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EBENSFELD: Ebensfeld: Flohmarkt mit Wirthausschätzen

EBENSFELD

Ebensfeld: Flohmarkt mit Wirthausschätzen

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    Gerhard Elflein mit ein paar angestaubten Seidla.
    Gerhard Elflein mit ein paar angestaubten Seidla. Foto: Monika Schütz

    Die Gemeinde konnte zufrieden sein, die Käufer auch. In Ebensfeld gab es an diesem Samstag alles außer freie Parklätze. Auf der gesamten Bamberger Straße, beim REWE Parkplatz, in den Seitenstraßen und bis hinter den Friedhof hatten Interessenten aus dem Lichtenfelser und den umliegenden Landkreisen ihre Autos abgestellt und eilten mit Körben und Taschen zum angekündigten Flohmarkt.

    Aufgrund des bevorstehenden Abrisses von Gebäudeteilen verkaufte der Markt Ebensfeld Artikel aus der ehemaligen Gastwirtschaft Neuner. Die Gemeinde hat das Anwesen erworben. Im Rahmen eines Flohmarktes wurden nun unter anderen alte und urige Artikel wie Stühle, Gläser, Krüge, Kisten und vieles mehr angeboten. Erwin Räder war einer der ersten Käufer. Schon lange vor dem offiziellen Beginn um 10 Uhr stand er mit zig anderen vor dem noch verschlossenen Tor, das zum hinteren Teil des Anwesens führt. Corona-geschuldet durften jeweils 20 Personen gleichzeitig im Innenhof und den Hallen sein, erst wenn einer ging, durfte der nächste herein. Erwin Räder aus Lahm ist schnell fündig geworden. Früher war er oft zu Gast hier, erzählt er. An diesem Samstag holt er sich einige Andenken.

    Christina Keller überprüft die Frankenfahne vor dem Verkauf - sie ist gut erhalten- für zehn Euro geht sie weg.
    Christina Keller überprüft die Frankenfahne vor dem Verkauf - sie ist gut erhalten- für zehn Euro geht sie weg. Foto: Monika Schütz

    Mit einem Maßkrug aus Steingut und einer großen Bürste für je einen Euro, sowie ein paar kleinen Weihnachtstischdecken geht er zum Ausgang. Jan Stark, Auszubildender der Marktgemeinde, sitzt an der Kasse. Der junge Mann nimmt Erwins Laufzettel entgegen, auf dem Einzel- und der Gesamtpreis vermerkt worden sind und kassiert. Der nächste darf das Areal betreten. Aschenbecher, weiße dreiteilige Essensteller aus schwerem Porzellan - die zwar den Vorteil hatten, dass man Kloß, Braten und Gemüse auf einmal servieren konnte, aber auch den Nachteil, das manchmal das eine in das andere lief - waren genauso begehrt, wie Glaskrüge und 1-Liter Krüge mit dem blauen Schriftzug „Brauerei Neuner Ebensfeld“, mit dem Bild eines Lammes.

    „Was willst freiwillig geben? “, scherzt Gerhard Elflein. Er hilft mit aus, sagt Preise an und schreibt die Laufzettel, mit denen man dann zur Kasse geht. Ist der Maßkrug noch ganz? Dann kostet er zehn Euro. Verkauft. Ein unscheinbarer Seidla-krug aus Glas für einen Euro entpuppt sich zuhause als Rarität. Unter der Staubschicht kommt beim Eichstrich anstelle der „0,5 l “ ein altertümliches „10/ 20 l“ zum Vorschein. Treffer. Bürgermeister Bernhard Storath war auch vor Ort: „Ich schau immer Kunst und Krempel, und ich habe mir ein altes Bild gekauft mit der Hoffnung, dass es viel wert ist. Schau mer mal.“

    Holzfass, Beistellofen, Weihnachtsdeko

    Erwin Räder suchte sich die schönstenWeihnachtsdeckchen aus.
    Erwin Räder suchte sich die schönstenWeihnachtsdeckchen aus. Foto: Monika Schütz

    Er freut sich, dass sich alle an die Coronaregeln gehalten haben. Dass aber so viel los ist, überrascht ihn dann doch. Bis weit auf den Gehsteig stehen mittlerweile die „Jäger nach alten Schätzen“. Alles riecht ein bisschen, staubig ist es zudem. „Wenn ich sie spülen muss, werden sie teurer“, grinst Gerhard Elflein und verkauft für zwei Euro zwei zugegebenermaßen sehr staubige Gläser. Holzfass, Beistellofen, Weihnachtsdeko, Porzellan, und vor allem Unmengen an Gläsern verlassen teils karton- und kistenweise die Stände, auf denen Mitarbeiter des Rathauses und des Bauhofes sie Freitag abend und Samstag früh aufgebaut und präsentiert hatten. Kathrin Lienert packt weitere Kisten aus, stellt die Ware in die Regale.

    Die Geschäftsleitende Beamtin hat an diesem Tag viel zu tun, ebenso Standesbeamtin Christina Keller. Sie rollt eine meterlange rot-weiße Fahne auf: gut erhalten ist das fränkische Schätzchen. Für zehn Euro geht sie in den Lautergrund. „Der Erlös wird für das Areal verwendet“, so Bürgermeister Storath. Auch wenn gegen Schluss des Verkaufs um 16 Uhr noch einige Flohmarktartikel in den Regalen und Karton übrig geblieben sind, war der Rathauschef nicht enttäuscht.

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