Sie ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Rheumatologie und prägt seit über dreißig Jahren die rheumatologische Patientenversorgung in Oberfranken. Seit Januar dieses Jahres arbeitet Dr. Kora Hahn für das Ambulante Behandlungszentrum (ABZ) Obermain. Zuvor war sie 29 Jahre lang am Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg tätig, davon 23 Jahre als Chefärztin der Klinik für internistische Rheumatologie.
Im November 2019 hatte Dr. Hahn die Klinikleitung abgegeben, doch durch ihre Tätigkeit in der Ambulanz steht sie ihren Patienten und Patientinnen weiterhin zur Seite.
Ambulante und stationäre Versorgung eng verzahnt
Das ABZ Obermain ist ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken (GeBO). Durch die Lage auf dem Gelände des Bezirksklinikums Obermain (Haus 5) in Kutzenberg ist eine enge Zusammenarbeit mit der Lungenfachklinik und der Klinik für Internistische Rheumatologie gewährleistet.
Für die Patienten bedeutet das neben hoher Fachkompetenz auch eine enge Verzahnung der ambulanten mit der stationären Versorgung.
Den direkten Kontakt zur Klinik schätzt Dr. Hahn: „Ein kurzer Weg bei der Einweisung, die Befundbesprechung untereinander und eben auch die direkte Weiterbetreuung nach einem Klinikaufenthalt sind dadurch gewährleistet.“
Drei weitere Fachärzte im ABZ
Das ABZ Obermain ist in zwei Fachbereiche der Inneren Medizin gegliedert: Pneumologie und Rheumatologie. Hier finden also nicht nur rheumatisch Erkrankte ärztliche Betreuung, auch eine differenzierte Abklärung von Lungenerkrankungen sowie Krankheiten der Inneren Medizin werden angeboten. Neben Dr. Hahn arbeiten drei weitere Fachärzte im Behandlungszentrum, das mit seiner modernen, apparativen Ausstattung Versicherten aller Kassen sowie Privatpatienten eine Behandlung ermöglicht. Dass der rheumatologische Fachbereich mit Dr. Hahn eine zusätzliche, halbe Stelle besetzt, ist angesichts des hohen Patientenaufkommens eine willkommene Bereicherung für das MVZ.
„Die Rheumatologie ist eines der wenigen Fächer, wo der ganze Mensch angeschaut werden muss. Befragung des Patienten und die Untersuchung sind ganz wichtig.“
Dr, Kora Hahn, Bezirksklinikum Obermain
Denn Rheuma, stellt Dr. Hahn klar, betreffe keineswegs nur Senioren: „Klar gibt es Altersgipfel, aber es gibt die Krankheit auch bei Kindern schon. Grundsätzlich ist ein Auftreten in allen Lebensaltersabschnitten möglich.“
Über 400 Krankheiten zählen zu dem sogenannten Rheumatischen Formenkreis, wobei im Wesentlichen zwischen chronisch-degenerativen Erkrankungen wie Arthrosen und autoimmunbedingten chronisch-entzündlichen Erkrankungen unterschieden wird.
„Alles, was weh tut, heißt grundsätzlich Rheuma. Rheuma ist aber keine Diagnose, sondern nur eine Symptombeschreibung“, erklärt Dr. Hahn. An ihr liegt es dann, die Patientinnen und Patienten zu identifizieren, bei denen einen Entzündung vorliegt.
„Unsere Aufgabe ist die Diagnostik, also die Patienten mit den entzündlichen Gelenks-, Wirbelsäulen-, Bindegewebs-, Muskelerkrankungen zu diagnostizieren und diese im nächsten Schritt einer medikamentösen Therapie zuzuführen“, so die Rheumatologin. Hierbei sei auch eine Abgrenzung zu den Verschleißerscheinungen, die beim Orthopäden behandelt werden, notwendig.
Dabei setzt Dr. Hahn auf eine ganzheitliche Betrachtung ihrer Patienten: „Die Rheumatologie ist eines der wenigen Fächer, wo der ganze Mensch angeschaut werden muss. Befragung des Patienten und die Untersuchung sind ganz, ganz wichtig. Zusätzlich brauchen wir natürlich Labor und Bildgebung, also Röntgen-, MRT- oder Ultraschalluntersuchungen. Aber das gehört alles zusammen.“
Warum erkranken Menschen an Rheuma?
Warum Menschen an Rheuma erkranken, ist bis heute unklar. „Es gibt einzelne Erkrankungen, die werden durch Infekte ausgelöst, wie zum Beispiel durch eine Darminfektion. Das sind die akuten Fälle. Bei den chronischen Krankheitsbildern kann man bisher keine einzelne Ursache festmachen“, erläutert Dr. Hahn. Ziemlich sicher ist allerdings, dass Rauchen die Entzündungen fördert.
Auch eine ungesunde Ernährung oder Stress können sich negativ auf den Krankheitsverlauf und die Schmerzsituation auswirken. Info: Unter Tel. (09547) 81-2225 können Termine im Ambulanten Behandlungszentrum Obermain. vereinbart werden.