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WOLFSDORF: Ehepaar Schneider aus Wolfsdorf feiert goldene Hochzeit

WOLFSDORF

Ehepaar Schneider aus Wolfsdorf feiert goldene Hochzeit

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    Angelika und Richard Schneider (re.) feierten das Fest der goldenen Hochzeit. Bürgermeister Mario Schönwald (li.) und Gemeindereferent Daniel Wehrfritz gratulierten herzlich.
    Angelika und Richard Schneider (re.) feierten das Fest der goldenen Hochzeit. Bürgermeister Mario Schönwald (li.) und Gemeindereferent Daniel Wehrfritz gratulierten herzlich. Foto: Monika Schütz

    Jung gefreit hat nie gereut? Ja! Die außergewöhnliche Geschichte der Eheleute Angelika und Richard Schneider bestätigt das.

    Mit gerade erst 16 Jahren fuhr Angelika Göhl aus Stublang mit ihrer Bekannten ins Rheinland-Pfälzische Pirmasens, um dort ein paar Tage Urlaub zu verbringen. In einem Gasthaus saß der damals 19-jährige Richard. Ersten Blicken folgten erste Kontakte. Wieder zuhause, telefonierten Angelika und Richard viele Male miteinander, dann fuhr der Rheinland-Pfälzer nach Oberfranken und besuchte seine junge Freundin, die natürlich noch im Elternhaus wohnte.

    Hochzeit in Vierzehnheiligen

    „Wir haben erst a weng miteinander telefoniert, dann hat er mich besucht“, erinnert sich Angelika fröhlich. Sie wuchs in Stublang auf, ging im Lautergrund zur Schule und arbeitete als Näherin zunächst zehn Jahre in Grundfeld, dann 20 Jahre in Stadel bei Polstermöbel Precklein. Später war sie am Klinikum Lichtenfels als Reinigungskraft tätig. Auch Richard arbeitete lange Jahre als Polsterer beim Precklein in Stadel, danach bei der Polstermöbelfabrik Schnapp in Seubelsdorf.

    Der junge Mann aus Pirmasens zog 1972 nach Stublang, und mit Erlaubnis beider Eltern traten ein Jahr später die 17- jährige Angelika und der 20-jährige Richard in Vierzehnheiligen vor den Traualtar.

    Weiße Tauben für Hochzeiten

    Die standesamtliche Trauung fand im Staffelsteiner Rathaus statt. Eine Hochzeitsreise gab es 1973 nicht. Angelika: „Die Hochzeit war am Samstag, und am Montag ist Richard zur Bundeswehr.“ Nach der Dienstzeit als Wehrpflichtiger legte sich Richard ein ganz besonderes Hobby zu: er züchtete Brieftauben und weiße Tauben und lie? sie zu bestimmten Anlässen fliegen. Viele Erinnerungsfotos im Familienalbum zeigen glückliche Brautpaare, denen Richard mit seinen weißen Tauben den schönsten Tag noch schöner gemacht hat. Die Taubenhäuser stehen noch immer im großen Garten des Anwesens in Wolfsdorf, allerdings sind sie nun leer.

    Ins damals noch sehr dünn besiedelte Wolfsdorf hatte es die junge Familie schon 1981 verschlagen: Da in Stublang kein Bauplatz zu finden war, bauten Angelika und Richard in Wolfsdorf ein schmuckes Häuschen.

    Eintritt der Badegäste kassiert

    Und da war dann noch die Geschichte mit dem Bade-See: Viele Jahre vor der Kurpark-Eröffnung saßen die Eheleute Schneider regelmäßig an den Wochenenden im Kassenhäuschen und kassierten den Eintritt der Badegäste. Für ein Kind waren es 50 Pfennig, lacht Angelika, deswegen hätten einige versucht, sich hintenrum reinzuschleichen.

    Bald ergänzten drei Kinder die kleine Familie: Diana, Mario und Nicole. Mario verstarb leider schon mit erst 33 Jahren an den Folgen eines Unfalls. Die jüngste Tochter Nicole wohnt mit im Haus und kümmert sich zusammen mit ihrer Mutter Angelika liebevoll um Richard. Er sitzt seit einem Schlaganfall im Rollstuhl.

    Es herrscht eine fröhliche, lustige Stimmung an der festlichen Kaffeetaffel, als Bürgermeister Mario Schönwald zusammen mit Gemeindereferent Daniel Wehrfritz am Freitagnachmittag zum Gratulieren eintrifft.

    „Bei uns wird viel gelacht“, freut sich Angelika über die Gratulanten. Richard sagt nichts. Er redet mit den Augen – und die strahlen freudig, warm und herzlich.

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