Wenn die Krippe in der Basilika Vierzehnheiligen aufgebaut wird, hat der Advent begonnen. Mit insgesamt sieben Darstellungen werden die Besucher in den nächsten Wochen auf das Weihnachtsgeschehen und noch darüber hinaus geführt. Auch wenn die Geburt Jesu Christi als zentrales Geschehen bei der Krippe im Mittelpunkt steht, ergänzen die weiteren Darstellungen das Gesamtbild der Menschwerdung Gottes. Mit kindlichen Augen gesehen, erfreuen sich viele Besucher an der so mühsam aufgebauten Kulisse und den liebevoll gestalteten Szenen auf einer Grundfläche von etwa 30 Quadratmetern.
Basilikamesner Tobias Hartmann, der Kirchenschweizer Daniel Reiz und das Basilika-Team sind dafür verantwortlich, dass die Krippe in der Basilika auch in diesem Jahr wieder eine besondere Geschichte erzählt. Die Gebäude, der Stall und die Umgebung wurden in den Gottesgarten am Obermain versetzt. „Jedes Jahr sieht unsere Krippe anders aus. Mal ist sie etwas größer, mal etwas kleiner, mal laufen die Wege im Kreis, mal steht der Olivenbaum links, mal ist eine Holzwurzel rechts“, erklärt der Basilikamesner, der beim Aufbau so seine Vorstellungen hat, im Gespräch.
Zwei Schubkarren voller Splitt und 15 Quadratmeter Moos
„Zwei Schubkarren voller Split haben wir in diesem Jahr für die Wege benötigt und rund 15 Quadratmeter auf den Grundplatten wurden mit echtem Moos ausgelegt.“ Besonders stolz ist Hartmann auf die

Krippenfiguren: In vier Schränken sind etwa 80 verschiedene Figuren und zahlreiche Tiere untergebracht.
Vor 39 Jahren ergriff der damalige Guardian Dominik Lutz die Initiative, eine Weihnachtskrippe mit Lokalkolorit in Vierzehnheiligen aufzubauen. Sie wurde in den vergangenen Jahren immer größer. Andreas und Franz Bornschlegel schufen die Bauten: das Rathaus von Bad
Staffelstein, die Kirche von Oberbrunn, Wirtshaus und Bürgerhäuser aus Scheßlitz und die Klosteranlage in Banz.
80 handgeschnitzte Figuren in fränkischen Trachten
Die Figuren schnitzte Franziskanerpater Ottmar Strasser, der in diesen Jahren in Vierzehnheiligen lebte und wirkte. Durch die beweglichen Glieder sind viele Motive möglich. Es sind die Kleinigkeiten, die die Krippe so besonders machen. Die Kleider, der Figuren, oberfränkische Trachten, schneiderte Schwester Gerlinde Windolf aus dem Mutterhaus der Franziskusschwestern.
Die Krippe wird in der Advents- und Weihnachtszeit mehrfach umgestaltet und zeigt zum ersten Advent die „Verkündigung des Herrn.“ Die „Herbergssuche“ folgt ab dem 10. Dezember und zu Weihnachten ist die „Geburt des Herrn“ zusehen. Um den Dreikönigstag zeigt die Krippe die „Erscheinung des Herrn“ sowie ab dem 14. Januar die „Flucht nach Ägypten.“ Die letzte Szene zeigt ab 21. Januar die „Hochzeit zu Kanna.“ Blaskapelle und Maibaum künden dann davon, dass Bethlehem in Franken

ist. Vier dieser Themen sind auch in den Deckenfresken der Basilika von Guiseppe Appiani dargestellt.
Wechselnde Szenen: Voriges Jahr war die Glockenweihe zu sehen
„Bei der letztjährigen Weihnachtskrippe war die letzte Szene nicht „Hochzeit zu Kanna“, sondern anlässlich der Glockenweihe einmalig die Szene „Glocken für Vierzehnheiligen.“ Hier konnte man nochmals das Ereignis der Glocken in Erinnerung rufen. Auf einem Ochsenfuhrwerk konnte man in der Krippe den Transport der Glocken hinauf nach Vierzehnheiligen sehen. Im September 2019 wurden sie vom Bamberger Erzbischof Ludwig Schick in der Basilika geweiht“,erzählt Tobias Hartmann.
Der Erste, der von der Weihnachtsbotschaft so ergriffen war, dass er sie nicht nur hören, sondern auch sehen wollte, war Franz von Assisi, der Gründer des Ordens der Franziskaner. In Greccio im Rietital gestaltete Franziskus zum ersten Mal zu Weihnachten 1223 eine Krippe – mit lebendigen Figuren. An dieser Krippe feierte er mit seinen Brüdern und mit den Menschen der Umgebung das Fest der Menschwerdung Gottes. Diese Feier hat den Aufbau von Weihnachtskrippen angestoßen – bis auf den heutigen Tag.

„Details zu suchen und zu entdecken bereitet nicht nur Kindern große Freude. Darüber hinaus lädt die Krippe ein, die ganze Geschichte rund um Weihnachten und die Menschwerdung Gottes kennenzulernen.“
er der Basilika
„Details zu suchen und zu entdecken bereitet nicht nur Kindern große Freude. Darüber hinaus lädt die Krippen ein, die ganze Geschichte rund um Weihnachten und die Menschwerdung Gottes kennenzulernen“, erklärt der Basilikamesner. Es gibt auch ein Buch mit dem Titel „Die Weihnachtskrippe in der Basilika Vierzehnheiligen“ mit Bilder und Texten rund um die Krippe zu kaufen. (red)