„Es ist jetzt einfach der richtige Zeitpunkt gekommen. Die Weichen müssen gestellt werden“, sagt der 68-jährige Hausarzt Michael Schwenk. Eine geordnete Übergabe seiner Praxis ist ihm wichtig, im Sinne der Patienten, die ihm teilweise über Jahrzehnte die Treue hielten. Die Rolle des Praxischefs übernimmt ab Januar Dr. Christian Berndt, Schwenk geht schrittweise in den Ruhestand.
1983 eine Praxis in Ebensfeld übernommen
Dass als Nachfolger mit Dr. Christian Berndt ein junger Mediziner gefunden werden konnte, bezeichnet Schwenk auch in fachlicher Hinsicht als Glücksfall, hält auf den 36-jährigen große Stücke. Dies habe sich bereits während der knapp einjährigen Übergangsphase bestätigt. Bereits seit Februar 2021 ist Dr. Berndt in der Praxis schon an Bord, hat sich gut eingelebt und bewährt. „Die Zusammenarbeit kann ich nur als sehr gedeihlich bezeichnen – ansonsten würde das Umswitchen ja auch gar nicht funktionieren“, so Schwenk. „Auch auf das engagierte und kompetente Praxisteam kann man sich verlassen“, nennt er einen weiteren Grund für seine Zuversicht. Schon Schwenks Opa war Landarzt, daher wurde schon früh sein Interesse für die Medizin geweckt. „Nach einem Praktikum war dann klar, dass auch ich diesen Beruf ergreifen möchte“. Seine erste berufliche Station war 1979 als Assistenzarzt im Helmut-G.-Walther-Kreiskrankenhaus. 1983 übernahm er dann die Praxis von Dr. Hans Schmauser in der Kutzenberger Straße in Ebensfeld. Im Folgejahr zog das Praxisteam in das neue heutige Praxisgebäude in der Rosenstraße um.
Ein großes Dankeschön

Wenn jemand etwa unter akuten oder chronischen Schmerzen leidet, macht das oft etwas mit den Patienten, beschreibt er das nötige Feingefühl als Arzt. Viele Patienten seien verunsichert, verängstigt oder gar verzweifelt. Als Hausarzt verbiete es sich dann, sich hinter medizinischen Fachausdrücken zu verstecken. Der Arzt müsse die Patienten dann auch mental abholen. Und dies gehe nicht ohne Vertrauen. „Jedes Krankheitsbild ist individuell, das Gespräch mit dem Patienten bleibt daher auch im 21. Jahrhundert das A und O“, betont er.

Gerhard Gründel, ein in Ebensfeld wohnhafter 56-jähriger Altenpfleger, beschreibt seinen langjährigen Arzt so: „Seit Dr. Schwenk als Arzt nach Ebensfeld gekommen ist, war er mein Hausarzt. Und ich kann ihn nur loben, menschlich wie fachlich. Er nimmt sich Zeit für die Patienten, geht auf einen ein. Da muss man auch mal ein großes Dankeschön anbringen für seine langjährige Tätigkeit hier in Ebensfeld.“
Für seinen Ruhestand hat Schwenk bisher noch keine großen Pläne geschmiedet. „Ich plane jetzt keine Weltreise oder so. AAber ich kann mir durchaus vorstellen, mich vielleicht ehrenamtlich zu engagieren.“