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ZAPFENDORF: Das war´s mit der Mittelschule in Zapfendorf

ZAPFENDORF

Das war´s mit der Mittelschule in Zapfendorf

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    das Zapfendorfer Schulhaus. Quer über den Pausenhof, in der Mitte, zieht sich der sanierungsbedürftige B-Bau, der ohne Mittelschule wohl überflüssig wäre.
    das Zapfendorfer Schulhaus. Quer über den Pausenhof, in der Mitte, zieht sich der sanierungsbedürftige B-Bau, der ohne Mittelschule wohl überflüssig wäre. Foto: Johannes Michel

    Der Gemeinderat hat entschieden, die Mittelschule zu schließen: Die Klassen sieben bis neun werden noch dort unterrichtet, aber es werden keine neuen Klassen mehr dort gebildet. Künftig will man sich in Zapfendorf voll auf die Grundschule konzentieren.

    Bereits vor ziemlich genau einem Jahr wurde klar: Eine fünfte Klasse wird es im nun aktuellen Schuljahr (2023/24) in der Mittelschule in Zapfendorf nicht mehr geben. Es hatten sich nur vier Schülerinnen und Schüler angemeldet – plus fünf weitere aus Rattelsdorf. Sollte im Folgejahr erneut keine fünfte Klasse zustande kommen, müsste spätestens dann der Gemeinderat eine Grundsatzentscheidung treffen, wie es mit dem Schulstandort weitergehen soll.

    Weiterhin rückläufige Tendenz

    Im November zeigte dann die Bedarfsplanung für die folgenden zehn Jahre, dass es weiterhin eine rückläufige Tendenz bei der Bevölkerungsgruppe der Null- bis Zehnjährigen gibt. Zudem haben sich die Schülerströme verändert.

    Deshalb haben sich die Gemeinden des Mittelschulverbunds bereits darauf verständigt, dass die Gemeinde, aus der eine Schülerin oder ein Schüler kommt, 737,50 Euro pro Kopf und Schuljahr an den aufnehmenden Schulverband entrichtet. Geht ein Zapfendorfer Schüler also zum Beispiel nach Baunach, muss der Markt Zapfendorf diesen Betrag an die Stadt Baunach zahlen.

    Es gibt nichts zu beschönigen

    Mitte Mai 2024 lagen aktuelle Schülerzahlen für das kommende Schuljahr (2024/25) vor, Anfang Juni wurden sie konkreter: Bei nur vier Schülerinnen und Schülern aus Zapfendorf sowie vier aus Rattelsdorf ist erneut keine fünfte Klasse möglich. Die Zapfendorfer Mittelschule wird damit nur noch über die Klassen 7 bis 9 verfügen, mit 20, 15 und 20 Schülerinnen und Schülern. Davon in den jeweiligen Klassenstufen vier, sechs und neun aus Rattelsdorf.

    „Die Entscheidung über den Fortbestand der Mittelschule sollte heute getroffen werden, da die Übertrittszahlen bekannt sind“, erklärte Bürgermeister Michael Senger. Er sprach sich für eine Stilllegung des Mittelschulstandortes aus, nicht für eine komplette Auflösung, was einen Weg zurück leichter offen halten würde. Auch Rattelsdorf hat dies so gehandhabt.

    Zu beschönigen gebe es bei den Zahlen nichts, so Senger. Zweite Bürgermeisterin Sabine Köhlerschmidt (CSU) verwies auf bereits in der vergangenen Wahlperiode geführte Diskussionen und den Umstand, dass die Mittelschule ohnehin ohne Schülerinnen und Schüler aus Rattelsdorf längst keinen Bestand mehr hätte.

    Planungssicherheit

    Mona Bahr (ZuZ) meinte, der Gemeinderat solle sich nicht vor einer Entscheidung drücken. Das Wohl der Schülerinnen und Schüler stünde im Mittelpunkt, nicht die Schule als Selbstzweck. „Wir sollten auch berücksichtigen, dass es mit der Baunacher Schule eine für viele sehr attraktive Schule in der Umgebung gibt.“ Gemeinderätin Kirstin Hoh (Wählergemeinschaft Sassendorf) erklärte, die Eltern und Schülerinnen und Schüler bräuchte Planungssicherheit – es sei schlecht, wenn jedes Jahr gebangt werden müsse, ob eine Klasse zustande komme. Und Raimund Oswald (Grüne) verwies auf die anstehenden Investitionen ins Schulgebäude, die dann teilweise nicht mehr nötig seien – oder auf die Grundschule konzentriert werden könnten.

    Anderer Meinung war Markus Hennemann (CSU) – er stellte die Frage, wie dauerhaft die niedrigen Anmeldungen an der Mittelschule seien. „Müssen wir unbedingt sofort die Flinte ins Korn werfen?“

    Konzentration auf Grundschule

    Beschlossen wurde bei einer Gegenstimme, ab dem Schuljahr 2024/25 keine neuen Klassen mehr in Zapfendorf zu unterrichten. Die Klassen 7 bis 9 an der Mittelschule sollen, sofern es im weiteren Schulbetrieb möglich ist, bis zum Schulabschluss in Zapfendorf bleiben. Neue Mittelschülerinnen und Mittelschüler aus Zapfendorf werden damit künftig in Breitengüßbach (Regelzug) oder Baunach (gebundener Ganztag) unterrichtet. Damit konzentriert man sich in Zapfendorf nun voll auf die Grundschule.

    Eine Folge des Mittelschul-Endes könnte sehr bald den Gemeinderat erneut beschäftigen. Denn, so erklärte Senger, Gespräche mit der Regierung von Oberfranken hätten gezeigt, dass weitere Sanierungsmaßnahmen an der Schule, die die Mittelschule betreffen, nur dann finanziell gefördert würden, wenn diese auch langfristig weiter bestünde. Das hat sich nun erledigt – perspektivisch werden der Grundschule die Räume im linken Bereich des Grundstücks sowie die Turnhallen ausreichen – der den Pausenhof prägende B-Bau, ohnehin sanierungsbedürftig, wird dann wohl nicht mehr benötigt.

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