
Das Vorhaben (wie die beiden Folgenden auch) liegt im Bereich des Bebauungsplans „Kurbereich“. Eine überbaubare Grundstücksfläche ist hier nicht festgesetzt. Das Gebäude ist im Wesentlichen schon als Bestand vorhanden. „Die Umstrukturierungen finden im Gebäude selbst statt“, erklärte Bauamtsleiter Werner Gunreben die Pläne. Gegen diese Erweiterung und gegen die Nutzungsänderung hatte das Gremium keine Einwände – zumal die neue Nutzung dem festgesetzten Gebietscharakter „Sondergebiet Kurbereich“ entspricht – und erteilte auch das Einvernehmen für eine eventuell notwendige Befreiung zur Errichtung des Vorhabens außerhalb der festgesetzten überbaubaren Grundstücksfläche.
Zweitens: die Gymnastikhalle
Der zweite Bauantrag der Obermain Therme betraf eine Nutzungsänderung der Registratur in Büroräume, sowie den Einbau einer Zwischendecke in die Krankengymnastikhalle zur Errichtung einer Gäste- und einer Personalumkleide. Im Obergeschoss sollen vier Büros errichtet werden plus Umkleiden für das Personal, ins Erdgeschoss sollen barrierefreie Gästeumkleiden samt jeweils Duschen und Toiletten. „Die einzige Änderung, die von außen sichtbar sein wird, ist der Rettungsweg vom Dachgeschoss“, erklärte Mario Schönwald. Auch hier gab es von Seiten der Rätinnen und Räte keine Einwände oder Gegenstimmen bei der Abstimmung.
Drittens: der Kurpark
Der dritte Bauantrag befasst sich mit der Erweiterung und Änderung der Freifläche der Obermain Therme südöstlich des Kurparksees. Der Bauherr möchte die Freifläche zwischen dem Eingangsgebäude zum Kurpark, dem Kurparksee und dem linken Lauterbacharm neu gestalten. Um hier eine neue Freifläche zu schaffen, soll der dortige Vitapark samt den Outdoor-Fitnessgeräten und dem „Boden- Schachfeld“ in den Rosengarten (ebenfalls im Kurpark) umgesetzt werden.

Die dann neu entstehende Fläche wäre 1300 Quadratmeter groß und könnte zukünftig als Liegefläche für die Gäste der nicht weit entfernten Obermain Therme genutzt werden. Damit sie über den „Bach“ kommen, soll ein 1,25 Meter breiter Fußgängersteg über den Lauterbacharm mit einer Spannweite von sechs Metern errichtet werden. Ein 3,45 Meter hohes Lagergebäude ist für die Aufbewahrung der Liegen eingeplant (Grundfläche 28,5 Quadratmeter). Im Süden und Südwesten der Freifläche soll ein 2,20 Meter hoher Zaun (aus Metallpfosten und Zaunfeldern aus Holz) als Sichtschutz dienen.
Auch hier wurde das gemeindliche Einvernehmen einstimmig erteilt. Stadtrat Walter Mackert war glücklich. „Wir brauchen unbedingt diese Freifläche, diese Ruhewiese im Grünen! Es ist und war ein langjähriger Wunsch der Gäste!“
Standort für Betriebsgebäude
Außerdem Thema: der Bau eines Betriebsgebäudes für die neue Wasserversorgungsanlage Frauendorf. Dieser war bereits in der Sitzung vom 10. Oktober besprochen und genehmigt worden. Allein der zugedachte Standort im Garten des ehemaligen Lehrerwohnhauses in Frauendorf gefiel den Bürgern nicht, wie sie in der kurz darauf folgenden Bürgerversammlung kund taten. Sie fragten nach Alternativen. Die wurde jetzt gefunden: Das „Übergabe- und Druckerhöhungsbauwerk“ soll auf dem Grundstück hinter dem Frauendorfer Feuerwehrhaus errichtet werden. Das neue Häuschen soll im Kellergeschoss die Wasserübergabe- und Druckerhöhungsanlage aufnehmen und im Erdgeschoss die dafür notwendigen elektrischen Anlagen.
Das Gebäude hat eine Grundfläche von 4,49 mal 3,99 Metern, wird mit Ziegelmauerwerk und Satteldach ausgeführt und erreicht eine Firsthöhe von 4,75 Metern. Der Zugang zum Kellergeschoss soll über eine außen liegende Treppe erfolgen, so die Planung.
Das Vorhaben liegt im Außenbereich (von Stublang kommend am Ortseingang rechts), kann dort jedoch zugelassen werden, da es der öffentlichen Wasserversorgung dient und keine öffentlichen Belange entgegenstehen. Das gemeindliche Einvernehmen gab es ohne Gegenstimme. „Es entstehen keinen Mehrkosten“, schloss Bürgermeister Schönwald diesen Punkt.