Die Bayerische Milchindustrie (BMI) möchte ihren Standort in Zapfendorf erweitern. Der Gemeinderat beriet über die Stellungnahmen von Bürgern und Behörden zur Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplans sowie des Bebauungsplans. Ein Anwohner wies darauf hin, dass bei Starkregen 2021 die unterhalb des Geländes liegende Gartenstraße zweimal in voller Breite überflutet worden sei – sogar mit Ausuferungen auf die Gehwegseite mit geraden Hausnummern. Da der Gemeinderat ein Konzept für ein Sturzflut-Risikomanagement beschlossen habe, solle dieses auch Berücksichtigung finden.
Lieferverkehr und Emissionen
Die zweite Stellungnahme beschäftigte sich mit dem Lastwagen-Lieferverkehr in diesem Bereich, wo auch den Lidl-Einkaufsmarkt liegt. Da die LKW-Wendeanlage beim Umbau abgetragen werden soll, sichert sich die Gemeinde am östlichen Ausbauende der Straße Oberweg im Rahmen der Planfortschreibung Flächen für eine neue Wendemöglichkeit.
Außerdem warnt eine Anwohnerin vor erheblichen Emissionen, da das Industriegebiet näher an die Wohnbebauung rücke. Das Heranrücken sei zulässig, sofern hierdurch Wohnhäuser nicht erheblich beeinträchtigt werden, erklärte Bürgermeister Michael Senger. Der Markt Zapfendorf stelle dies durch Festsetzungen sicher, mittlerweile liege auch ein schalltechnisches Gutachten vor.
Keine Einwände
Von den meisten Behörden und anderen Trägern öffentlicher Belange gab es keine Einwände gegen die Änderung von Flächennutzungs- und Bebauungsplan. Lediglich kleinere Anpassungen sind nötig, etwa bei der Einzeichnung eines Schutzstreifens für die Stromtrasse der Bahn, die in dem Bereich verläuft.
„Nicht auf dem Holzweg“
„In den Stellungnahmen spiegelt sich wieder, dass der Markt Zapfendorf nicht auf dem Holzweg ist“, sagte Planer Jörg Meier vom Ingenieurbüro Höhnen & Partner. Und so wurden sämtliche Beschlüsse, auch die Billigungs- und Auslegungsbeschlüsse für die nächste Beteiligungsrunde, einstimmig gefasst.
Aus dem Gemeinderat: Nein zu PV-Anlage Abgelehnt hat der Gemeinderat die Errichtung eines Freiflächen-Solarparks zwischen Zapfendorf und Unterleiterbach nahe der Autobahn, weil er den Richtlinien widerspricht. Mona Bahr (ZuZ) regte an, den Kriterienkatalog zu überdenken, da ansonsten die Realisierungschancen für ein solches Projekt sehr gering seien. Dieser legt unter anderem fest, dass eine Bürgerbeteiligung an solchen Projekten ermöglicht werden soll. Neuer stellvertretender Senioren- und Schwerbehindertenbeauftragter ist Gemeinderat Raimund Oswald. Er folgt auf Kirstin Hoh, die dieses Amt niedergelegt hatte. Bürgermeister Michael Senger wies darauf hin, dass bereits jetzt Vormerkungen bei der Telekom (GlasfaserPlus) für den Anschluss von Gebäuden ans Glasfasernetz möglich seien. Gerade in den Ortsteilen wäre das wichtig, damit diese beim Ausbau eingebunden werden könnten. Die GlasfaserPlus schließt eine Immobilie während der Ausbauphase kostenfrei an, wenn Kundinnen oder Kunden einen Glasfaser-Tarif bei einem Telekommunikationsanbieter abschließen. Nähere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite des Marktes.