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BAD STAFFELSTEIN: Bei großer Kälte sicher: Tipps für Autofahrer am Obermain

BAD STAFFELSTEIN

Bei großer Kälte sicher: Tipps für Autofahrer am Obermain

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    Manfred George überprüft den Ladezustand einer  Autobatterie: 12,5 Volt sollten es schon sein.
    Manfred George überprüft den Ladezustand einer Autobatterie: 12,5 Volt sollten es schon sein. Foto: Monika Schütz

    Die große Kälte ist da - damit sie Autofahrer nicht eiskalt erwischt, hat das Obermain-Tagblatt mit zwei Experten gesprochen und sich Tipps geben lassen.

    Manfred George, Inhaber der Autowerkstatt Service Center George GmbH in Bad Staffelstein, betont: „Wenn ein Auto im Freien steht, ist es wichtig, die Türgummis sorgfältig zu pflegen.“ Dafür können einfache Hausmittel verwendet werden, wie etwa dünn aufgetragene Vaseline, oder ein Talg-Stift (bei Tankstellen erhältlich). Zuvor sollten die Türgummis mit einem trockenen Tuch grob von Eis, Feuchtigkeit und Schmutz gereinigt werden. Auch Kühlerfrostschutz eigne sich: Hiervon nur ganz wenig auf ein Tuch geben und die vorher grob gereinigten Türgummis dünn einreiben.

    Notlösung: angefrorene Türgummis mit dem Föhn auftauen

    Sind sie dennoch über Nacht zugefroren, rät der Kfz-Meister zum vorsichtigen „Auftauen“ mit einem Föhn. „Das ist aber die Notlösung – Vorsorge ist besser!“, sagt er. Ein Scheibenfrostschutz im Wischwasser sollte selbstverständlich sein, nicht nur jetzt beim großen Kälteeinbruch, sondern den ganzen Winter über.

    Bei den Batterien sehe es schon anders aus: Hier nütze es, aktuell möglichst wenig „Verbraucher“ einzuschalten: Sitzheizung, Heckscheibenheizung, Licht, oder Start-Stopp-Automatik benötigten viel Strom, auch die technischen Raffinessen, mit denen hochwertige Fahrzeuge ausgestattet sind, seien Stromfresser.

    Probleme bei der Batterie haben vor allem Kurzstreckenfahrer

    Doch wer täglich fährt,hat normalerweise keinerlei Probleme mit seiner Batterie. Die gibt es, wenn man nur Kurzstrecken fährt oder die Batterie schon mehrere Jahre alt ist und immer wieder mal „orgelt“. Bei leerer Batterie hilft dann nur noch, die Werkstatt des Vertrauens anzurufen, oder sich an den ADAC zu wenden. Die starten des Wagen dann fremd, nehmen ihn mit und überprüfen den Ladezustand. Eine neue Battterie gibt es trotz Lockdown in wohl jeder Kfz-Werkstatt zu kaufen, so Manfred George. Nicht vergessen: Jede Batterie kostet Pfand!

    Hochbetrieb für die Ladegeräte (das grüne Kästchen): Eine Auto-Batterie kündigt meist schon Tage im Voraus durch "Orgeln" an, dass sie sich bald "verabschiedet".
    Hochbetrieb für die Ladegeräte (das grüne Kästchen): Eine Auto-Batterie kündigt meist schon Tage im Voraus durch "Orgeln" an, dass sie sich bald "verabschiedet". Foto: Monika Schütz

    Was tun bei zugefrorenem Tankdeckel? Wird das Tankschloss mit einem Schlüssel entsperrt, reicht es, den Schlüssel kurz in heißes Wasser zu tauchen. Danach müsse aber das Wasser unbedingt wieder aus dem Tankschloss herausgeblasen und ein wenig Frostschutz eingesprüht werden. Auch hochprozentiger Alkohol wäre als Notlösung geeignet.

    Ordentliche Eiskratzer statt CD-Hüllen oder Ähnlichem

    Bei zugefrorenen Scheiben rät der Kfz-Meister dazu, ordentliche Eiskratzer und keine CD-Hüllen oder Ähnliches zu verwenden. Bei einer nicht zu dicken Eisschicht funktioniere auch ein üblicher Scheibenenteiser (Flüssigkeit/Spray), aber erst, nachdem die Scheiben schneefrei abgekehrt sind.

    „Vergessen Sie die Scheibenwischer nicht, die Wischgummis könnten auch festgefroren sein.“

    Manfred George, Service Center George GmbH in Bad Staffelstein

    „Vergessen Sie die Scheibenwischer nicht, die Wischgummis könnten auch festgefroren sein.“ Die sollten vorsichtig angehoben und der darunter liegende Scheibenbereich enteist werden. Bei älteren Fahrzeugen besteht bei klirrender Kälte zudem die Gefahr, dass die Handbremse festfriert. Fürs Starten hat George noch einen guten Tipp: „Gang raus und Kupplung treten – das ist schonend für den Anlasser.“

    Temperaturen wie im Gefrierschrank - das Wetter verlangt Fahrzeugen und Fahrern momentan einiges ab.
    Temperaturen wie im Gefrierschrank - das Wetter verlangt Fahrzeugen und Fahrern momentan einiges ab. Foto: Monika Schütz

    Und: „Mit den ,Verbrauchern‘ sparsam sein!“ Das sollten vor allem die Fahrer von Elektro-Autos: Sie haben im Allgemeinen eine viel geringere tägliche Fahrstrecke plus viele Stromfresser – auch wenn die Fahrzeuge meist noch nicht alt sind und somit Garantie haben, müsse besonders die Batterieanzeige im Auge behalten werden.

    Das rät der Spezialist speziell Fahrern von Diesel-Fahrzeugen: Spätestens ab Mitte November hat jede Tankstelle den sogenannten Winterdiesel in den Zapfsäulen. Der passt für Temperaturen bis zu Minus 19 Grad. Wer aber ganz auf Nummer sicher gehen will, und das empfiehlt George bei den angekündigten Temperaturen dringend, betankt sein Fahrzeug mit dem sogenannten „Ultimate Diesel.“ Ja, der koste mehr, etwa zwölf bis 20 Cent pro Liter. Doch der Schutz vor Versulzung der Filter reiche bis minus 29 Grad.

    Bei eisiger Kälte keinen Bio-Diesel tanken

    Den Tipp zum speziellen Dieselkraftstoff hat auch Thomas Nikol vom Landmaschinenhandel Nikol in Rothmannstahl. Manche Landwirte füllen in den klirrend kalten Wochen nur diesen Kraftstoff (hier Premium B-0) in ihre Diesel-Schlepper und sind so auf der sicheren Seite. Dieser Sprit könne auch von Privatleuten bestellt werden. Vom Betanken mit Bio-Diesel rät Nikol in den eiskalten Monaten unbedingt ab. Hilfreich gegen das Versulzen der Filter sei es aber auch, das Fahrzeug warm zu stellen. „Ab in die Scheune damit!“, rät der Junior-Chef.

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