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BAD STAFFELSTEIN: Bad Staffelstein plant Adam-Riese-Erlebnispfad

BAD STAFFELSTEIN

Bad Staffelstein plant Adam-Riese-Erlebnispfad

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    Die Adam-Ries(e)-Statuen in Bad Staffelstein sind nur der Anfang: Der Rechenmeister soll im Rahmen eines Erlebnispfads besser in Szene gesetzt werden.
    Die Adam-Ries(e)-Statuen in Bad Staffelstein sind nur der Anfang: Der Rechenmeister soll im Rahmen eines Erlebnispfads besser in Szene gesetzt werden. Foto: M. Drossel

    Die Adam-Riese-Stadt möchte ihre Innenstadt beleben, indem sie mehr Angebote und Anreize für Touristen und Einheimische schafft. Wie das gelingen könnte, stellten die Quartiersmanager Lisa Schütz und Henrik Schumann in der jüngsten Stadtratssitzung vor. Dafür soll mehr als eine halbe Million Euro in die Hand genommen werden. Und außerdem drängt mittlerweile stark die Zeit.

    Die erforderlichen Mittel werden über den Sonderfonds „Innenstädte beleben“ der Regierung von Oberfranken zur Verfügung gestellt. Das, was die beiden vorstellen sollten, war im Vorfeld auch bereits mit dort zuständigen Referentin für Städtebau, Dr. Antonella Sgobba, abgestimmt worden. Mit 358.500 Euro, einem maßgeblichen Teil der 540.000 Euro Gesamtsumme (Eigenmittel der Stadt bei 80-prozentiger Förderung: 108.000 Euro), entfällt dabei auf den Adam-Riese-Erlebnispfad. Ursprünglich war dafür nicht einmal die Hälfte der Summe vorgesehen.

    Bereits unter Quartiersmanager Michael Böhm wurde ein erstes Konzept erarbeitet und ein Ideenwettbewerb gestartet. Schütz und Schumann hatten nun weitergedacht. „Adam Riese soll nicht mehr nur eine Wortmarke sein, sondern ganz anders in der Stadt in Szene gesetzt werden“, so Schumann. Mit den Zahlen-Skulpturen aus dem Ideenwettbewerb beispielsweise.

    Statt drei Meter hoch und aus Beton sollen sie nun aber auf 1,75 bis zwei Meter „geschrumpft“ werden und aus leichter verwendbaren Material bestehen. Start des Erlebnispfads soll am AquaRiese sein, im weiteren Verlauf Kurpark und Obermain-Therme, Bahnhof, der 1492-Brunnen in der Bahnhofstraße, der kleine Stadtpark in der Unteren Badegasse, der Marktplatz und auch das Museum eingebunden werden. Ob die Route über Bahnhofstraße oder über den Hain führen soll, war für die Quartiersmanager noch offen, für Rosi Jörig (CSU) und Christian Ziegler (JB) aber ganz klar: natürlich über die Bahnhofstraße, der Adam-Riese-Geschäftswelt wegen.

    Neben die Zahlen soll ein Infotainmentsystem, mit Informationen zum Rechenmeister, zur damaligen Zeit, aber auch Spannendem zur Mathematik. „Ein Stadtspaziergang in zehn Zahlen“, umriss es Schumann – mit Option auf Erweiterung, vielleicht mit Adam-Riese-Stempelpass und einer kleinen Belohnung am Schluss wie einer Adam-Riese-Playmobilfigur. Zwei bis vier Stunden Erlebnis soll der Outdoorpfad bieten. Digitales Infotainment aber wird aufgrund des rigiden Budgets nicht möglich sein.

    100.000 Euro sollen für die Entwicklung und Verstetigung eines Regionalmarkts in Bad Staffelstein investiert werden. „Das ist ein großer Wunsch“, so Henrik Schumann. Geht es nach dem Quartiersmanager, würde man auch mal einen Abendmarkt ausprobieren, der in seiner Heimatstadt Naumburg gut angenommen werde. Mit der Lenkungsgruppe wolle man die Ideen konkretisieren – auch die, Marktstände für Fieranten in spe anzuschaffen, die sonst nicht regelmäßig auf Märkten seien. 20 bis 30 Anbieter stelle er sich pro Regionalmarkt vor. Den ersten soll es vor der Sommerpause geben, einen zweiten im frühen Herbst. „Ich sehe darin eine starke Belebung der Innenstadt.“

    Adam-Riese-Bote kommt gut an

    Auch der viel gelesene Adam-Riese-Bote, eine Kooperation der Stadt Bad Staffelstein mit dem Obermain-Tagblatt, erhielt „als Startschuss“ (Lisa Schütz) Mittel aus dem Sonderfonds „Innenstädte beleben“. Die Zusammenarbeit mit der OT-Redaktion laufe gut, Quartiersmanagement sowie Kur- und Tourismus-Service hätten die Möglichkeit, Beiträge zuzuliefern. Neuerdings wird der Adam-Riese-Bote auch digital über den Newsletter der Stadt verteilt, für den man sich auf der Homepage und über den WhatsApp-Kanal der Stadt anmelden kann. „So bekommen unsere Stammurlauber quasi ein Stück weit Bad Staffelstein nach Hause“, freute sich Schütz.

    Interaktiv erlebbar machen

    Um Bad Staffelstein virtuell und interaktiv erlebbar zu machen, ist ein Audioguide angedacht (36.500 Euro), der per App auf dem Smartphone genutzt werden kann und eine Ergänzung zum Adam-Riese-Erlebnispfad sein soll. Via GPS soll auch eine Offline-Nutzung ermöglicht werden. Auch eine Kinderquiztour wurde ins Auge gefasst, wie es sie beispielsweise bereits in Sonneberg gibt: „eine Art Schnitzeljagd, bei der ich an bestimmten Punkten Fragen gestellt bekomme oder etwas tun muss“, so Schütz.

    Ein weiteres Teilprojekt des Sonderfonds soll der „Tag der Vereine“ sein (15.000 Euro). Die Quartiersmanager wollen damit das Vereinsleben und das ehrenamtliche Engagement fördern und würdigen. Stattfinden soll er in der Bahnhofstraße am ersten Augustwochenende von Freitag bis Sonntag, ein Open-Air-Kino (mit dem Fränkischen Kinosommer) in Höhe des Scheffel-Denkmals inklusive. Ein Höhepunkt soll „Bad Staffelstein bewegt sich“ am Samstag mit diversen Mitmacht-Aktionen sein. An allen Tagen sollen Vereine sich und ihre Tätigkeiten präsentieren, beispielsweise vor oder nach den Kinovorstellungen oder auch in den Pausen – in Wort, Ton, Bild.

    Wie Bürgermeister Mario Schönwald informierte, seien mittlerweile schon drei Jahre der Ideenfindung ins Land gegangen. Eine weitere Aufschiebung duldet die Regierung von Oberfranken nicht: Will die Stadt Bad Staffelstein die 540.000 Euro aus dem Sonderfonds erhalten, muss sie sich sputen. „Bis zum 30. Juni 2026 muss alles umgesetzt, abgerechnet und der Verwendungsnachweis vorgelegt sein.“

    Bürgermeister Mario Schönwald mit der neuen Ortsbeauftragten von Wiesen, Josepha Lieb.
    Bürgermeister Mario Schönwald mit der neuen Ortsbeauftragten von Wiesen, Josepha Lieb. Foto: Markus Drossel

    „Das wirkt alles sehr handfest“, lobte Rica Kohmann (Grüne/SBUN). Dritter Bürgermeister Dieter Leicht (SPD) bat, auf Barrierefreiheit zu achten. Jürgen Hagel fand es schade, dass das ursprünglich geplante „Bad Staffelstein leuchtet“ aus Kostengründen durch das Raster fällt. Die von Rosi Jörig (CSU) angefragte Beleuchtung des Adam-Riese-Erlebnispfads wird ebenfalls aus Kostengründen wohl nicht zum Tragen kommen. Das Quartiersmanagement erhielt den Auftrag, das Konzept weiterzuverfolgen.

    Im Stadtrat kurz notiert • Josepha Lieb ist die neue Ortsbeauftragte für Wiesen: Bereits in der Dezember-Sitzung hatte Bürgermeister Mario Schönwald dem bisherigen Ortsbeauftragten Karl-Heinz Jäger gedankt und ihn mit einem Präsent verabschiedet. „Wir haben eine Extra-Runde gedreht, nun aber alles klären können“, sagte Schönwald. Als angehende Lehrerin hatte sich Lieb erst noch das Okay des Schulamts hatte abholen wollen. Nun ist alles geklärt, das Einverständnis liegt vor – und Lieb übernimmt das Amt bis Ende der Wahlperiode 2026. • In der November-Sitzung hatte Jochen Müller, Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Bürger retten Leben“ aus Nürnberg, im Stadtrat die Kampagne „Herzsicheres Bad Staffelstein“ vorgestellt, die sich mehr Defibrillatoren im Stadtgebiet zum Ziel gesetzt hat. Bereits seit September ist der Verein, mit Plazet und Briefkopf der Stadt, auf Sponsorensuche und hat Firmen der REgion angeschrieben. „Was ist seither passiert?“, wollte Ottmar Kerner (CSU) nun wissen. Eine konkrete Antwort konnte ihm die Verwaltung in der jüngsten Sitzung nicht geben. Er sorge sich, so Kerner, dass „die Wirkung verpufft“. Auch Christian Ziegler (JB) bat, zeitnah dranzubleiben. • Großes Lob zollte Bürgermeister Mario Schönwald am Rande der Stadtratssitzung den 140 Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, die sich ehrenamtlich am Sonntag der Bundestagswahl eingebracht haben. „Um 21 Uhr hatten wir alle Ergebnisse beieinander, konnten das Wahllokal schließen“, freute sich der Rathaus-Chef. „Es ist alles hervorragend gelaufen.“ • Bereits im vergangenen Jahr hatte sich der Stadtrat mit einem Antrag beschäftigt, dass Photovoltaikanlagen auch im Bereich der Altstadt möglich sein sollten. Sandra Nossek (Grüne/SBUN) fragte nach, ob die Satzung entsprechend angepasst worden sei. Die Antwort der Verwaltung: Man sei drüber. Bereits jetzt, so Bürgermeister Mario Schönwald, seien Photovoltaikanlagen auf Altstadtdächern möglich, die nicht einsehbar seien, also in abgewandten Bereichen. • Am 24. Januar hatten die Aktiven der FFW Romansthal David Sittig und Lukas Donath zu ihren Kommandanten gewählt. Der Stadtrat hat sie nun bestätigt. • Aufgrund von Umbauarbeiten im Bereich des historischen Sitzungssaals wird die März-Sitzung des Stadtrats im Mehrzweckraum der Adam-Riese-Halle stattfinden. (mdr)

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