Es ist ein Meilenstein in der 123-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Oberleiterbach: Die Tage des von einem Traktor gezogenen Tragkraftspritzenanhängers sind gezählt, im Feuerwehrbedarfsplan ist ein GW-TS festgeschrieben worden. Dieser soll bis 2027 seiner Bestimmung übergeben werden. Von diesem neuartigen Fahrzeug-Typ gibt es noch kein einziges in Bayern.
Wie Kommandant Niko Dumsky bei der Jahresversammlung ausführte, hätten er und 2. Kommandant Markus Drossel dafür intensive Gespräche und so manch harte Diskussion mit Gemeindeverwaltung und Kreisbrandinspektion führen müssen. Es handele sich um einen speziell für Feuerwehrzwecke aufgebauten Ford Ranger oder Pritschenwagen mit Allrad und der Beladung eines TSA. Dank Doppelkabine können mindestens vier Einsatzkräfte mitfahren.
Sechsmal im Einsatz
Sechsmal war die Feuerwehr im vergangenen Jahr im Einsatz, darunter drei Einsätze der Technischen Hilfeleistung. Derzeit zählt die Wehr 26 Aktive und insgesamt 66 Mitglieder. Neben zahlreichen Übungen gab es für das gesamte Dorf eine Schulung im Umgang mit dem Defibrillator, der auf Initiative der Feuerwehr angeschafft wurde. Für heuer ist die Leistungsprüfung Wasser angesetzt, einige Kameraden nehmen zudem an der gemeindeübergreifenden Leistungsprüfung THL teil.
Vorsitzender Philipp Kunzelmann hatte von zahlreichen Veranstaltungen zu berichten, darunter die Pumpensegnung, das Johannisfeuer oder auch die Kerwa am ersten Septemberwochenende, die einmal mehr bestens besucht war. Dabei wurde deutlich, dass die Feuerwehr im Ort ein unverzichtbarer Kulturträger ist. Kunzelmann nahm alle Mitglieder in die Pflicht, auch weiterhin tatkräftig mitzuhelfen.
Vor wenigen Tagen war der Ehrenvorsitzende der Feuerwehr, Hansgeorg „Geo“ Amon verstorben, für den sich die Mitglieder von ihren Plätzen erhoben. Nicht weniger als 45 Jahre war er im Vorstand tätig, davon 30 Jahre als Vorsitzender. Kassierin Katharina Kunzelmann hatte von einem satten Plus in der Jahresbilanz und einem soliden finanziellen Polster zu berichten. Die Revisoren Manfred Dümig und Alfons Hennemann hatten keine Mängel festgestellt.
Vom Engagement beeindruckt
Stellvertretender Landrat Bruno Kellner zeigte sich beeindruckt von Leistungsfähigkeit und Engagement der Wehr. Mit großer Freude vernahm er die Nachricht, dass die Wehr durch ein Fahrzeug aufgewertet werden soll: Das mache diese noch schlagkräftiger. Er zeichnete Andreas und Stefan Herold mit dem staatlichen Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber aus. „Ich weiß nicht, ob es das jemals in der Geschichte des Vereins gegeben hat“, sagte Philipp Kunzelmann bei den anschließenden Ehrungen für langjährige Vereinszugehörigkeit: Adolf Demuth ist seit nunmehr 75 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Oberleiterbach. Unter großem Applaus nahm er seine Urkunde entgegen.
Per Handschlag nahmen Vorsitzender Philipp Kunzelmann sowie die Kommandanten Niko Dumsky und Markus Drossel Max Diller in die Feuerwehr auf. Dann blickte Kunzelmann auf die Termine 2024 und auf das Doppeljubiläum im Jahr 2026, wenn die Feuerwehr ihr 125-jähriges und der Soldaten- und Kameradschaftsverein sein 100-jähriges Bestehen gemeinsam feiern.
„Hilfe hat viele Gesichter“
„Hilfe hat viele Gesichter und Einsätze können viele Formen haben“, lobte Bürgermeister Michael Senger das große Engagement. Er dankte den Kommandanten für die Arbeit am Feuerwehrbedarfsplan und sagte, dass erwähntes GW-TS baugleich auch für Kirchschletten und Oberoberndorf angeschafft werden soll, nach Möglichkeit im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit. 70.000 Euro sei pro Feuerwehrauto veranschlagt, Zuschüsse von bis zu 24.000 Euro seien in Aussicht gestellt. „Ihr habt ein gutes und gesundes Fundament engagierter Kameraden“, bescheinigte er den Oberleiterbachern. Kreisbrandmeister Benedikt Kannheiser konnte dem nur zustimmen. Er ermunterte die Aktiven, sich weiter aus- und fortzubilden. Wie Kommandant Dumsky darlegte, sind in diesem Jahr wieder etliche Lehrgänge geplant.

Ehrungen 25 Jahre aktive Dienstzeit: Andreas Herold, Stefan Herold 10 Jahre im Verein: Bastian Schneider, Niko Dumsky, Philipp Seelmann 20 Jahre: Jürgen Schug 30 Jahre: Frank Hennemann 40 Jahre: Gerhard Senger, Andreas Finzel, Roland Amon 55 Jahre: Franz Hennemann 60 Jahre: Josef Weidner 65 Jahre: Alfred Hümmer 75 Jahre: Adolf Demuth