Ein anarchisches Stück Bibel steht im Mittelpunkt eines „Gottesdienstes anders“, zu dem die evangelische Kirchengemeinde Bad Staffelstein am Sonntag, 21. Juli, um 17 Uhr in den malerischen Park des Schlosses Oberau einlädt.
Teilweise explizit erotisch
Ordnungsdurchbrechend, umstritten umkämpft, diskutiert und nicht unterzukriegen. Es geht um die unendliche Geschichte eines Textes, der von der Liebe handelt, den ganze Generationen in Tausenden von Jahren versuchten, zu zähmen, einzuzäunen, in „saubere“ kirchliche Auslegung zu sperren – die unendliche Geschichte eines Liebeslieds, das nicht zum Verstummen gebracht werden konnte.
Es geht um die Liebe im Hohenlied Salomos, einer Sammlung von zärtlichen, teilweise explizit erotischen Liebesliedern, in denen das Suchen und Finden, das Sehnen und gegenseitige Lobpreisen zweier Liebender geschildert wird. Das Hohelied hat sehnsuchtsvolle bis schwärmerische Äußerungen über die menschliche Liebe und Erotik zum Inhalt. Mann und Frau besingen abwechselnd ihre Liebe zueinander, ihr Verlangen nach dem/der anderen, preisen die Schönheit der geliebten Person.
Begehren und Erfüllung
Es geht um das wechselvolle Zusammenspiel von Begehren und Erfüllung, von Trennung und Vereinigung. Eine dem weisen König Salomo zugeschriebene Gedichtsammlung, deren Entstehungsgeschichte zwischen dem achten und sechsten Jahrhundert vor Christus im Dunkeln liegt.
Für alle, die die Liebe lieben
Die musikalische Ausgestaltung liegt in den Händen und Fingern von Thomas Schaller an der Gitarre. Die Gesamtgestaltung liegt in den Händen von Pfarrer i.R. Matthias Hagen. Die beiden laden alle Menschen zu diesem Gottesdienst ein, die die Liebe lieben oder sich von wunderbaren Texten und interpretierenden Worten zur Liebe anstecken als auch zum Nachdenken anregen lassen wollen. Die Veranstaltung dauert etwa 75 Minuten und ist selbstverständlich eintrittsfrei. (red)