Die geplante Neunutzung des hinteren Bereichs des ehemaligen „Neuner-Areals“ wird konkreter. Die seitens eines Investors eingereichte Bauvoranfrage wurde nun vom Bauausschuss im Grundsatz befürwortet. Mit einem dreigeschossigen Bau ist nach derzeitigem Ermessen nun wohl doch nicht zu rechnen, so die Verlautbarungen in der jüngsten Sitzung.
Die Raiffeisen-Volksbank Bad Staffelstein - deren Vorstandsmitglied Christoph Bäumel wohnte der Sitzung bei – beabsichtigt auf dem im Eigentum der Marktgemeinde befindlichen Areal die Errichtung des Neubaus mit Tagespflegeeinrichtung im Erdgeschoss sowie Büroräumen für ambulante Pflege sowie eine podologische Praxis im zweiten Stock. Nutzer der Tagespflegeeinrichtung wäre ein in der Region bereits ansässiger Betreiber.
In der Bauvoranfrage weist das geplante Gebäude eine Länge von 23,30 Metern sowie eine Breite von 14,81 Metern auf. Von der Hauptstraße aus betrachtet blickt man bei der Planungsvariante auf die lange Seite des Gebäudes.

Noch im vergangenen Jahr war von drei Vollgeschossen und barrierefreien Wohnungen im zweiten Obergeschoss die Rede. Doch von einer dreigeschossigen Variante scheint man aus mehreren Gründen nun abzurücken. Die Firsthöhe betrüge hier mehr als 13 Meter. „Das wäre zu wuchtig“, brachte es Bürgermeister Bernhard Storath auf den Punkt. Außerdem bedürfe es hierzu der Einstufung in die Gebäudeklasse 4 mit Schaffung eines Aufzugs und weitaus strengeren Brandschutzauflagen als bei der Gebäudeklasse 3, welche die Bauvoranfrage vorsieht.
Zwei Geschosse und nur knapp zehn Meter Höhe
Der in der Sitzung diskutierte aktualisierte Planungsentwurf sieht einen Baukörper mit zwei Vollgeschossen und einer Firsthöhe von nur noch 9,82 Metern vor. Es gäbe keinen Aufzug, weshalb die im Obergeschoss angedachte Podologiepraxis nicht barrierefrei erreichbar wäre. Das Dachgeschoss stellt in dieser neuen Planung kein Vollgeschoss dar und bliebe damit ohne Nutzung.
Sonst macht das Landratsamt Probleme

Otto Weidner (Grüne) thematisierte den Aspekt der Wohnraumverdichtung im Ortskern und sah den Wegfall der ursprünglich geplanten Wohnungen im aktualisierten Entwurf eher kritisch. „Auch wir würden die Schaffung von Wohnungen begrüßen. Wenn das Gebäude zu hoch würde, hätten wir seitens des Landratsamtes aber ein Genehmigungsproblem“, gab indes Christoph Bäumel zu bedenken und ergänzte: „Wir gehen gerne auf die Gemeinde zu und können, aber natürlich muss auch die Wirtschaftlichkeit gegeben sein.“ Im Falle der ursprünglichen Variante mit höherer Firsthöhe und Gebäudeklasse 4 wäre infolge strengerer Brandschutzauflagen und Aufzug freilich auch die Investitionen höher.
Mehr Freifläche oder mehr Parkplätze
Gegenüber den ersten Planungen sieht die Bauvoranfrage zudem die Verschiebung des Baukörpers um knapp vier Meter Richtung Westen vor, also von der Hauptstraße aus betrachtet nach hinten. Die vorgelagerte Freifläche würde sich dadurch vergrößern. Diese gut und sinnvoll zu nutzen, ist dem Bürgermeister ein wichtiges Anliegen: „Dieser Platz in der Ortsmitte ist ein Geschenk.“ Es ging außerdem um die Frage, ob zusätzlich zu den vorgeschriebenen Stellflächen weitere Parkplätze geschaffen werden sollen. „Eine Kröte muss man hier schlucken“, sagte der Bürgermeister.
Der Bürgermeister unterstrich in der Diskussion, dass es sich hier lediglich um die Bauvoranfrage handle und die konkrete Ausgestaltung erst Gegenstand des weiteren Verfahrens sei. Vor diesem Hintergrund erteilte das Gremium das grundsätzliche gemeindliche Einvernehmen mit acht zu einer Stimme.