Ein besonderes Zeugnis der Volksfrömmigkeit, das Heilige Grab in der Adelgundiskapelle auf dem Staffelberg, ist auch in diesem Jahr wieder aufgebaut worden. Das über 250 Jahre alte, kostbare Kulissenkunstwerk besteht aus drei beweglichen Figurengruppen, die die Leidenszeit Jesu, seinen Tod und die Wiederauferstehung darstellen.
Seit dem 18. Jahrhundert pilgern alljährlich Tausende von Menschen auf den Staffelberg, um das Heilige Grab anzubeten. Die Tradition der Heiligen Gräber geht im Abendland bis auf die Zeit der Kreuzzüge zurück. Ausgangspunkt der Verehrung ist die Grabeskirche in Palästina. In Franken ist der Heilig-Grab-Kult bis heute sehr verbreitet.
Eines der bedeutendsten Denkmäler seiner Art
Das Heilige Grab in der Adelgundiskapelle gilt als eines der bedeutendsten Denkmäler dieser Art und entstand in der Barockzeit. Errichtet hat es von 1761 bis 1763 der damals in der Staffelbergklause lebende Eremit Jakob Heß, der auf den Gebieten der Malerei und der Mechanik künstlerisch sehr begabt war. Ursprünglich wurde das Heilige Grab mit Wasserkraft angetrieben, seit den 1970-er Jahren funktioniert es mit elektrischem Strom.
Auf drei Ebenen bewegen sich Figurengruppen: In der Mitte ruht der Leichnam Christi, den drei Einsiedler und Maria Magdalena betrauern und im Gebet begleiten. Unten in der „Vorhölle“ warten die Seelen der Gerechten auf ihre Erlösung.
Darüber ziehen die Szenen seines Leidensweges vor den Augen des Betrachters vorbei, Engelsscharen bewachen das Felsengrab von Jesus Christus.
Jedes Jahr vor der Karwoche wird das Kunstwerk in der Adelgundiskapelle aufgebaut und kann dann ab Palmsonntag (2. April) bis Sonntag, 7. Mai, von Gläubigen und Pilgerinnen und Pilgern angebetet werden.
Infos, auch zu Öffnungszeiten: Kur & Tourismus Service, Tel. (09573) 33120, tourismus@bad-staffelstein.de, www.bad-staffelstein.de (red)