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ZAPFENDORF: Badespaß mit 120 Meter langer Rutsche im Aquarena

ZAPFENDORF

Badespaß mit 120 Meter langer Rutsche im Aquarena

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    Panorama: Die Ruhe nach dem Sturm zum Jubiläum des Aquarena am Sonntagabend.
    Panorama: Die Ruhe nach dem Sturm zum Jubiläum des Aquarena am Sonntagabend. Foto: Johannes Michel

    1972 gehörte Zapfendorf noch zum Landkreis Staffelstein, der Bürgermeister hieß Josef Helmreich. Und mit dem Freibad, das seit der Umbenennung Anfang der 1990-er Jahre als Aquarena bekannt ist, eröffnete eine der auch jetzt noch bedeutenden Freizeiteinrichtungen in der Region ihre Tore. Das wurde nun, 50 Jahre später, mit einem Festwochenende gefeiert.

    Schon Mitte der 1960-er Jahre kam in Zapfendorf die Diskussion auf, ob ein Schwimmbad gebaut werden könnte, schließlich gab es im gesamten damaligen Landkreis Staffelstein keine solche Einrichtung. Der Gemeinderat entscheid sich schließlich einstimmig für den Bau. Es wurde geplant und innerhalb von weniger als zwei Jahren entstand das Freibad. Kosten: 1,8 Millionen Mark, wobei Zapfendorf hohe Förderungen erhielt – 70 Prozent vom Land, 20 Prozent vom Bund. Bürgermeister Michael Senger erläuterte die Details beim Festkommers im Festzelt auf der Schwimmbadwiese.

    Die Dokumente im Gemeindearchiv verraten auch, dass schon weniger als 20 Jahre nach dem Start eine Generalsanierung anstand. Sie wurde Ende der 1980-er Jahre begonnen und erfolgte bei laufendem Betrieb. Aus dieser Zeit stammt auch eine Institution, für die das Aquarena bekannt ist: die 120 Meter lange gelbe Rutsche. Angesetzt waren für die Sanierung damals rund 6,4 Millionen Mark, am Ende stiegen sie auf rund elf Millionen Mark aufgrund zunächst nicht geplanter Arbeiten. Fertig war dann alles 1991 und das Schwimmbad zeigte ein neues Gesicht – mit einem großen Kinderbecken, der Rutsche, einem Mutter-Kind-Haus, der Wärmehalle, neuen Sprungtürmen und den Edelstahlbecken. Rund fünf Millionen Mark Zuschüsse bekam Zapfendorf damals.

    „Das Aquarena ist die einzige echte Attraktion in unserem Markt. „Wir wollen es unbedingt weiter erhalten.“

    Michael Senger, Bürgermeister

    Die Pfarrer Wolfgang Schmidt und Kornelius Holmer (re.) beim Festgottesdienst.
    Die Pfarrer Wolfgang Schmidt und Kornelius Holmer (re.) beim Festgottesdienst. Foto: Johannes Michel

    „Das Aquarena ist die einzige echte Attraktion in unserem Markt“, so Bürgermeister Senger. „Wir wollen es unbedingt weiter erhalten.“ Nachdem beim Festkommers auch die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner und der Landtagsabgeordnete Holger Dremel anwesend waren, wies Senger auch darauf hin, dass eine erneute Generalsanierung anstünde und Zapfendorf dafür Fördergelder bräuchte. Aktuell investiert der Markt Zapfendorf jährlich nur in kleinere Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten. Auch vom Landkreis könnte da mehr kommen, wie von Gemeinderäten schon mehrfach gefordert. Zumal Bruno Kellner, der Landrat Johann Kalb vertrat, sogar erklärte, der nördliche Landkreis Bamberg wäre ohne das Aquarena nicht denkbar und der Landkreis sei stolz darauf , dass Zapfendorf die Leistung erbringe, diese Attraktion vorzuhalten.

    Becken werden mit der Abwärme des Milchwerks geheizt

    Bademeister Schaluppke unterhielt das Publikum.
    Bademeister Schaluppke unterhielt das Publikum. Foto: Johannes Michel

    Einen großen Anteil an der Geschichte des Freibads hat auch das benachbarte Milchwerk der Bayerischen Milchindustrie (BMI). Denn über eine Leitung wird die Abwärme des Unternehmens zum Beheizen der Becken genutzt. Gerüchte, die BMI würde diese Lieferung einstellen, wies Bernhard Dummert vom Milchwerk beim Festkommers zurück: „Wir stehen im regen Austausch mit der Kommune. Und wir sind auch weiterhin bereit, zu liefern.“ Umrahmt wurde der Festkommers vom Kreisjugendchor Bamberg sowie vom Musikverein Zapfendorf.

    Comedy-Highlight mit Bademeister Schaluppke und Festgottesdienst

    Der Sonntagmorgen startete mit einem ökumenischen Festgottesdienst im Festzelt. Pfarrer Kornelius Holmer, selbst reger Nutzer des Bads und Mitinitiator des im vergangenen Jahr gegründeten Fördervereins, empfahl, nicht nur die klamme Gemeindekasse zu sehen, sondern den Gewinn nicht aus den Augen zu verlieren, den Zapfendorf durch das Schwimmbad hat. „Schauen wir auf die positiven Dinge. Es geht uns im Vergleich zu vielen Menschen auf der Welt hier immer noch sehr gut und wir haben viel Grund zu danken.“ Unbezahlbar sei es, sich nach einem anstrengenden Tag im Schwimmbad abzukühlen und vom Alltag abzuschalten. Neben Pfarrer Wolfgang Schmidt waren auch die Rother Musikanten beim Gottesdienst mit dabei – sie unterhielten zudem beim anschließenden Weißwurstfrühschoppen.

    Sektempfang und Schwimmbadführung vor dem Festkommers. Rechts Bürgermeister Michael Senger.
    Sektempfang und Schwimmbadführung vor dem Festkommers. Rechts Bürgermeister Michael Senger. Foto: Johannes Michel

    Am Nachmittag lud das Aquarena dann zu einem Familiennachmittag mit zahlreichen Attraktionen und einem Unterhaltungsprogramm ein. Den Abend gestaltete der Comedian „Bademeister Schaluppke“. Er brachte zahlreiche Anekdoten aus dem Alltag in einer „Badeanstalt“ ein, rockte die Bühne mit Rap-Einlagen und hatte auch Seitenhiebe auf typische Badegäste parat. Denn man dürfe nie vergessen: In einem Schwimmbad gebe jeder bei den Schließfächern seinen sozialen Status zusammen mit einem Großteil seiner Kleidung ab.

    Kinosommer-Aufführungen zum Aquarena-Jubiläum

    Die nächste große Veranstaltung im Jubiläumsjahr „50 Jahre Aquarena Zapfendorf“ wird vom Freitag, 9. September, bis Sonntag (11.) der Kinosommer sein. Täglich wird dabei ein Kinofilm auf Großleinwand gezeigt.

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