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BAD STAFFELSTEIN: Bürgerforum: Landkreis Lichtenfels 2040 klimaneutral?

BAD STAFFELSTEIN

Bürgerforum: Landkreis Lichtenfels 2040 klimaneutral?

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    Windräder ragen über dichtem Nebel auf. Wie sieht es mit dem Energienutzungsplan für den Landkreis Lichtenfels aus? Ein Uni-Forschungsteam lichtet den Nebel rund um Kosten und Vorurteile über Erneuerbare.
    Windräder ragen über dichtem Nebel auf. Wie sieht es mit dem Energienutzungsplan für den Landkreis Lichtenfels aus? Ein Uni-Forschungsteam lichtet den Nebel rund um Kosten und Vorurteile über Erneuerbare. Foto: Boris Roessler/dpa

    2040 möchte der Landkreis Lichtenfels klimaneutral sein. Aus diesem Grund haben Mitarbeiter der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden einen Energienutzungsplan erstellt.

    Er soll dem Landkreis helfen, dieses Ziel zu erreichen, indem er dem Landkreis ermöglicht, eine Strategie einer regionalen Energieerzeugung und -nutzung mit Wertschöpfung zu entwickeln. „Es ist somit eine gute Vorarbeit für die kommunale Arbeit“, stellte Professor Dr.-Ing. Markus Brautsch von der Hochschule Amberg-Weiden zu Beginn des Bürgerforums in der Adam-Riese-Halle dar. Einige Interessierte waren gekommen, aber auch viele Vertreter aus Politik und Wirtschaft.

    Wissenschaftlich ausgewertet

    Die Kernfrage ist laut Brautsch, ob der Landkreis Lichtenfels seinen Energiebedarf mit erneuerbaren Energien bis 2040 stemmen kann. Um diese Frage final zu klären, haben die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Ist-Zustand der Stromnutzung gegenüber der Stromerzeugung sowie dem Wärmebedarf in den einzelnen Kommunen zum Bilanzjahr 2021 erfasst und dann eine Potenzialanalyse in Hinblick auf Einsparpotenzial, Transformationspotenzial und erneuerbarer Energie vorgenommen.

    „Wir sind keine Produktvertreter oder Energieanbieter“, stellte Professor Dr.-Ing. Markus Brautsch klar. „Wir sind völlig objektiv und haben wissenschaftlich gearbeitet.“ Und die Ergebnisse zeigen in der Analyse, dass von den vier an diesen Abend vorgestellten Kommunen einzig der Markt Ebensfeld gegenwärtig schon mehr Strom einspeist, als er eigentlich benötigt. Die anderen drei Kommunen hingegen sind noch auf externen Strombezug angewiesen. Nur rund 18 Prozent des Energieverbrauchs wird bilanziell vor Ort erzeugt.

    Im zweiten Teil des Vortrages ging es um das Potenzial im Landkreis Lichtenfels. Es wurde gezeigt, dass mittels eines steigenden Anteils an Wärmepumpen und E-Mobilität und durch den Ausbau von erneuerbaren Energien das Ziel bilanzielle Energieneutralität bis 2040 im Landkreis möglich wäre. Sogar eine Überproduktion an Energie wäre realistisch. Bei den erneuerbaren Energien wurde hier vor allem auf die Bereiche Photovoltaik auf Dachflächen, Photovoltaik auf Freiflächen und Windkraft gesetzt.

    Wer übernimmt die Kosten?

    Dieses Ergebnis wurde durch die Anwesenden hinterfragt. So stellte ein Bürger die Frage, wer für die Energiewende und vorgestellten Transformationsprozesse zahlt. Hier betonte Anika Leimeister, dass dies nicht aus der öffentlichen Hand passieren wird, sondern wie schon in der Vergangenheit Bürger, Privat- und Großinvestoren dies übernehmen werden. Auch stellte sich Markus Hausmann, Vorstand der Regionalwerks Obermain, kurz vor und erläuterte, wie das Regionalwerk versucht, den Energienutzungsplan im Landkreis umzusetzen.

    Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch (re. stehend) bei der Präsentation der Ergebnisse des Energienutzungsplanes.
    Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch (re. stehend) bei der Präsentation der Ergebnisse des Energienutzungsplanes. Foto: Irene Zenk

    Abschließend wurden die Bürger noch zu den Themen Gebäudesanierung, erneuerbare Energien, Mobilität und Wirtschaft/Unternehmen befragt. Ein Bürger stellte fest, dass für eine energetische Gebäudesanierung oft die Finanzierung ein Thema ist. „Die Hausbesitzer sind oft älter als 60. Haben somit Probleme einen Kredit zu bekommen. Junge Leute bekommen die Kredite, haben aber keine Häuser“, beschrieb er das Dilemma. Hier müssten sich die Kommunen und regionalen Banken mehr einsetzen und mehr möglich machen. Auch wurde festgestellt, dass der Antragsprozess, um eine Wärmepumpe einzubauen, sehr herausfordernd ist.

    Zum Thema erneuerbare Energien wurde angeregt, nach Möglichkeit immer die Bürger „mit ins Boot“ zu holen, da dann eine größere Akzeptanz herrschen würde. Zudem wurde mehrmals auf das Thema Geothermie und Wärmepumpe in Zusammenhang mit der warmen Sole der Obermain Therme eingegangen.

    Markus Hausmann, Vorstand des Regionalwerk Obermain, stellte sich im Rahmen des Bürgerforums in der Adam Riese Halle Bad Staffelstein vor
    Markus Hausmann, Vorstand des Regionalwerk Obermain, stellte sich im Rahmen des Bürgerforums in der Adam Riese Halle Bad Staffelstein vor Foto: Irene Zenk

    Weiterführende Informationen findet man auf der Internetseite des Landratsamtes Lichtenfels unter dem Punkt Kreisentwicklung und dort unter Klima-, Umwelt- und Naturschutz.

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