Spätestens beim Blasmusikhit „Böhmische Liebe“ war auch Petrus versöhnt und ganz auf Seite von Veranstaltern und Besuchern: „Dieter und seine Musikanten“ hatten die Regenwolken vertrieben, die Sonne lachte mit den Gästen um die Wette und auch die Musiker waren bestens gelaunt.
Dirigent Dieter Zapf gab mit seinem Ensemble beim Dorffest in Oberleiterbach von Anfang an Vollgas, hatte ein kurzweiliges Paket an hochwertiger Musik geschnürt. Das Publikum lauschte, klatschte, prostete sich zu – die Stimmung hätte nicht besser sein können.
„Endlich sind wir wieder da.“
Ensemble-Chef Dieter Zapf beim Dorffest Oberleiterbach
„Endlich sind wir wieder da.“ Dieser Satz, der beim Mikrofontest zu Beginn über den Platz zwischen Gemeinschaftshaus, Feuerwehrhaus und Spielplatz schallte, hatte Symbolcharakter. Es war das erste Dorffest nach der Pandemie, das wieder in großem Rahmen stattfand. Das erste Mal wieder mit dem beliebten Ensemble. Zudem das erste Dorffest seit Langem, das Soldaten- und Kameradschaftsverein sowie Gartenbauverein gemeinsam veranstalteten.
Als die beiden Vorsitzenden Gerd Senger und Angela Hennemann bei ihrer Begrüßung in die vollgesetzten Biertischgarnituren blickten, dürfte ihnen wohl schon klar gewesen sein, dass das Dorffest ein riesengroßer Erfolg werden würde. Ihre Helferinnen und Helfer hatten deutlich mehr Sitzgelegenheiten aufgestellt – und dennoch waren leere Plätze Mangelware.
Regen trübt Stimmung nicht

Die zwei kleinen Regenduscher zur Kaffeezeit taten dem Ganzen keinen Abbruch. Die Besucher suchten kurzerhand Schutz in den großen Zelten oder im Gemeinschaftshaus, kamen aber alsbald wieder nach draußen, um Sonne, Blasmusik und Spezialitäten zu genießen.
Dass das Orchester mit den gut zwei Dutzend Musikern in dieser Besetzung noch nie zusammengespielt hatte, merkte der Gast zu keiner Sekunde: Er bekam ein mehrstündiges Konzert von Blasmusik in höchster Güte zu hören, ab und an garniert mit Gesang von Ensemble-Chef Dieter und Jasmin. Für Dieter Zapf und Musizierende waren die hochsommerlichen Temperaturen durchaus eine Herausforderung, weil eine überaus anstrengende Angelegenheit. Zwar hatten die Veranstalter sie sorgsam unter Dach platziert, dennoch floss bei knapp 30 Grad mehr als nur ein Schweißtropfen.
Die Gäste waren froh, dass es für sie die weit ausladenden Eichen und etliche Sonnenschirme gab: Schatten war hoch willkommen. Immer wieder ließen sie den Feiertag Mariä Himmelfahrt durch Anstoßen hochleben, während die kleinen Gäste auf der Hüpfburg toben und tollen konnten oder Seilbahn, Kletterhaus, Rutschturm und Karussell ausgiebig testeten.
Die „Polka ins Glück“

Ausgerechnet mit der „Polka ins Glück“ wurde dann am späteren Abend die riesige und eigens für diesen Tag aus Gerüstteilen erbaute Außenbar eröffnet: wie passend. Stücke wie „Der junge Egerländer“, „Auf der Vogelwiese“ und natürlich der „Böhmische Traum“ begleiteten die Besucherinnen und Besucher in die Abenddämmerung. Viele von ihnen wollten und sollten noch lange bleiben.