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KUTZENBERG: Dr. Dirk Günthel aus Kutzenberg über Fibromyalgie

KUTZENBERG

Dr. Dirk Günthel aus Kutzenberg über Fibromyalgie

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    Leitender Oberarzt an der Klinik für Internistische Rheumatologie des Bezirksklinikums Obermain: Facharzt Dr. Dirk Günthel.
    Leitender Oberarzt an der Klinik für Internistische Rheumatologie des Bezirksklinikums Obermain: Facharzt Dr. Dirk Günthel. Foto: Dietmar Hagel

    Am 12. Oktober ist Weltrheumatag: Das Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg will zu diesem Anlass über eine rheumatische Erkrankung aufklären, unter der laut der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie etwa 3,4 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden: Fibromyalgie.

    Drei bis vier von 100 Personen haben demnach diese Form des sogenannten „nicht-entzündlichen Weichteilrheumas“. Laut dem Bezirksklinikum wird diese Erkrankung häufig nicht erkannt oder, weil der Betroffene nicht zum Arzt geht, nicht diagnostiziert. Patienten mit Fibromyalgie haben oft einen langen Leidensweg hinter sich und erfahren allein dadurch eine deutliche Entlastung, dass endlich eine Diagnose gestellt wird.

    Diverse Ursachen

    „Wer von einer Fibromyalgie geplagt wird, hat in der Regel Schmerzen in vielen Körperabschnitten. Oft geht diese Krankheit zudem mit erheblichen Schlafstörungen und Erschöpfungszuständen einher“, erklärt Dr. Dirk Günthel, leitender Oberarzt der Fachklinik für internistische Rheumatologie am Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg.

    Als Ursachen, die für die Entstehung einer Fibromyalgie verantwortlich sind, kommen viele infrage: Bereits bestehende chronische Schmerzen einer oder weniger Körper-Regionen, eine psychische oder physische Überbelastung, Fehlhaltungen, schlecht verarbeiteter Stress oder auch eingreifende und erheblich belastende Lebensveränderungen wie der Verlust eines nahen Menschen.

    Im Unterschied zu entzündlichem Rheumatismus kann eine Fibromyalgie selbst bei einem langen Verlauf nicht zur Zerstörung der Gelenke, der Wirbelsäule, der Muskulatur oder innerer Organe führen.

    „Diese Erkrankung ist nicht lebensbedrohlich, doch für den Patienten oft eine große Qual und Last“

    „Diese Erkrankung ist nicht lebensbedrohlich, doch für den Patienten oft eine große Qual und Last. Doch mit der richtigen und konsequent durchgeführten Therapie kann jeder Patient seine Lebensqualität deutlich verbessern“, macht Günthel allen Betroffenen Hoffnung. Der Kutzenberger Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie empfiehlt:

    • Ausdauertraining mit geringer bis mittlerer Intensität, zum Beispiel schnelles Spazierengehen, Nordic Walking, Fahrradfahren oder Ergometertraining, Tanzen, Aquajogging, zwei bis drei Mal pro Woche über mindestens 30 Minuten

    • Wassergymnastik oder Trockengymnastik mit geringer bis mittlerer Intensität mit einer Häufigkeit von zwei bis drei Mal pro Woche über mindestens 30 Minuten

    • Wärmeanwendungen, zum Beispiel Thermalbad, Infrarotkabine, warme Badewanne

    • Meditative Entspannungsverfahren, beispielsweise Yoga, Tai-Chi, Qigong

    Daneben könne auch die Kognitive Verhaltenstherapie als psychotherapeutisches Verfahren zu einer deutlichen Besserung beitragen, denn der Zusammenhang zwischen Seele und Körper eines Menschen sei gerade bei dieser Erkrankung offenkundig. „Bei Fibromyalgie helfen Medikamente nur wenig oder gar nicht“, so Günthel. „Man sollte hier zuerst an maßvolle und regelmäßige Bewegung und Wärmetherapie denken.

    Millionen Menschen leiden weltweit an rheumatischen Erkrankungen. Der Oberbegriff „Rheuma“ fasst dabei Erkrankungen in dreistelliger Zahl zusammen, die sich in unterschiedlichen Ausprägungen zeigen können. Gemeinsam ist ihnen der fließende, ziehende Schmerz, der mit diesen Krankheitsbildern einhergeht.

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