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BAD STAFFELSTEIN: Ein Ameisenlöwe in der Auwaldsiedlung in Bad Staffelstein

BAD STAFFELSTEIN

Ein Ameisenlöwe in der Auwaldsiedlung in Bad Staffelstein

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    Peter Fiedler hat sein Gewächshaus schon seit mehrals zehn Jahren - dieser „Mitbewohner“ ist definitiv neu.
    Peter Fiedler hat sein Gewächshaus schon seit mehrals zehn Jahren - dieser „Mitbewohner“ ist definitiv neu. Foto: Monika Schütz

    Normalerweise geht er zweimal am Tag in sein Gewächshaus, lüftet, gießt oder zupft das Unkraut, das zwischen den Salatköpfen, den Gurken und den Kohlrabis wächst. Bis zum Mittwoch. Da entdeckte Peter Fiedler etwas, was er noch nie gesehen hatte: mehrere kleine, runde, trichterförmige Vertiefungen in der Erde, etwa acht Zentimeter im Durchmesser und mehrere Zentimeter tief. Er war überrascht, sein erster Gedanke: „Was soll denn das sein?“

    Dann fiel ihm ein, dass es mal eine Sendung im Fernsehen gab, in der über solche Trichter berichtet wurde und auch darüber, wer dafür verantwortlich ist. An den Computer setzen und googeln war das eine, die Redaktion des Obermain Tagblattes informieren war das andere. Ein Ameisenlöwe war hier am Werk gewesen, ein kleiner, gefährlich aussehender Räuber, dessen Leibspeise Ameisen, kleine Spinnentierchen und Asseln sind.

    Zwei Jahre im sandigen Boden vergraben

    Doch von dieser Larve selbst war nichts zu sehen. Sie vergräbt sich rund zwei Jahre in sandigem oder ganz feinem, lockeren Boden und entwickelt sich dann zum flugfähigen erwachsenen Tier, zur Ameisenjungfer. So bezeichnen – wie auch beim Engerling beziehungsweise Maikäfer – zwei Namen dasselbe Tier in den unterschiedlichen Entwicklungsstadien.

    Das Tier ist gut versteckt: Wenn überhaupt, dann spitzen nur die kräftigen Zangen aus dem Boden des selbst gegrabenen Trichters hervor.
    Das Tier ist gut versteckt: Wenn überhaupt, dann spitzen nur die kräftigen Zangen aus dem Boden des selbst gegrabenen Trichters hervor. Foto: privat

    Gesehen hatte Peter Fiedler das Tier da noch nicht. Bei der telefonischen Terminabsprache für eine Besichtigung vor Ort kam der Gedanke auf, eine Wildkamera zum Einsatz zu bringen. Peter Leipert, der Nachbar der Familie Fiedler, stellte seine gerne zur Verfügung und installierte sie am Freitag. Samstag dann die Enttäuschung: Sie war zu hoch angebracht gewesen, kein Ameisenlöwe zu sehen. Also hängten Peter Fiedler und Peter Leipert die Kamera niedriger auf.

    Von 900 Bildern zeigen vier den kleinen Räuber

    Wieder eine Nacht warten, wieder viele, viele Aufnahmen gemeinsam mit der Familie sichten. Dann hat es geklappt! „900 Bilder waren auf der Speicherkarte drauf, auf vier Bildern sieht mer des Tierla!“, freute sich Peter Fiedler. Am Samstag um 15.27 Uhr schoss die Kamera vier Aufnahmen, auf denen der kleine Räuber zu erkennen war. Was für ein interessantes, imposantes Tier!

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    Der Ameisenlöwe Der Ameisenlöwe wurde in Deutschland zum Insekt des Jahres 2010 gekürt. Der Ameisenlöwe ist ein Räuber, der Ameisen und andere kleine Tiere mit einer verblüffenden Methode fängt, so die Jury der seit 1999 stattfinden Wahl: Er baut im sandigen Boden Trichter. Wenn Beute dort hineinläuft, kommt sie nicht wieder heraus, weil sie mit dem lockeren Sand zum Trichtergrund rutscht. Dort wartet der Ameisenlöwe gut versteckt im Sand, ergreift das Beutetier mit seinen großen Zangen und injiziert ein lähmendes Gift. Der Ameisenlöwe ist eine bis zu 17 Millimeter große Larve mit bräunlicher Färbung. Das erwachsene Tier ist grazil mit vier durchsichtigen, fast vier Zentimeter langen Flügeln und heißt Ameisenjungfer. Quelle: Wikipedia

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