Geringe Wertschätzung für medizinische Versorgung
Am Kirchparkplatz in Ebensfeld gilt eine neue Parplatz-Ordnung. Auch eine Arztpraxis befindet sich in dessen Nähe. Zu dortigen Parkplatz-Situation erhielt die Redaktion folgenden Leserbrief:
„Aus gegebenen Anlass möchte ich nochmals abschließend Stellung beziehen zu den mehr als unschönen Vorgängen hinsichtlich der Parkplatz-Situation und Parkordnung am Kirchplatz in Ebensfeld zu Beginn des Jahres.
Zu wenige Parkplätze
Um es nochmals auf den Punkt zu bringen: Die neue Parkplatzordnung am Kirchplatz mit den dann deutlich reduzierten Parkplätzen führte dazu, dass einerseits ich zu Beginn der Sprechstunde um 8.30 Uhr keinen regulären Parkplatz mehr bekommen habe, mit der Folge von dann acht Bußgeldverwarnungen, und anderseits auch dazu, dass sowohl die Anwohner, Beschäftigten in den Geschäften und Praxen, aber auch die Patienten teilweise keinen regulären Parkplätze mehr bekommen haben beziehungsweise mit Bußgeldern bedacht wurden.
Es wurde hier ganz bewusst eine während meiner 30-jährigen Praxistätigkeit bestehende und gut funktionierende Parkplatzordnung aufgehoben, nur um dann die Anwohner, Beschäftigten, Patienten und auch nicht zuletzt den Hausarzt zu drangsalieren und zu gängeln.
Es ist schon erstaunlich und beängstigend, welcher Werteverlust inzwischen verbreitet ist. Es zählt hier eine maximale bürokratische Organisation von Parkplätzen, aber es zählt nicht die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger und die tägliche Arbeit von Hausärzten/innen.
Wenn so der von der bayerischen Staatsregierung propagierte Bürokratieabbau und die vorgesehene Bürgernähe aussieht, dann kann ich gerne darauf verzichten.
Nicht umsonst bin ich deshalb auch auf meinen Leserbrief im OT vom 2. März sowohl noch in der Allgemeinarztpraxis als auch auf der Straße und sogar beim Einkaufen zustimmend über meinen berechtigten Unmut angesprochen worden.
Platz sollte zu Praxis gehören
In einer Zeit, wo man in anderen Gemeinden und Orten um jeden Hausarzt froh und dankbar ist, finde ich es nach wie vor skandalös, dass einem Hausarzt in Ebensfeld nicht ein Parkplatz unentgeltlich direkt an der Praxis zu Verfügung gestellt wird, sondern irgendwo im Ort, für den er dann auch noch die klamme Gemeindekasse aufbessern soll.
So muss nach wie vor mein Kollege Dr. med. Severin Huf, der meine Allgemeinarztpraxis in der Kirchgasse übernommen hat, in einer Seitenstraße zum Kirchplatz parken. Dies zeigt eigentlich nur, welchen geringen Stellenwert und welche geringe Wertschätzung der medizinischen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in Ebensfeld einerseits zugebilligt wird und anderseits den kompletten Verlust der Bodenhaftung von einigen scheinbar zu langjährig gewählten Verantwortlichen in der Gemeinde Ebensfeld.“
Dr. med. Klaus Schulten,
Ebensfeld
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