Seit 60 Jahren ist Franziskanerpater Bernhard Braun im Priesteramt. Sein diamantenes Priesterjubiläum feierte der 82-Jährige mit einem Festgottesdienst in der Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen. Neben dem Jubilar stand als Festprediger Pater Maximilian Wagner am Altar. Gesanglich wurde der Festgottesdienst durch den Basilikachor Gößweinstein bereichert.
„Heute vor 60 Jahren wurdest du zu Beginn deines Noviziates in Dietfurt mit dem Ordensgewand eingekleidet und in die Gemeinschaft der Franziskaner aufgenommen. Aus dem Karlheinz wurde auf deinen Wunsch ein Bruder Bernhard“, so Pater Maximilian zu Beginn seiner Predigt. Der Jubilar hatte schon den großen Zisterzienserheiligen Bernhard von Clairvaux als Namenspatron ausgesucht, als er noch nicht ahnen konnte, dass er später einmal in Vierzehnheiligen auf den Spuren der Zisterzienser wandeln würde.
Pater Maximilian zitiert Franz Josef Strauß
Pater Maximilian nahm in seiner Predigt Bezug zu einem Spruch, den er auf dem „Philosophenweg“ in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen einmal gelesen hat. Er soll angeblich das Lebensmotto von Franz Josef Strauß gewesen sein: „Dankbar rückwärts, mutig vorwärts, gläubig aufwärts“. „Möge dir dieses Motto des Philosophenwegs helfen, die Koordinaten deines Alltags gut zu setzen und noch viele schöne Jahre in Vierzehnheiligen erleben zu dürfen“, wünschte er dem Jubilar.
Dankbar blickt Pater Bernhard auf ein erfülltes Leben als Priester zurück. In seiner 60-jährigen Praxis als Seelsorger hat der Geistliche vieles erlebt. Immer wieder ist er mutig aufgebrochen, was auch die Stationen seines Ordenslebens zeigen.

Der Lebensweg von Pater Bernhard Braun
Geboren wurde er 1940 als Karlheinz Braun in Kleinostheim, Kreis Aschaffenburg. Gleich nach seinem Abitur 1962 in Hammelburg bat er um Aufnahme in den Franziskanerorden. Nach dem ersten Ordensjahr wurde er zum Studium an die ordenseigene Hochschule Sankt Anna in München versetzt. In die Hände von Provinzial P. Wilhelm Forster legte er am 11. September 1966 seine Feierliche Profess ab. Weihbischof Eduard Schick spendete ihm am 21. Juli 1968 auf dem Frauenberg in Fulda die Priesterweihe.
Nach einem Pastoraljahr und Cura-Examen wurde er ab August 1969 in Sankt Heinrich in Bamberg als Kaplan eingesetzt. Seine nächste Station führte ihn 1985 als Kaplan nach Pfreimd (Oberpfalz), wo er von 1988 bis zur Klosterauflösung 1995 Guardian war.
Von November 1995 bis August 1999 arbeitete er als Pfarrer und Vikar in Freystadt. Als dieses Kloster den Kattowitzer Brüder anvertraut wurde, bat Pater Bernhard um eine Sabbatzeit. Ab Mai 2000 übernahm er dann die Aufgabe eines Wallfahrtsseelsorgers zunächst in Gößweinstein und ab September 2001 in Dettelbach, wo er wiederum Hausoberer wurde. Im September 2004 wurde er schließlich ins „fränkische Bethlehem“, nach Vierzehnheiligen versetzt, hier ist er Wallfahrtsseelsorger.